Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson страница 35

Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson Moonlight Romance Staffel

Скачать книгу

seltsamen Besucherin halten sollte. Da diese aber bereits im Wohnraum verschwunden war, blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als ihr zu folgen …

      *

      »Wer sind Sie?« Sarah wiederholte ihre Frage nun zum zweiten Mal, ohne eine Antwort zu erhalten. Ihre Besucherin stand neben dem Kamin im Wohnraum, hielt ein gerahmtes Foto von David in den Händen und wirkte geistig abwesend. Sarah fragte sich, was sie tun sollte. Sie dachte schon daran, Niles zu klingeln, als die Frau das Foto mit einem Ruck abstellte, auf sie zukam und sie eindringlich ansah. In ihren Augen lag ein seltsamer Schimmer.

      »Ich bin gekommen, um Sie zu warnen, Sarah Blake. Ich habe nämlich das zweite Gesicht, ich sehe Dinge, die noch nicht geschehen sind. Schreckliche Dinge. Meist behalte ich sie für mich, weil die Leute mir nicht glauben. Sie halten mich für verrückt, aber das bin ich nicht.« Sie seufzte. »Ich bin mit dieser Gabe gestraft und muss damit leben. Deshalb habe ich mich von allem zurückgezogen und wohne ganz abgeschieden. So haben es meine Mutter und meine Großmutter auch schon gehalten. Der Kontakt zu anderen Menschen bringt uns nur Unglück. Und ganz besonders Heather. Sie hat es übel erwischt. Sie wollte den Leuten helfen und bezahlte mit dem Leben dafür!«

      Sarah blickte ihren Gast unschlüssig an. »Und was führt Sie nun hierher, Miss …«

      »Ich muss Sie warnen, das sagte ich doch. Meiner Familie ist durch die Tumbrills viel Leid zugefügt worden. Wie gesagt, Heather wurde ermordet. Ihr Geist sinnt auf Rache. Und die hat er nun genommen, an David, Ihrem Bruder!«

      Die junge Ärztin horchte auf. »Was wissen Sie von meinem Bruder? Haben Sie ihn gesehen, mit ihm gesprochen? Er wird vermisst. Wenn Sie etwas wissen …«

      »Aber das sagte ich doch gerade«, murrte die Frau ungehalten. »Er ist zum Opfer ihrer Rache geworden. Die Moorhexe hat ihn mit sich genommen. Aber sie steht unter Einfluss, ein noch schlimmerer Geist zwingt sie, böse Dinge zu tun. Deshalb bin ich hier, denn auch Sie schweben in Gefahr, Sarah Blake!«

      In diesem Moment betrat Butler Niles den Wohnraum. Seine sonst stets gleichmütige Miene war nun finster. Entschlossen steuerte er auf die Besucherin zu, packte sie fast grob am Arm und komplimentierte sie ohne viel Federlesens aus dem Haus.

      Gleich darauf hörte Sarah Pferdegetrappel. Sie ging in die Halle und fragte ungehalten: »Was sollte denn dieser Auftritt? Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie diese Frau hinauswerfen sollen? Sie war mein Gast. Und ich wollte mich noch mit ihr unterhalten.«

      »Mit dieser Person kann sich niemand unterhalten, Miss Sarah, denn sie ist geisteskrank«, erwiderte der Butler ruhig.

      »Aber sie sprach über David. Sie schien zu wissen, wo er ist.«

      »Sie mag sich das einbilden. Und was sie Ihnen erzählt hat, klang vielleicht nicht einmal so abwegig. Aber glauben Sie mir, Miss Sarah, die verrückte Elsa ist kein Umgang für Sie.« Damit verbeugte er sich angedeutet und ließ sie allein.

      Sarah dachte noch eine ganze Weile über diesen merkwürdigen Besuch nach. Schließlich entschied sie sich, mit Dr. Lancaster darüber zu reden und rief ihn an. Er zeigte sich überrascht, als er hörte, dass sie noch nicht abgereist war, versprach aber, nach seiner Sprechstunde vorbei zu kommen.

      Als der Mediziner dann ›Ivy-House‹ betrat, war er Sarah gegenüber nicht sonderlich verständnisvoll.

