Wyatt Earp Staffel 6 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 6 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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als sich plötzlich mit einem Donnerschlag alles änderte.

      Von Osten her ritt ein Mann in die Stadt, bei dessen Anblick Cass Saunders, der ihn zuerst sah, glaubte, der Schlag müsse ihn treffen.

      Der Mann war groß, breitschultrig, hatte ein ernstes wetterbraunes Gesicht und seltsam helle Augen. Er trug einen schwarzen Anzug, ein graues Kattunhemd und eine schwarze Samtschleife.

      Morgan Earp!

      Saunders wischte sich durchs Gesicht, kniff die Augen zu, riß sie wieder auf und starrte den Reiter entgeistert an.

      Dann rannte der Bandit los, stolperte, raffte sich wieder auf und flüchtete in den Utah Saloon.

      »Bo…, er kommt!«

      Break stand an der Theke neben Hunter und Seld. »Wer?« fragte er.

      »Der Sheriff!«

      »Welcher Sheriff? Mensch, mach die Zähne auseinander!«

      »Earp!«

      Die Desperados, die in der Schenke herumlungerten, boten direkt eine Studie der Verblüffung dar.

      Endlich quetschte der Riese hervor: »Hast du Earp gesagt?«

      »Yeah… Earp. Er kommt. Sitzt auf dem Gaul, wie damals! Er… er ist nicht tot! Ich schwöre es euch! Ich habe ihn genau erkannt!«

      Break, Hunter, Seld, Folgerson und die anderen rannten zur Tür. Da blieben sie stehen und starrten auf den Reiter, der eben am Office vorüberritt.

      Ein dünner Pfiff zog durch die Zahnlücke der beiden oberen Schneidezähne des Hünen. »Damned, er ist es wirklich.«

      Hunter rieb sich mit dem Unterarm durch die Augen. »Zounds! Er ist es tatsächlich.«

      »Yeah«, quäkte Seld, »er hat nur einen anderen Gaul.«

      »Was du nicht sagst«, zischte Break.

      Hunter nahm den Kopf herum und sah seinen Boß an. »Wie… wie ist denn das möglich? Griffith hat ihn doch genau erwischt!«

      Break sog die Luft tief in seine mächtige Brust. »Offenbar nicht. Sicher ist nur, daß der Kerl Griffith genau erwischt hat.«

      »Wen hat der Doc denn dann begraben?«

      Hunter fluchte. »Yeah, Teufel, das möchte ich auch wissen.«

      Break stampfte mit dem Fuß auf. »Das werden wir auch gleich wissen, Boys. Vorwärts! Saunders, Folgerson und Seld, ihr scharrt den Sarg aus dem Loch!«

      Folgerson spie seinen Priem aus. »Was hast du gesagt, Boß?«

      Breaks Kopf flog herum. »Ich habe gesagt, daß ihr den Sarg ausbuddeln sollt. Und zwar schnell!«

      »Aber…«

      Da klatschte ihm die breite Hand des Riesen ins Gesicht. »Ich habe gesagt: schnell!«

      Die drei trollten sich davon.

      Hunter stand steif auf dem Vorbau neben Break. »Ich will von einer Ratte gebissen sein, wenn ich das kapiere…«

      Der Reiter war vom Pferd gestiegen und im Office verschwunden, kam aber sofort wieder heraus und hielt auf die Banditen zu.

      Selbst Break hatte plötzlich einen gewaltigen Kloß im Hals und spürte, daß in seinen Knien auf einmal Pudding saß.

      Mit harten, schweren Schritten kam der Mann heran.

      Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Break: He, ist er nicht größer und breiter und auch älter? Sieht er nicht überhaupt etwas anders aus als neulich? Noch ernster? Ist in seinen Augen nicht ein Licht, das vorher nicht darin zu sehen war?

      Mit einem verdammt unguten Gefühl im Magen blickten die Desperados dem Mann entgegen. Das Singen seiner großen Sternradsporen drang ihnen bis in die Nerven.

      Was hätten die Verbrecher wohl gesagt oder getan, wenn sie gewußt hätten, wer der Mann wirklich war, der da vor ihnen stand? Daß er der Mann war, dessen Name jeder Cowboy, jeder Rancher, jeder Bandit und jeder Richter zwischen Montana und Texas, zwischen California und Missouri kannte.

      Es war Wyatt Earp, der Marshal von Dodge.

      Auf diesen Gedanken kam allerdings keiner der Desperados.

      Der Missourier blickte Break in die Augen, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte mit dunkler Stimme: »How du you do?«

      Break erwiderte hart und schnarrend. »Good, Sheriff. Und wie geht’s Ihnen?«

      »Good, wie Sie sehen.«

      In den Augenwinkeln des Marshals blitzte es für den Bruchteil einer Sekunde auf. Dann senkte er den Kopf und sah Hunter forschend unter dem Hutrand hervor an.

      Der Blick dieser Augen drang dem Verbrecher bis ins Mark.

      Wyatt wandte sich abrupt ab und ging an den Tramps vorbei in die Schenke.

      Ernie Mat hatte an der Tür gestanden, stolperte jetzt aber zurück. »Hallo, Sheriff!« preßte er mit belegter Stimme hervor.

      »Hallo!«

      Langsam und mit singenden Sporen durchmaß der Missourier den Raum.

      Da kam Leben in die Gestalt des Keepers. Er hetzte zur Theke, nahm den Whisky und schenkte ein. »Es ist noch die gleiche Flasche, Sheriff!«

      Wyatt beachtete das Glas nicht.

      Mat plinkerte unsicher. »Damned, ich dachte, Doc Collins hätte Sie tatsächlich auf dem Graveyard eingebuddelt. Die Kugel mußte Sie doch höllisch im Kreuz erwischt haben…«

      Wyatt hatte sich umgewandt, und Mat starrte auf seinen breiten Rücken.

      Auch ihn überkam in diesem Moment für einen Herzschlag das Gefühl, daß sich dieser Morgan Earp verändert hatte. Der Keeper wußte es sich nicht zu erklären.

      Wyatt ging zum Eingang und stieß die Pendeltür so hart auseinander, daß Hunter an der Schulter getroffen wurde.

      Der Bandit reagierte sofort, ballte die Faust und schleuderte sie dem vermeintlichen Morgan Earp, den er ja für schwerverletzt halten mußte, entgegen.

      Wyatt duckte gedankenschnell ab und wuchtete dem Desperado eine krachende Linke an die Kinnlade.

      Der kaltschnäuzige Jimmy Hunter flog zurück und stürzte der Länge nach auf die Vorbaubretter.

      Wyatt sah sich gar nicht erst nach ihm um. Sein Blick war in die Augen Breaks gesenkt.

      Der Bandenführer war wie paralysiert. Nie in seinem Leben hatte er einen solchen Schlag gesehen. Das war ein Hieb gewesen, der wie der Huftritt eines Pferdes gekommen war.

      Reglos lag Hunter am Boden.

      Wyatt sah jetzt an Break vorbei in den Himmel: »Scheint

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