Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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ließ sich auf der Tischkante nieder und beugte sich zu dem jungen Bankier.

      »Ich möchte mein Geld gern bei Ihnen anlegen, Mister. Ich hoffe, daß es da gut liegt.«

      Der andere nickte.

      »Yeah, da liegt es gut.«

      »Sicher gibt es eine Menge Leute, die sich bei Ihnen derart gesichert haben.«

      »Wie meinen Sie das?«

      »Nun, ich hoffe doch, daß nicht nur Ranchergeld, das doch immer wieder beim nächsten Herdenkauf abgeholt wird, neben meinen Dollars liegen wird.«

      Der junge Bankier erwachte aus seiner Lethargie.

      »Da können Sie ganz beruhigt sein, Doc, wir haben eine Menge wohlhabender Bürger in der Stadt.«

      Holliday richtete sich wieder auf und sah zur Theke hinüber, wo er eben den Marshal entdeckte.

      »So schlimm wird’s auch wieder nicht sein. Santa Fé ist natürlich schon eine größere Stadt, aber zu wirklichem Reichtum kommt hier so leicht ganz sicher auch niemand…«

      Eine Viertelstunde später wußte der Gambler aus Dodge City jeden Namen der Leute, die mehr als fünfhunderttausend Dollar auf der Bank stehen hatten.

      Holliday verabschiedete sich mit dem gelangweiltesten Gesicht der Welt und schob hinaus. An der nächsten Straßenecke holte der Marshal ihn ein.

      »Was erfahren?«

      »Nicht allzuviel«, entgegnete Holliday. Dann berichtete er, was er herausgebracht hatte.

      Wyatt schrieb sich die Namen sofort auf, dann erzählte er von seinem Besuch im Sheriffs Office.

      »Bradley?« kam es überrascht von den Lippen des Spielers. »Das ist doch nicht möglich. Der kleine blonde Bursche mit den hellen Augen, den Brock Babyface nannte?«

      Richtig, jetzt erinnerte sich auch Wyatt daran, daß Sheriff Brock seinen jungen Begleiter damals Babyface genannt hatte.

      Holliday schnippte seine Zigarette in hohem Bogen auf die Straße.

      »Halten Sie es für möglich…?« Er sprach den Satz nicht zu Ende.

      Der Marshal hatte die breiten Schultern bereits nach den ersten Worten seines Freundes hochgezogen.

      »Wer kann das sagen. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, daß er sich ziemlich laut benahm. Natürlich kann ich mir das einbilden, aber irgend etwas scheint mir mit ihm nicht zu stimmen. Vielleicht ist es etwas ganz anderes. Vielleicht fühlt er sich nur unsicher…«

      »Und vielleicht haben Sie ihn erst recht unsicher gemacht. Denn wer kann einem jungen ehrgeizigen Sheriff denn ungelegener kommen als ausgerechnet Wyatt Earp?«

      »Ich habe eine ganze Menge Freunde unter den jungen Sheriffs.«

      »Ich weiß, aber ein ehrgeiziger Bursche möchte selbst strahlen.«

      Wyatt überlegte: Was war mit diesem Sheriff Bradley? Hatte er irgend etwas zu verbergen? Behandelte er jeden Menschen so, mit dem er zusammenkam? Oder war es sein wirkliches Wesen, seine Art, so aufzutreten? Vielleicht hatte ihn der Stern so aus dem Lot gebracht. Ausgeschlossen war das nicht. Schließlich war es ja auch kein geringer Job, Sheriff von Santa Fé zu sein.

      Die beiden Männer gingen langsam über die Vorbauten weiter.

      Plötzlich ergriff Wyatt den Georgier am Rockärmel.

      Von der anderen Seite kam ein mittelgroßer Mann mit weitausholendem sporrenkirrendem Schritt auf die

      diesseitigen Stepwalks zu. Links auf seiner Brust blinkte hell der Sheriffstern.

      Holliday raunte dem Marshal zu:

      »Lassen Sie mich einen Augenblick mit ihm sprechen. Vielleicht erkennt er mich nicht.«

      Wyatt nahm die Schultern hoch.

      »Geben Sie sich nur keinen falschen Hoffnungen hin, er hat mir vorhin noch von Ihnen erzählt.«

      »Well, ich werde es trotzdem versuchen. Mich erkennen die Leute nicht so leicht wieder wie Sie.«

      Wyatt verschwand in einer Seitengasse.

      Holliday blieb im Dunkel der Vorbauten und wartete, bis Bradley auf seiner Höhe war.

      »Evening, Sheriff«, sagte er halblaut.

      Bradley blieb stehen und tippte an den Hutrand. Er sah im diffusen Licht, das aus einem Spielsalon kam, nur undeutlich die Gestalt des Georgiers –?und er erkannte ihn nicht.

      »Fremd in der Stadt.«

      »Yeah. Ich suche ein gutes Quartier.«

      Bradley maß den Gambler prüfend. Hm, der Mann war gut gekleidet, man konnte ihm wohl unbedenklich das Astoria empfehlen.

      Holliday bot ihm dafür eine Zigarette an.

      Das war ziemlich riskant, da der Sheriff im Aufflackern des Streichholzes das Gesicht des anderen hätte sehen können.

      Aber er erkannte ihn nicht.

      Holliday stellte noch ein paar belanglose Fragen und tat dann plötzlich sehr erstaunt.

      »He, sind Sie etwa der Sheriff selbst? Bradley?«

      »Yeah…«

      »Damned, das freut mich dann aber ganz besonders.« Holliday reichte ihm die Hand und drückte die kräftig. »Habe eine ganze Menge von Ihnen gehört, Mr. Bradley!«

      Ein paar Minuten später hatte der Sheriff dem Georgier mehr erzählt, als er ihm erzählen durfte. Er war der überlegenen Intelligenz des Spielers nicht gewachsen und hatte sich tatsächlich aushorchen lassen.

      Holliday verabschiedete sich, er hatte es ganz plötzlich ziemlich eilig und schlug dann absolut nicht die Richtung zu dem ihm empfohlenen Hotel ein.

      Bradley blickte hinter ihm her. So, dachte er, dem habe ich jetzt Achtung vor mir eingeflößt, der verging ja fast vor Ehrfurcht und Respekt!

      Der vor Ehrfurcht und Respekt fast vergangene Mann verschwand in der Seitengasse und sah bald die Gestalt des Missouriers vor sich.

      Sie gingen nebeneinander weiter die Gasse hinunter.

      »Er hat mich nicht erkannt.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Wie ist das möglich?«

      »Das kann ich Ihnen sagen: Der aufgeblähte Pfau sieht nur noch sich selbst. Er hat mir seinen Kampf um den Stern geschildert. Und bei der Sache kam ziemlich häufig der Name Hampton vor.«

      »Hampton? Hier gibt’s eine Hampton-Bank.«

      »Eben, und der junge Hampton ist sein Freund…«

      In dieser Minute ritt von Osten her ein Mann in die Stadt. Er sah

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