Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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hatte sie doch das Gefühl, dass er im Grunde seines Herzens ehrlich und aufrichtig war, dass sie ihm trauen konnte. Aber er machte es ihr zu schwer. So blieb ihr nichts anderes übrig, als sich an James Lancaster zu halten, wollte sie hinter das Geheimnis von Harper-Island kommen. Und das wollte sie nicht nur, das musste sie. Schließlich ging es dabei auch um das Schicksal ihres Bruders, das ihr immer rätselhafter wurde.

      *

      Als Dr. Lancaster am nächsten Abend vorbeischaute, hatte Sarah ihn bereits erwartet. Sie saß an Gregory Tumbrills Schreibtisch und machte ein ratloses Gesicht.

      »Die Unterlagen hier sind unvollständig und leider nicht sehr aussagekräftig«, beschwerte sie sich entnervt. »Wissen Sie, wer sich um Tante Alice schriftliche Angelegenheiten gekümmert hat? Wer immer es war, er hat ein mittleres Chaos hinterlassen.«

      »Soweit ich weiß, hat sie das selbst gemacht. In letzter Zeit wurde wohl vieles vernachlässigt. Ich helfe Ihnen gern, Frau Kollegin. Ein bisschen was verstehe ich schon von Buchhaltung und diesen Dingen.«

      »Aber das kann ich doch nicht von Ihnen verlangen, schließlich haben Sie jetzt Feierabend und sind Gast in diesem Haus.«

      »Seien Sie nicht so umständlich.« Er lächelte ihr charmant zu, griff sich einen Stuhl und gesellte sich zu ihr. Sarah stellte fest, dass der Kollege tatsächlich ein Händchen für die Materie hatte. Bald kamen sie ein Stück voran und am späten Abend hatte die junge Frau schon einen ungefähren Überblick über die Finanzen von ›Ivy-House‹.

      »Das sieht nicht so gut aus, wie ich erwartet habe«, gab sie offen zu. »Tante Alice scheint meinem Bruder mehr Geld gegeben zu haben, als vernünftig war. Und diese Summen fehlen nun beim Erhalt des Besitzes. Ich fürchte, das wird Probleme geben.«

      »Denken Sie denn daran, ›Ivy-House‹ zu verkaufen?«

      »Darüber habe ich mir, ehrlich gesagt, noch keine Gedanken gemacht. Eigentlich wollte ich diese Dinge zunächst mal mit David besprechen. Aber das scheint ja unmöglich zu sein. Deshalb weiß ich wirklich nicht, wie es hier weitergehen soll.«

      »Ihr Bruder wird über kurz oder lang zurückkommen. Wenn Sie vorher abreisen sollten, kann ich Sie benachrichtigen. Hatten Sie vielleicht Streit miteinander?«

      »Nein. Wie kommen Sie denn auf die Idee?«

      »Nun, weil Sie erwähnten, dass Sie Ihrem Bruder Nachrichten hinterlassen haben. Ich wundere mich darüber, dass er nicht darauf reagiert hat.«

      »Haben Sie einen bestimmten Verdacht?«

      Dr. Lancaster hob die Schultern. »Ehrlich gesagt, nein.«

      »Ich kann das Verschwinden meines Bruders jedenfalls nicht als normal betrachten. Sollte David nicht innerhalb dieser Woche hier auftauchen, werde ich eine Vermisstenanzeige aufgeben.« Sie behielt den Kollegen im Auge, während sie das sagte, doch er zuckte nicht mit dem Wimper. Im Gegensatz zu Dick Jones schien Dr. Lancaster tatsächlich nichts übers Davids Verbleib zu wissen. Er riet ihr: »Gehen Sie aber in Plymouth zur Polizei. Die Dorfpolizisten in Land’s End werden Ihnen kaum weiterhelfen können. Diese Gegend hier ist eben doch sehr ländlich.«

      Sarah nickte, dann fiel ihr Blick auf die Uhr und sie erschrak. »Schon so spät? Sie haben mir den ganzen Abend geopfert, Herr Kollege. Wie kann ich das nur wieder gutmachen? Essen Sie wenigstens noch eine Kleinigkeit mit mir.«

      »Annabell wird schon schlafen. Lassen Sie nur, ich bin gar nicht hungrig«, wehrte er ab. »Aber Sie könnten mir trotzdem einen Gefallen tun. Morgen ist Samstag. Wie wäre es, wenn wir zusammen ausreiten?«

      »Eine nette Idee. Wenn Sie gegen zehn hier sein können, frühstücken wir noch zusammen«, schlug Sarah vor.

