Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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über Elsa erzählt hatte, und beschloss, ihr fürs Erste zu vertrauen.

      »Ich danke Ihnen, Elsa. Ich hätte wohl doch auf Sie hören und das Moor meiden sollen. Waren Sie am frühen Abend unterwegs? Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen, sonst wäre ich gar nicht hierher geritten. Ich weiß schließlich, wie tückisch das schwimmende Land ist. Ich bin ja hier aufgewachsen.«

      »Ja, das hat Dick mir erzählt«, erwiderte sie.

      »Ist Dick Jones Ihr Freund, Elsa?«, fragte Sarah da spontan.

      »Dick? Nein!« Elsa lachte, wie über einen guten Witz. »Aber auf dem Moor war niemand. Das müssen Sie sich eingebildet haben, Miss Sarah. Ich bin hier die einzige lebende Seele.«

      »Haben Sie auch mein Pferd gefunden?«

      »Es ist vermutlich nach ›Ivy-House‹ zurückgelaufen.«

      »Es hat sich über irgendetwas erschreckt. Ich habe nichts gemerkt, aber Tiere haben ja feinere Antennen. Ohne Vorwarnung ist es auf die Hinterhand gegangen und hat mich abgeworfen.«

      Elsa schaute ihren Gast nachdenklich an. »Pferde sind sehr sensible Tiere. Nach Einbruch der Dunkelheit reite ich niemals aus. Wenn ich noch mal raus muss, gehe ich zu Fuß. Meine Stute würde mich vermutlich auch abwerfen. Und wer sollte mir dann helfen?«

      »Was denken Sie, Elsa, was hat mein Pferd so erschreckt? Was ist dort im Moor?«

      »Wissen Sie es denn nicht? Sie haben doch lange hier gelebt.«

      »Ich habe aber nie von einer Moorhexe gehört oder von anderen unheimlichen Erscheinungen. Und im Grunde glaube ich auch nicht daran. Ich bin ein realistischer Mensch. Von Spuk und Übersinnlichem halte ich nichts.«

      »Dick auch nicht. Die Männer in unserer Familie waren immer so. Das zweite Gesicht ist ein Privileg der Frauen.«

      »Dann sind Sie mit ihm verwandt?«

      Elsa sagte dazu nichts, sie lächelte nur vielsagend, wurde aber gleich wieder ernst, als sie Sarah beschwor: »Halten Sie sich bloß fern von Dr. Lancaster. Er ist eine verderbte, böse Seele. Die schwarze Magie ist sein Steckenpferd. Was er getan hat, ist unverzeihlich. Sein Weg führt ihn direkt in die Hölle, das weiß er auch. Er will noch so viele unschuldige Seelen mitnehmen, wie möglich. Und dafür ist ihm kein Trick zu gemein. Er gibt sich nett und hilfsbereit. Aber hinter seinem charmanten Getue lauert die Fratze des Gehörnten!«

      Sarah wusste nicht, was sie davon halten sollte. Eben hatte sie Elsa noch für eine ganz normale, junge Frau gehalten. Sie hatte sogar angefangen, ihr zu vertrauen. Doch was sie nun von sich gab, das klang doch wieder ziemlich stark nach der »verrückten Elsa«, der man besser aus dem Weg ging.

      »Sie glauben mir nicht. Ich sehe es an Ihrem Blick. Aber ich bilde mir das nicht ein. Ich habe ja alles gesehen! Sie müssen mir glauben, Miss Sarah!«

      »Ich glaube Ihnen ja«, versicherte diese begütigend. »Aber jetzt würde ich mich gerne noch ein wenig ausruhen. Ich fühle mich ziemlich elend.«

      »Ja, natürlich. Verzeihen Sie mir. Schlafen Sie nur, ich sehe später wieder nach Ihnen. Aber ich werde Sie nicht mehr stören. Über diese anderen Dinge können wir reden, wenn es Ihnen besser geht.« Sie lächelte ihrem Gast ein wenig zu und verließ dann die kleine Kammer. Behutsam schloss sie die Tür hinter sich.

      Sarah hatte allerdings nicht vor, noch länger hier zu bleiben. Elsas seltsames Verhalten hatte wieder Zweifel in ihr aufkommen lassen. Sie meinte, der jungen Frau doch nicht vertrauen zu können. Deshalb beschloss sie, nach ›Ivy-House‹ zurückzukehren. Erst dort würde sie sich wieder sicher fühlen.

