Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Hardac kämpfte um sein Leben, das nie verwirkter war als noch vor einer Stunde. Er kämpfte wie der Teufel…

      … und entkam ein zweitesmal.

      Nie wieder sollte es einem Menschen gelingen, derart mühelos aus dem Straflager Worth zu entkommen. Von dieser Stunde an wurden die Wachen verdoppelt, die Richtlinien verschärft, nach denen sich Gefangene, auch in Begleitung eines Wächters, im Camp oder gar zum Haupttor hinaus bewegen durften.

      Aber der Mörder Jack Hardac war ein zweitesmal durch die Sperrgürtel des Forts entkommen. Auf zwei schnellfüßigen Pferden preschte der Desperado nach Norden. Jede Stunde wechselte er das Pferd und war so selbst den drei besten Reitern des Straflagers überlegen, vermochte den Abstand zu ihnen ständig zu vergrößern und hatte am Morgen so viel Land zwischen sich und seine Verfolger gebracht, daß er sich eine Rast gönnen konnte.

      Und wieder hatte der Verbrecher einen Toten auf seiner Fährte zurückgelassen: Der gutmütige aber etwas geistesschwache Negerwärter Samuel Mitchell hatte seine Weichherzigkeit diesmal mit dem Leben bezahlen müssen.

      *

      Wyatt Earp war nicht hinauf nach Kansas geritten. Er hatte sich oben auf der breiten Overland-Linie nach Westen gewandt.

      Sein Ziel war Santa Fé.

      Wortlos war Doc Holliday neben ihm geblieben. Als er erfuhr, wohin der Missourier reiten wollte, hatte er sich den Hut aus der Stirn geschoben und genickt.

      »Well, ist ja auch eine schöne Stadt. Vielleicht haben wir ja da endlich mal keinen Ärger. Ich wollte schon lange mal im Golden Gate Saloon ein Spielchen machen…«

      Er saß im Golden Gate Saloon am grünbezogenen Tisch und spielte mit dem jungen Banker Hampton. Gegen neun Uhr war der Tisch der beiden von Neugierigen nur so umstanden. Der junge Hampton war ein blendender Spieler, aber nach anfänglichen Gewinnen mußte er doch gegen den großen Gambler die Segel streichen.

      Doc Holliday gewann in dieser ersten Nacht in Santa Fé ein Vermögen…

      Währenddessen hatte der Missourier das große Sheriffs Office in der Mainstreet aufgesucht.

      Vier Deputies schwirrten da herum und hantierten geschäftig mit Schriftstücken, mit abgelieferten Fundsachen und beschlagnahmten Waffen herum.

      Wyatt erkundigte sich nach dem Sheriff.

      Einer der Deputies, ein kleiner blonder Bursche, meinte:

      »Kommen Sie später wieder, Mr. Bradley ist noch unterwegs.«

      Wyatt hatte sich schon abgewandt.

      Bradley?

      Er blieb stehen. Heavens, sollte etwa…? Aber das konnte doch nicht möglich sein! Dan Bradley war doch kaum fünfundzwanzig Jahre alt, sollte der etwa hier Sheriff geworden sein?

      Wyatt konnte sich zufällig an Bradley erinnern, weil der einmal vor Jahren zusammen mit seinem damaligen Boß, Sheriff Brock, oben in Dodge gewesen war, wo die beiden einen Viehdieb abholen mußten, den Wyatt eingefangen hatte.

      Bradley, der kleine hartgesichtige Daniel Bradley! Kaum vorstellbar. Vor allem, da die Deputies hier teilweise älter und ganz sicher auch erfahrener waren als gerade er.

      Wyatt stand noch auf dem Fleck und sann nach.

      Da stieß ihn ein vierschrötiger Hilfssheriff an.

      »Vorwärts, Cowboy, sieh zu, daß du rauskommst. Wir haben hier Arbeit! Außerdem stinkst du nach Kuh!«

      Wyatt wandte sich um und sah dem Mann in die Augen.

      »Ich würde mich ein wenig vorsichtiger ausdrücken, Kleiner«, versetzte er und wollte zur Tür.

      Da riß der Deputy ihn herum und schnauzte ihn an.

      »Hör zu, Kuhtreiber! Du befindest dich hier im Sheriffs Bureau von Santa Fé! Im Office von Mr. Bradley! Und nicht auf der Weide und auch nicht im Stall! Ist das klar? Und wenn es dir nicht klar sein sollte, werde ich es dir sofort klarmachen!«

      Wyatt maß den etwa dreißigjährigen kräftigen Mann mit einem abweisenden Blick.

      »Ich werde wiederkommen, wenn der Sheriff da ist«, sagte er halblaut und wandte sich um.

      »Ted, bring dem Kuhtreiber Manieren bei«, rief da eine schrille Stimme von der Hintertür her.

      Der vierschrötige Ted nickte und warf einen weit hergeholten Schwinger zum Kopf des Marshals.

      Der Schlag ging fehl, dafür riß der linke Haken des Missouriers den Deputy von den Füßen.

      Der dunkelhäutige Jimmy Gordon, der auch den Deputystern trug, warf sich dem Marshal in die Flanke und fiel unter einem knackenden Handkantenschlag wie ein Sack auf die blankgescheuerten Dielen.

      »He, ihr lahmen Enten!« kam die schrille Stimme wieder von der Hoftür. »Was für einen Haufen von Hampelmännern habe ich mir denn da ange…«

      Der Mann brach ab.

      Wyatt hatte sich umgewandt und blickte in sein Gesicht.

      Verwunderung auf beiden Seiten.

      Dann brüllte der blonde hagere Mann in der Tür auf vor Lachen und schlug sich wieder und wieder aufs Knie. Mit einem Satz war er dann mitten im Office.

      Links auf seiner Brust blinkte der große Sheriffstern.

      »Wyatt Earp!« brüllte der Sheriff. »Ist denn das die Möglichkeit! Marshal Earp aus Dodge! Damned, Blick, Mertens, kommt her und drückt ihm die Hand. Es muß eine Ehre für euch sein, ein paar Ohrfeigen von dem Mann eingesteckt zu haben! Es ist Wyatt Earp!«

      Die Burschen, denen es eine Ehre zu sein hatte, einen Knock-out aus den Fäusten des Dodger Marshals einzustecken, kamen geduckt heran.

      Wyatt reichte ihnen die Hände, dann sah er wieder den Sheriff an.

      »Dan Bradley – oder nicht?«

      Der Sheriff nickte. »Freut mich, daß Sie sich meiner noch erinnern, Wyatt. Sehen Sie, damals war ich ein kleiner Wicht, und heute bin ich selbst Sheriff. Sheriff von Santa Fé! von der wichtigsten Stadt des Westens!«

      Er sah sich im Kreis seiner Deputies um und fügte dann rasch, als er deren betretene Gesichter sah, hinzu:

      »Well, ich bin natürlich noch kein so berühmter Mann wie sie, Marshal, aber das kann ja noch werden!«

      Wieder schlug er seine dröhnende, nicht ganz echte Lache an und wandte sich dann der Tür zum Nebenraum zu.

      »Kommen Sie, Wyatt. Hier gibt’s noch Nebenräume. Es ist noch so eng und primitiv hier wie oben bei Ihnen in Dodge! Früher bei Brock war das noch anders. Der legte auch keinen Wert auf Platz. Ich brauche Platz, verstehen Sie?«

      Wyatt nickte, obgleich er absolut nicht verstand.

      Bradley entkorkte eine Flasche, aber Wyatt lehnte den Drink ab.

      Bradley

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