Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

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Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

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Lancaster hat am Telefon auch so etwas gesagt.«

      »Ach, der«, machte die Köchin verächtlich.

      »Magst du ihn nicht? Er hat sich doch sehr um Tante Alice gekümmert in den vergangenen beiden Jahren, nicht wahr?«

      »Er ist ihr Arzt gewesen. Und kein besonders guter, wenn du mich fragst. Sonst würde sie jetzt noch leben.«

      »Was willst du denn damit sagen, Annabell?«

      »Nun, ich bin der Meinung, dass der Doktor die Missis mit Pillen abgespeist hat, dabei hätte sie ganz was anderes gebraucht. Hilfe, wenn du verstehst, was ich meine.«

      Sarah zog die Stirn kraus und gab zu: »Ich fürchte, das verstehe ich leider nicht.«

      »Na, du weißt es doch selbst. David hat sie ausgenutzt, sie konnte sich nicht gegen ihn wehren, war einfach hilflos, wenn er sich charmant gegeben hat. Er hat sie ausgenutzt und war nie für sie da. Wie oft war sie einsam, hat es aber nicht zugeben wollen. David geht schon lange seine eigenen Wege. Und ich sage dir, das sind ganz bestimmt keine geraden Wege …«

      Die junge Ärztin machte ein ernstes Gesicht. »Weißt du, wo mein Bruder jetzt ist, Annabell? Ich kann ihn nicht erreichen. Und er will doch bestimmt an der Beerdigung teilnehmen.«

      »Das kann ich mir nicht vorstellen«, erwiderte die Köchin da zu ihrem Erstaunen. »Das schlechte Gewissen wird verhindern, dass er herkommt. Und wenn er es doch wagt, dann werde ich ihm die Meinung sagen. Es wird Zeit, dass das mal einer tut!«

      »Ich begreife das alles nicht«, gab Sarah da leise und bekümmert zu. »Keiner scheint meinen Bruder zu vermissen. Und niemand macht sich Sorgen um ihn. Schließlich könnte ihm doch auch etwas zugestoßen sein …«

      Annabell lachte trocken auf. »Du kennst doch sicher den Spruch, dass es schlechten Menschen immer gut geht. Tut mir leid, Kindchen, wenn ich dir das so offen ins Gesicht sagen muss. Aber dieser Spruch trifft auf deinen Bruder zu. In den letzten Monaten war er nur ganz selten daheim. Meist ist er unterwegs gewesen und kam hierher, wenn ihm das Geld ausgegangen war. Ach, es war ein Trauerspiel! Wie die Missis aufgelebt ist, wenn er da war. Und dann ist sie wieder ganz still und unglücklich gewesen, sobald er die Insel verlassen hat. Ich sage dir, Sarah, dein Bruder hat sie auf dem Gewissen. Er hat ihr das Herz gebrochen, das hat er!«

      Sarah sagte dazu nichts. Sie hielt Annabells etwas pathetische Rede zwar für überzogen, aber sie wusste leider zu gut, dass die Köchin im Grunde genommen recht hatte. Und auch sie brannte darauf, ihren Bruder wieder zu sehen, um ihm einmal ganz offen die Meinung zu sagen. Früher war das kaum möglich gewesen, da hatte Tante Alice ihre schützende Hand stets über ihn gehalten, egal, was er wieder verbrochen hatte. Doch das war ein für alle Mal vorbei. David musste nun für sich selbst einstehen.

      *

      Dr. James Lancaster kam zum Diner nach Harper-Island und begrüßte Sarah freundlich. Er war ein attraktiver Mann, groß und schlank, mit einem markant männlichen Gesicht, dichtem, dunkelblondem Haar und tiefgründigen blauen Augen. Doch etwas an ihm war Sarah auf Anhieb unsympathisch, auch wenn sie es nicht mit Worten benennen konnte. Es war eine spontane Abneigung, für die es wohl keine sachlichen Gründe gab. Eine Gefühlsregung eben. Und die nahm die junge Ärztin nicht allzu ernst.

      Sie begegnete dem Kollegen, den sie auf Anfang vierzig schätzte, auf die gleiche Art, wie er sich ihr gegenüber gab. Rasch fanden sich einige Gesprächsthemen, die sie beide als Berufskollegen interessierten, und so entspann sich während des Essens ohne Zögern eine unverkrampfte Unterhaltung. Beim Kaffee kam Sarah dann aber auf weniger erfreuliche Dinge zu sprechen, die sie jedoch geklärt wissen wollte.

