Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Santa Fé feierte in jener Nacht das alte Navajo-Fest. Zahlreiche Händler waren in der Stadt, und in den Schenken ging es hoch her. Nicht zufällig hatte der Des-perado Jack Hardac diese Nacht gewählt.

      Und als er jetzt hier in seiner Kammer lag und sich jene Nacht wieder zurück ins Gedächtnis rief, kehrten auf einmal seine Gedanken auch in den Hof des alten Sheriffs Office zurück, und er hörte den angetrunkenen Deputy mit der knarrenden Stimme reden.

      Vielleicht waren es belanglose Worte, die der angetrunkene Bursche da gesprochen hatte, aber es zeigte sich, daß sie irgendwo in einer Gehirnwindung des Verbrechers Hardac hängengeblieben waren.

      Der Bursche hatte über seinen Boß, den Sheriff, gesprochen. Vielleicht war er eifersüchtig auf seinen Boß gewesen. Jedenfalls hatte der andere, mit dem er sprach, schließlich gesagt: »Halt deinen Rand, Bradley, du hast zuviel getrunken…«

      »Bradley!«

      Der Entsprungene aus Fort Worth saß plötzlich aufrecht auf seinem Lager.

      Hatte er den Namen etwa eben ausgesprochen?

      Bradley!

      Jack Hardac fühlte nicht, daß er schweißgebadet war. Er erhob sich, kleidete sich an, nahm den Revolver vom Nachtkasten, schob ihn in den Hosenbund und verließ seine Kammer.

      Drei Minuten später stand er unten auf der Straße. Hier herrschte reger Betrieb. Santa Fé erwachte um diese Stunde erst richtig.

      Wie im Traum ging der Verbrecher den Weg zum Sheriff Office. Er überquerte die Straße und verschwand in der schmalen Nebengasse.

      Dann stand er stumm vor einer Häuserlücke und sah sich um. Der Platz, auf dem damals das Sheriffs Office gestanden hatte, war leer. Es war jetzt ein Hof, auf dem ein altes Wagenrad im weißen Sand lag.

      Hardac stand zusammengekrümmt vom Magenschmerz da und stierte zu dem zerbrochenen Rad hinüber.

      Plötzlich waren Schritte hinter ihm.

      Ein Mann kam die Gasse hinunter. Es war der schlürfende träge Schritt eines alten Mannes.

      Der Verbrecher wartete, bis der Mann herangekommen war, dann wandte er sich um und preßte, ohne zu grüßen, mit heiserer Stimme die Frage hervor:

      »Wo ist Bradley?«

      Der Alte hüstelte.

      »Der Sheriff?« antwortete er mit quäkiger greiser Stimme. »Er wird zu Hause sein.«

      »Wo wohnt er?« kam es fast pfeifend aus der Kehle des Verbrechers.

      »Der Sheriff? Na, hören Sie, er wohnt im schönsten Haus der Stadt. Gehen Sie die Gasse hinunter und dann links auf den Garden Hill zu. Das große weiße Haus ist es; Sie können es gar nicht verfehlen…«

      Hardac hörte nicht mehr, was der Alte noch sagte.

      Er stolperte die Gasse hinunter, auf den Garden Hill zu.

      *

      Daniel Bradley stand unten in seiner Wohnstube, zündete sich eine Zigarette an und goß sich aus der geschliffenen Ohio-Flasche einen Schluck Whisky ein.

      Dann ging er zu der kleinen Kommode hinüber und stellte zum siebten Mal an diesem Abend die Spielwalze an, die den Santa Fé Song herunterleierte.

      Bradley war angetrunken. Der Zigarettenrauch stieg ihm in die Augen, und plinkernd starrte er auf die Spieldose.

      Der junge Sheriff von Santa Fé hörte nicht, daß hinter ihm die Tür geöffnet wurde. Und plötzlich, als die hölzerne Spieldose ihren Song abgeschnarrt hatte, hörte Bradley hinter seinem Rücken ein Geräusch, das jeder Mann in diesem Land kannte: Ein Revolverhahn war gespannt worden.

      Ganz langsam drehte Bradley sich um. Und beim Anblick des Mannes, der drüben in der Tür stand, verflog der Schrecken aus den Zügen des Sheriff und machte einem spöttischen Grinsen Platz.

      He, was wollte denn diese Jammergestalt? Dieses knöcherne Gespenst von einem Menschen?

      Bradley schob die Zigarette in den linken Mundwinkel, spannte die Rechte um die Whiksy-Flasche, die Linke um das Glas und sagte mit seiner knarrenden Stimme:

      »He, wußte gar nicht, daß Vogelscheuchen laufen können!«

      »Sie können sogar schießen«, gab Hardac humorlos zurück.

      Bradley senkte den Kopf. In seinen Augen stand nun ein ganz böses Flimmern.

      »Was wollen Sie?« zischte er.

      Der Verbrecher fixierte ihn kalt.

      »Das Gold!«

      Bradleys Kopf flog hoch.

      »Sind Sie verrückt?«

      »Ich weiß nicht. Kann sein, aber das ändert nichts daran.«

      »Woran?«

      »Daß ich mein Gold will.«

      Der Unterkiefer des Sheriffs fiel herunter. Stotternd stieß er hervor:

      »Ihr Gold…?«

      »Yeah«, fauchte der Verbrecher. »Mein Gold. Ich habe es drüben aus Beverlys Bank geholt. Ich war in eurem Hotel und habe euch die Sattelgurte durchgeschnitten. Zwei große Lederbeutel mit Gold habe ich erbeutet, Bradley. Es war der Coup meines Lebens!«

      Der Sheriff nahm den Kopf auf die Seite und beobachtete den Fremden scharf. Verrückt? Nein, dieser Mann da war nicht verrückt. Ganz sicher nicht.

      Hardacs Augen hatten einen starren Ausdruck angenommen.

      »Wo ist mein Gold, Bradley?« keuchte er. »Ich will mein Gold haben. Ich habe es geholt, und Brock hat es mir abgejagt. Aber er hat es nicht mehr.«

      Bradley machte einen Schritt nach vorn und schrie unbeherrscht:

      »Er hat es!«

      Hardac blieb neben der Tür stehen. Immer noch hielt er den Revolver in der vorgestreckten Hand.

      »Er hat es nicht, Bradley.«

      »Geh nach Fort Worth und frage ihn!« brüllte der Sheriff.

      Über das maskenhafte Gesicht des Mörders kroch ein Lächeln, an dem die Augen nicht teilnahmen.

      »Da komme ich her, Bradley!«

      »Aus dem Straflager?«

      »Yeah. Aus dem Straflager. Ich bin Jack Hardac. Du hast sicher von mir gehört.«

      Bradleys Gesicht wurde aschgrau. Yeah, er hatte von dem Mörder Jack Hardac gehört. Genug, um zu wissen, daß mit diesem Mann nicht zu spaßen war.

      Da vernahm der Verbrecher hinter sich ein Geräusch. Er wich zurück in den Türwinkel und zischte:

      »Keinen Laut, Bradley. Ich schieße

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