      Dr. Lancaster war einverstanden. Als er sich wenig später verabschiedete, lächelte er ihr warm zu und versicherte: »Ich freue mich schon auf morgen!«

      Sarah blieb in der offenen Tür stehen und blickte ihrem Besucher nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie Dick Jones. Er stand vor dem Pferdestall und starrte mit düsterer Miene zu ihr herüber. Im ersten Impuls wollte sie mit ihm reden, entschied sich dann aber doch anders. Er hatte sie am Morgen abfahren lassen, war ziemlich unfreundlich und wenig hilfsbereit gewesen, im Gegensatz zu James Lancaster. Sie hatte keine Lust, wieder düstere Andeutungen von ihm zu hören, auf die niemand sich wirklich einen Reim machen konnte. Deshalb ignorierte sie ihn und ging zurück ins Haus.

      Später in dieser Nacht wurde Sarah von Geräuschen geweckt.

      Sie hatte tief und fest geschlafen und brauchte eine Weile, um wach zu werden. Dann lag sie benommen da und fragte sich, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es auf vier zuging. Und im Haus war es absolut still.

      Seit die junge Ärztin sich auf Harper-Island aufhielt, war es mit ihrem sonst so ruhigen Schlaf vorbei. Ständig schreckte sie nachts auf oder hatte Albträume. Sie seufzte. Je eher David aufkreuzte und sie alles klären konnten, desto besser. Obwohl Sarah sich in ›Ivy-House‹ nach wie vor heimisch fühlte, sehnte sie sich mittlerweile doch nach ihrem normalen Leben in London zurück. Sie schloss die Augen und versuchte, wieder einzuschlafen, als sie etwas hörte. Es waren Schritte, und diesmal ganz nah. Fast hatte es den Anschein, als ginge da jemand vor ihrer Zimmertür über den Gang.

      Als ihr das klar wurde, setzte sie sich auf und knipste das Licht an. Entschlossenheit blitzte aus Sarahs klaren, grauen Augen, als sie nach ihrem Morgenmantel griff. Sie hatte die Nase voll von seltsamen nächtlichen Wahrnehmungen! Sie wollte endlich wissen, was hier los war.

      Ohne zu zögern verließ die junge Ärztin ihr Schlafzimmer und trat auf den Gang. Hier und da brannte eine Lampe, doch der Großteil der Freitreppe und der Halle lagen im Dunkel.

      Sarah schaltete das Licht ein und ging nach unten. Niemand ließ sich blicken. Außer ihr schliefen noch Annabell und Butler Niles im Haupthaus. Alle anderen Angestellten wohnten im so genannten Personalhaus. Sarah dachte kurz daran, Niles zu wecken, aber dann erschien ihr das albern. Sie war schließlich eine erwachsene Frau und kein kleines Mädchen mehr, das im Dunkeln Angst hatte. Sie betrat den Wohnraum und hatte für den Bruchteil einer Sekunde den Eindruck, dass jemand vor den bodentiefen Fenstertüren stand. Deutlich malte sich eine Silhouette wie von einem großen, schlanken Mann ab. Aber als sie das Licht einschaltete, war niemand hier.

      Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. Offenbar hatte ihre Phantasie ihr einen Streich gespielt. Vermutlich hatte sie sich auch die Schritte eingebildet. Sarah beschloss, das Ganze zu vergessen und wieder ins Bett zu gehen. Sie betrat die Freitreppe, als sie die Schritte erneut hörte. Sie waren weiter entfernt und klangen seltsam patschend, so als laufe jemand über Morast oder durch große Pfützen.

      Die junge Ärztin wusste nicht, was sie tun sollte. Während sie noch zögerte, erlosch in der Halle das Licht. Sarah stand einen Moment lang wie angewurzelt da. Die Schritte näherten sich ihr nun. Kälte wehte ihr entgegen und ein übler Geruch wie von Moder und Fäulnis. Sarah konnte nicht verhindern, dass sich auf ihrem Rücken eine Gänsehaut bildete. Sie war kein ängstlicher Typ, doch was sie hier erlebte, das war schon mehr als unheimlich.

      Vorsichtig tastete sie sich am Treppengeländer nach oben. Die Schritte waren verstummt. Doch die junge Frau rutschte auf der zweiten Stufe aus und wäre gestürzt, hätte sie sich nicht am Geländer festgekrallt. Angst kroch in ihr hoch, verdichtete sich zu Panik. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Jemand, etwas schien hinter ihr her zu sein, sie zu verfolgen. Hastig stolperte sie die Treppe weiter hinauf und rannte dann, so schnell sie konnte, auf ihre Zimmertür zu.

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