      »Haben Sie Kontakt zu meinem Bruder, Dr. Lancaster? Ich kann ihn nämlich nicht erreichen. Annabell sagte mir, dass er wohl auf Reisen sei, sie wusste auch nichts Genaues. Ich möchte aber auf jeden Fall noch vor der Beisetzung mit David reden.«

      Der Mediziner hob die Schultern. »Es tut mir leid, aber ich weiß auch nicht, wo er steckt.«

      »Kennen Sie meinen Bruder denn näher? Oder gab es da keinen Kontakt? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich versuche nur zu begreifen, was sich in den vergangenen beiden Jahren hier abgespielt hat. David ist kein zuverlässiger Mensch, niemand, auf den ich mich verlassen würde, wenn ich krank wäre. Ich nehme deshalb an, dass meine Großtante sich eher an Sie gewandt hat, wenn sie Kummer hatte oder es ihr nicht gut ging.«

      Der Mediziner nickte. »Ja, das stimmt schon in gewisser Weise. Wie ich Ihnen ja bereits am Telefon gesagt habe, ist das Verhältnis eines Landarztes zu seinen Patienten grundsätzlich verschieden von dem Arzt-Patient-Verhältnis in der Stadt oder gar in einer Klinik. Ihre Großtante hat oft mit mir über ihren Kummer und ihre Ängste gesprochen. Und dazu zählte auch die Sorge, was aus David werden sollte, wenn sie starb.«

      »Und was hat mein Bruder dazu gesagt, dass sie sich Ihnen so freimütig anvertraut hat?« Sarah wurde den Eindruck nicht los, dass Dr. Lancaster sich in Dinge eingemischt hatte, die ihn eigentlich nichts angingen und über das Maß von normaler Anteilnahme hinausführten.

      Er schien ihre Vorbehalte zu spüren, denn er erklärte nun offen: »Ich kannte Ihren Bruder nur flüchtig. In der Zeit, in der Ihre Großtante meine Patientin war, habe ich ihn vielleicht drei oder vier Mal gesehen. Er kam sozusagen immer nur auf Stippvisite, schien auf gepackten Koffern zu sitzen. Ich nahm zunächst an, dass diese Besuche aus einem Pflichtgefühl heraus stattfanden, er sich hier aber nicht wirklich wohl fühlte. Später vertraute Mrs. Tumbrill mir dann an, dass David sie nur besuche, wenn er Geld brauchte. Er lebte offenbar auf großem Fuß und spielte auch gerne im Kasino. Ich erinnere mich noch gut daran, wie oft Ihre Großtante sagte: »Wenn David nur endlich erwachsen werden würde. Auch meine Rücklagen sind nicht unerschöpflich.«. Doch sie schien ihm nichts abschlagen zu können. Er musste sie nur um etwas bitten und bekam es.«

      Sarah bemerkte einen harten Glanz in den Augen des Kollegen, der jedoch gleich verschwand, als sich ihre Blicke trafen.

      »Wann war mein Bruder denn zum letzten Mal hier?«

      »Nun, da muss ich überlegen. Das ist erst ein paar Wochen her. Er blieb aber nur zwei Tage, glaube ich. Und er war wütend, als er wieder abreiste.«

      »Woher wissen Sie das?«, wunderte sie sich.

      »Es war Zufall, dass ich ein Gespräch zwischen ihm und Mrs. Tumbrill mit anhörte. Er warf ihr Geiz vor, sie nannte ihn einen leichtsinnigen Menschen ohne Verantwortungsgefühl. Ich habe mich im Hintergrund gehalten, denn ich wollte nicht in den Verdacht geraten, zu schnüffeln. Das wäre mir wirklich peinlich gewesen.«

      Sarah musterte den Mediziner nachdenklich. Sie hatte nie erlebt, dass David und Tante Alice gestritten hatten. Doch wie hatte Dick Jones gesagt? »Die Dinge hier haben sich geändert. Und nicht zum Guten.«

      »Ich würde jetzt gerne mit Ihnen über die Beisetzung reden«, sagte James Lancaster in Sarahs Gedanken hinein.

      Sie nickte. »Tante Alice wird in der Familiengruft beigesetzt, wo schon Onkel Gregory ruht«, sagte sie automatisch.

      »Ja, der Pfarrer wird kommen und eine Predigt halten, so wollte sie es. Und das Personal geht geschlossen zur Beisetzung. Wenn Sie vielleicht noch ein paar Worte sprechen wollen …«

      »Nein, das wird nicht nötig sein. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Herr Kollege. Und dafür, dass Sie sich hier um alles gekümmert haben.«

      »Das war doch selbstverständlich. Ich

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