Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Und wieder hockte die Bande zusammen und brütete über einen besseren Plan.

      *

      Gegen sieben Uhr drangen Griffith, Saunders, Troub und der lange Folgerson vom Hof her in das Haus des Schneiders Hofman ein.

      Hofman, dessen Eltern aus dem fernen Germany gekommen waren, betrieb seit sieben Jahren eine Schneiderwerkstatt in Orange City. Er war neununddreißig Jahre alt und von zierlicher Gestalt.

      Mit zitterndem Herzen, äußerlich aber völlig furchtlos, saß der kleine Mann auf seinem Arbeitstisch mit über­einandergeschlagenen Beinen, scheinbar emsig in eine Näharbeit vertieft.

      Die Bande schob sich, ohne sich um ihn zu kümmern, ans Fenster.

      Saunders blickte durch die Gardinen auf die Straße.

      »Alles klar. Jim ist auf dem Posten.«

      Der Hosenschneider wußte plötzlich, was da gespielt wurde. Die Bande hatte irgendeinen Plan, um den Sheriff vor das Haus zu locken.

      Er hatte sich nicht geirrt. Drüben von der Böschung her brüllte plötzlich ein Schuß über die Straße.

      Der fahläugige Jimmy Hunter grölte: »Earp! Komm raus aus dem Käfig! Ich habe zur Abwechslung jetzt mal deinen Platz eingenommen.«

      In der Schneiderwerkstatt herrschte atemloste Stille.

      Da griff der kleine Taylor, der sich weder vorher noch nachher jemals eine solche Tat zugetraut hätte, zu dem schweren, heißglühenden Bügeleisen und stellte es auf die Gazetten, aus denen er Hosenmuster schnitt.

      In Windeseile war die Stube von stickigem blauem Qualm erfüllt.

      Prustend stoben die Tramps nach draußen.

      Der Zigeuner, der mit dem Messer nach dem Schneider stach, stach ins Leere.

      Der pfiffige Schneider hatte den Platz oben auf dem Tisch mit dem Platz unterm Tisch vertauscht.

      Ganz tief über dem Boden vermochte er sogar noch gut und hustenfrei zu atmen.

      Und die Tramps standen draußen im Korridor und konnten nicht begreifen, wie der Mann es da drinnen auszuhalten vermochte.

      Schließlich, als er da unten auch in Atemnot geriet, sprang der Schneider auf, nahm das Eisen von den qualmenden Gazetten, stopfte beides in einen großen Wasserbottich und rannte zum Fenster, riß es auf und hüpfte hinaus.

      Er stieß fast mit dem Sheriff zusammen.

      »Kommen Sie, Mister Earp, ich habe Ihnen etwas zu sagen. Der Schinder da drüben kann warten!«

      So schlug auch dieser Angriff fehl.

      Die Tatsache, daß die Straße nur eine Häuserzeile hatte, machte den Tramps einen Angriff auf das Office schwer.

      Break saß fluchend in seinem Kontor, hinten im Saloon.

      »Was war los, verdammt noch mal!« empfing er Saunders und Folgerson, die als erste ankamen.

      »Weiß der Teufel, jedenfalls räucherte uns dieser verdammte Skunk von einem Schneider da regelrecht aus…«

      Es wurde Abend.

      Und dann kam die Nacht.

      Mit ihr kamen zwei Männer durch den Hof des Sheriff Office und klopften an die Tür.

      »Wer ist da?« fragte Morgan.

      Doc Collins war seit einer halben Stunde bei ihm, nahm sein Gewehr auf und postierte sich hinter dem Munitionsschrank.

      »But Flanagan ist hier, Sheriff. Mein Bruder Billy ist bei mir.«

      »Was wollt ihr?«

      »Wir müssen mit Ihnen sprechen.«

      Doc Collins nickte dem Sheriff zu. »Lassen Sie die beiden herein. Es sind brave Burschen. Ihr Vater arbeitet auf der Liston Ranch, und sie haben eine kleine Tischlerei hinten in der Hillsgate.«

      Morgan öffnete die Tür, hatte aber seinen Colt in der Hand.

      Die beiden traten ein. Es waren mittelgroße stämmige Figuren, mit offenen, frischen Gesichtern und vierkantigen Fäusten.

      »Wir wollen Ihnen helfen, Sheriff.«

      Morgan winkte ab. »Nicht nötig, ihr macht euch nur Ärger, Männer.«

      Billy, der Jüngere, schüttelte den Kopf. »No, Sheriff, den Ärger haben wir schon. Jeder hat ihn. Sie können uns bestimmt gebrauchen. Wir haben allerdings nur unsere Revolver bei uns. Aber Sie können uns ein Gewehr ausleihen.«

      Die Mannschaft des Sheriffs hatte also Verstärkung bekommen. Morgan Earp, Doc Collins und die beiden Flanagans, das war schon etwas. Der Taylor hatte seine weitere Hilfe ebenfalls angeboten.

      Morgan wäre ohnehin nicht im Office geblieben. Er mußte hinaus auf die Straße. Am besten gleich hinüber zu Break.

      Und das tat er auch.

      Mit sporenklirrenden Schritten ging er auf den Vorbau hinaus und hielt direkt auf die Schenke zu.

      But Flanagan folgte ihm und ergriff seinen Arm. »Mister Earp, was haben Sie vor?« stieß er keuchend vor Erregung über die Lippen.

      »Ich gehe in den Utah Saloon.«

      »Das ist doch nicht Ihr Ernst?«

      »Doch.«

      »Aber die Bande hat heute dreimal versucht, Sie niederzuknallen, am Tage! Und da wollen Sie sich jetzt in der Nacht in diese Höhle da wagen?«

      »Ich muß es, But. Sonst kommen sie zu mir.«

      Und Morgan Earp ging weiter. Besorgt blickten die drei Freunde hinter ihm her.

      Als die Pendeltüren hinter dem Rücken des Sheriffs zuschlugen, lud Doc Williams sein Gewehr durch und ging vorwärts.

      »Doc!« zischte But. »Sind Sie des Teufels! Er kann das vielleicht noch riskieren, aber wir doch nicht!«

      Der Arzt blickte sich um. »Was willst du, But? Soll ich hier stehenbleiben und warten, bis sie ihn fertiggemacht haben? Ich bin neunundsiebzig Jahre alt, Junge. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Aber wenn der Sheriff da drinnen fallen soll, dann werde ich dafür sorgen, daß sein Mörder keine Minute länger lebt!«

      *

      Morgan war in den Saloon getreten.

      Sofort brachen alle Gespräche ab. Schwer lastete die Tabakswolke zwischen den drei großen Kerosinlampen.

      Die Männer aus der Stadt, die sich wieder in ihrer Schenke eingefunden hatten, schämten sich plötzlich, als sie den Sheriff da an der Tür stehen sahen. Einige legten ihre Zeche auf den Tisch und gingen hinaus.

      Vorn an der Theke lehnten Hunter,

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