      Vorsichtig erhob Sarah sich, sie achtete darauf, keine ruckartigen Bewegungen zu machen. Zuerst drehte sich alles vor ihren Augen und sie musste sich setzen, wollte sie nicht umfallen. Sie wartete eine Weile, atmete tief durch und spürte, wie sie langsam stabiler wurde. Der Tee, den Elsa ihr gegeben hatte, schien ihr tatsächlich zu helfen.

      Langsam kam Sarah auf die Beine. Sie zog ihre Reitstiefel und die Jacke wieder an und trat dann an die Tür. Zuerst legte sie ihr Ohr dagegen und lauschte. Im Nebenraum blieb alles still. Dann wagte sie es, die Tür einen Spalt breit zu öffnen und nach drüben zu spähen.

      Das Zimmer nebenan schien ein kleiner Wohnraum zu sein. Gemütlich eingerichtet, fast heimelig. Im steinernen Kamin brannte ein Feuer, das war die einzige Lichtquelle. Doch Sarah konnte trotzdem feststellen, dass Elsa nicht hier war. Sie gab sich einen Ruck, querte das Zimmer und verließ gleich darauf das kleine Haus am Rande des Moors …

      *

      Dick Jones war im Stall, als Sarahs Pferd heimgelaufen kam. Er fing die aufgeregte Stute ein und schluckte dabei einen saftigen Fluch herunter. Er hatte doch gewusst, dass es für Sarah dort draußen nicht sicher war! Seit Tagen schlich dieser Lancaster auf ›Ivy-House‹ herum wie die Katze um den heißen Brei. Er hatte offenbar nur auf eine Gelegenheit gewartet, um zuzuschlagen. Und nun war etwas geschehen.

      Der junge Verwalter untersuchte die Stute und stellte halbwegs erleichtert fest, dass sie keine Verletzungen hatte. Offenbar war Sarah gestürzt, aber es schien vorher keinen Kampf gegeben zu haben. Er übergab das Pferd einem Burschen und wollte sich dann auf den Weg zu Elsa machen. Vielleicht hatte sie etwas gesehen oder wusste, was geschehen war.

      Als er den Stall verließ, sah er das Licht im Arbeitszimmer von Gregory Tumbrill. Jemand ging im Raum hin und her, hektische Bewegungen warfen Schatten gegen das Fenster. Dick querte den Hof und trat nahe an das Fenster, das sich im Erdgeschoss befand. Wie erwartet, sah er James Lancaster. Der Arzt war damit beschäftigt, das Zimmer zu durchsuchen. Er hatte bereits einige Regale geleert und dabei ein unbeschreibliches Chaos veranstaltet. Dick lächelte schmal. Nun ließ er also die Katze aus dem Sack. Und es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis Sarah die Wahrheit erkannte. Auch wenn diese dann überaus schmerzhaft für sie sein würde …

      Dick kümmerte sich nicht weiter um Dr. Lancaster, Sarahs Schicksal war ihm nun wichtiger. Er vergrub die Hände in den Taschen seiner derben Jacke und folgte einem schmalen Fußweg, der von ›Ivy-House‹ ins Moor führte.

      Auf halber Strecke kam ihm jemand entgegen. Der junge Mann verlangsamte seinen Schritt und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Es war eine lichte Vollmondnacht, die Wolken des Tages hatten sich aufgelöst und das silberne Leuchten des Erdtrabanten wies Dick seinen Weg. Es dauerte nur einen Moment, dann hatte er Elsa erkannt.

      Sie eilte auf ihn zu und ließ ihn atemlos wissen: »Miss Sarah hatte einen Unfall, sie ist vom Pferd gestürzt.«

      »Ist sie verletzt? Wurde sie angegriffen?«, wollte Dick wissen.

      »Nein, sie sagte, dass ihr Pferd gescheut hat. Warum, wusste sie nicht. Sie liegt in meinem Bett und erholt sich.«

      »Gott sei Dank, dann ist sie ja fürs Erste sicher. Ich habe mir große Sorgen um sie gemacht. Behalte sie noch eine Weile bei dir, bis wir wissen, was Lancaster als Nächstes tun wird.«

      »Vielleicht verschwindet er ja. Ihm muss doch klar sein, dass er irgendwann auffliegen wird.«

      »Er durchwühlt die Sachen des seligen Herrn. Ich fürchte, er hat sein Ziel noch nicht erreicht. Und vorher wird er nicht aufgeben. Du weißt ja, was er sich schon auf sein Gewissen geladen hat. Ihm ist einfach alles zuzutrauen.«

      Elsa senkte den Blick. »Ja, ich weiß«, murmelte sie traurig.

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