Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. страница 33

Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

hatte den rauchenden Revolver noch in der Faust. Aus seinen hellen Augen schoß ein Blitz.

      »Sag das noch mal, dreckiger Kuhtreiber, dann liegst du neben ihm!«

      Jerrys Gesicht war vor verzweifeltem Zorn völlig verzerrt. Er machte eine Bewegung, aber da sprang sein Bruder Jeff hinzu und packte seinen rechten Unterarm.

      »Jey, laß ihn!«

      Mit bebenden Lippen ächzte der Cowboy: »Well, aber wir beide sprechen uns wieder.«

      Sie bückten sich, hoben ihren Bruder auf und schleppten ihn in den Saloon.

      Mat, der den Schuß gehört hatte, kam ihnen schon entgegengestürzt. Sicher ahnte der alte grauhaarige Mann nicht, daß er die Schenke, für die er viele Jahre gespart hatte, noch genau sieben Stunden besitzen würde.

      Er packte mit an und half Jonathan Onegan in die Schenke zu bringen. Die drei Männer legten den Schwerverletzten auf einen Tisch.

      Dann rannte der Salooner los und prallte draußen mit Break zusammen. Der stieß ihn so rücksichtslos zur Seite, daß der alte Mann gegen einen Vorbau­pfeiler geworfen wurde.

      »Wohin so eilig, Graukopf?«

      »Ich muß den Doc holen, sonst stirbt der Bursche!«

      »Er stirbt sowieso. Du kannst dir also den Weg sparen, Alter!« versetzte der Goliath mit einer Gefühlskälte, die ihresgleichen suchte.

      Mat wollte trotzdem weiter.

      Da packte Break ihn am Arm und hielt ihn auf. »Ich habe dir doch gesagt, daß du dir den Weg sparen kannst!«

      Der Salooner schluckte und wischte sich mit der Linken verzweifelt die großen Schweißperlen von der Stirn.

      »Aber Doc Wilcox kann es doch wenigstens versuchen.«

      »Gar nichts kann er! Geh in deinen Schnapsladen zurück!« befahl ihm ­Break.

      Doc Wilcox wohnte nur drei Häuser weiter östlich. Er hatte den Schuß gehört, als er gerade dem kleinen Jonny Frey die beim Holzhacken verletzte Hand verband.

      »Warte hier, Junge!« hatte er gerufen und war an die Tür gerannt.

      Er sah drüben den riesigen Mann mit dem breiten Rücken stehen und hatte nicht mehr den Mut, weiterzulaufen. Langsam ging er ins Behandlungszimmer zurück.

      Der Junge sah ihn aus runden Augen an.

      »Was ist passiert, Doc?«

      »Eh…, nichts, Junge. Nichts Besonderes«, stotterte er.

      Dann wickelte er den Verband weiter.

      Auch auf seiner Stirn stand der Schweiß in großen Perlen. Der neunundzwanzigjährige Doktor der Medizin, Harold Wilcox, hörte plötzlich die Worte des alten Professors Gregory, die er damals bei der Entlassungsfeier auf der Hochschule mitgegeben hatte: Und denkt immer daran: es ist eure oberste Pflicht, dem Menschen zu helfen, der eure Hilfe braucht.

      Doc Wilcox ließ plötzlich die Verbandsrolle los und ging mit raschen Schritten zum Fenster.

      Mit weit offenen Augen war ihm der Junge gefolgt. Dann erhob er sich, schob die Verbandsrolle in die Hosentasche, verließ das Zimmer und kam nach einer halben Minute wieder zurück.

      Der Arzt verspürte einen leichten Stoß in seinem Rücken. Als er sich umwandte, sah er den elfjährigen Jungen mit einer Winchester vor sich stehen.

      »Hier, Doc, vielleicht brauchen Sie das.«

      Wilcox nahm das Gewehr und rannte in den Korridor. Einen Yard vor der Haustür blieb er stehen und wischte sich durch die Augen. Wie ein Zentnergewicht wog die große Waffe in seinen Händen.

      »He, Doc«, hörte er da die Stimme des kleinen Patienten hinter sich, »die Winchester ist geladen. Ich habe nachgesehen.«

      Wilcox hatte nicht die Kraft, sich umzudrehen, um dem Kleinen in die Augen zu sehen. Mit gesenktem Kopf stand er da und sagte gegen die Tür: »Ich kann nicht – mit einem Gewehr umgehen, Jonny.«

      Der Kleine hatte den Mund offenstehen. Dann wandte er sich um und rannte los.

      Er hatte trotz seiner schmerzenden Hand ein Höllentempo angeschlagen, verließ das Haus durch den Hofeingang und rannte durch die Hillsgate auf sein Elternhaus zu.

      »Grandpa!« rief er schon von weitem. »Grandpa! Schnell, hol dein Gewehr. Auf der Mainstreet hat einer geschossen. Und der Doc – kann nicht rausgehen, weil er nicht schießen kann!«

      Der alte Mann, der aus dem Hoftor trat, trug einen struppigen weißen Bart, hatte braune Augen und ein verwittertes Gesicht.

      »Was ist los?« forschte er knurrend.

      Jonny berichtete in rasender Eile.

      Da schüttelte der Alte den Kopf und rieb sich seinen Nacken.

      »Das geht uns nichts an, Junge. Darum hat sich Bill Walker zu kümmern.«

      Der Kleine blieb mitten auf der Straße stehen und starrte den Großvater an.

      »Ich – ich habe das Gewehr beim Doc aus dem Gewehrständer geholt. Und er kann nicht schießen. Und du – du kannst doch schießen. Du hast doch den Acht­unddreißiger aus dem Krieg, mit dem du hundert Südstaatler und zweihundert Indianer besiegt hast…«

      Der Alte sah sich verlegen um, packte den Jungen am Arm und zerrte ihn in den Hof.

      »Wie oft habe ich dir gesagt, daß du meine Kriegserlebnisse, die ich dir erzählt habe, nicht umherposaunen sollst, he!« Er gab ihm einen Klaps und schickte ihn ins Haus.

      Mit verstocktem Gesicht hockte der kleine Bursche am Fenster und starrte in die enge Gasse hinaus.

      Vier Häuser westlich vom Utah Saloon stand das kleine Holzhaus, das die Bürger als Sheriff Office eingerichtet hatten.

      Auf der Pritsche hinten in der offenen Zelle lag ein etwa fünfundvierzigjähriger Mann und schnarchte.

      Der Schuß weckte ihn auf. Er richtete sich auf und lauschte. Nachdem alles still blieb, legte er sich wieder zurück und tastete nach der Flasche, die neben ihm am Boden stand.

      Sie war leer.

      Bill Walker schleuderte sie gegen die Rückwand der Zelle und quetschte einen Fluch durch die Lippen.

      Der pflichtgetreue Hüter des Gesetzes von Orange City dachte daran, daß er für fünfunddreißig Dollar im Monat gerade genug damit tue, daß er sich den ganzen Tag über in dieser stickigen Bude aufhielt.

      Daß draußen ein Mann niedergeschossen worden war, wußte er in diesem Augenblick nicht. Aber er hätte auch dann nicht anders gedacht. Und schon gar nichts anderes getan.

      William C. Walker war ein Trinker.

      Und die Bürger von Orange City wußten es. Aber als er damals das Mädchen aus dem Creek gezogen hatte, im Winter vor drei Jahren, da war er ihnen als

Скачать книгу