      »Wie können Sie nur auf das Gerede dieser Verrückten etwas geben und deshalb Ihre Pläne ändern, Sarah? Ich begreife Sie nicht. Ihr fachkundiger Blick muss doch sofort bemerkt haben, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmt.«

      »Ich wollte wissen, was ihr Auftritt zu bedeuten hat, was dahinter steckt«, rechtfertigte sie sich. »Und ich hatte gehofft, dass Sie mir dabei helfen könnten.«

      Er besann sich nun seiner guten Manieren und erklärte: »Die verrückte Elsa haust in einem kleinen Häuschen am Rande des Moors. Sie ist so eine Art Kräuterhexe, verschroben, aber harmlos. Die Menschen auf Harper-Island kennen und meiden sie. Und das würde ich Ihnen auch raten. Was immer Elsa Ihnen erzählt hat, es entspringt mit großer Sicherheit ihrer Phantasie.«

      »Aber sie sprach von einer Moorhexe, die sich angeblich an meinem Bruder gerächt hat. Sicher, das klang seltsam. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sich jemand so etwas ausdenkt. Und sie ist schließlich extra hergekommen, um mich zu warnen. Sie denkt, ich sei auch in Gefahr.«

      »Dann brauchen Sie keinen Arzt, sondern einen Exorzisten«, spottete James Lancaster. »Entschuldigen Sie, Sarah, aber ich kann dieses Gerede nicht ernst nehmen. Das ist doch alles Humbug, das diffuse Gefasel einer Gestörten. Ich bin sicher, sie hat David noch nie im Leben gesehen. Sie hat sich vermutlich nur wichtig tun wollen. Hat sie Ihnen nichts verkauft oder wollte sie eine Belohnung für ihre »Auskünfte“?«

      »Nein, aber … ich kam ja nicht dazu, mich mit ihr zu unterhalten, weil Niles sie hinausgeworfen hat.«

      »Eine weise Entscheidung. Sie sollten das vergessen, Sarah, und wieder nach London fahren. Hier vergeuden Sie doch nur Ihre Zeit, glauben Sie mir.«

      *

      Sarah fragte bei den Angestellten herum, doch niemand schien etwas Näheres über ihre seltsame Besucherin zu wissen. Dick Jones hielt es nicht einmal für nötig, ihr zu antworten. Darüber ärgerte sie sich dermaßen, dass sie spontan beschloss, zu bleiben. Die junge Ärztin rief in London in der Klinik an und nahm ihren Jahresurlaub. Ihr Vorgesetzter reagierte überaus verstimmt, aber da Sarah die freien Tage zustanden, konnte er sie nicht daran hindern, sie sofort zu nehmen.

      Danach ging sie in die Küche und ließ Annabell wissen, dass sie fürs Erste auf Harper-Island bleiben würde.

      Die treue Seele freute sich, aber sie gab auch zu bedenken: »Vielleicht ist doch was dran an dem, was Elsa gesagt hat. Bleib also lieber vom Moor weg, Sarah. Das könnte durchaus gefährlich werden.«

      »Kennst du diese Elsa denn? Dr. Lancaster sagte, dass sie am Rand des Moores lebt.«

      Die Köchin machte ein missmutiges Gesicht. Man sah ihr an, dass sie nicht gerne über dieses Thema sprach.

      »Elsa ist nicht so verkehrt. Die Leute reden schnell, wenn jemand ein bisschen anders ist als die anderen. Sie hält sich ja deshalb auch von den Menschen fern. Früher kam sie öfter nach ›Ivy-House‹. Aber in letzter Zeit …«

      »Dann hat sie meinen Bruder vielleicht doch gekannt?«

      »Mag sein. Aber ich habe sie öfter bei Dick gesehen. Du solltest mit ihm reden. Wenn jemand etwas über sie weiß, dann er. Ich glaube, die beiden sind sogar verwandt.«

      »Dick wird mir nichts sagen. Er ist so verschlossen wie eine Auster. Ich habe schon einige Male versucht, mit ihm zu reden, aber er hat mich immer abblitzen lassen.«

      Annabell lachte. »Kindchen, jetzt aber! Du bist eine Londoner Ärztin, stehst deine Frau. Und du bist, solange dein Bruder nicht hier ist, die Herrin von ›Ivy-House‹. Wenn Dick das vergessen haben sollte, dann musst du ihn daran erinnern …«

      Die Worte der Köchin machten Sarah Mut. Im Grunde hatte Annabell ja auch recht, denn niemand kannte sich auf dem Besitz so gut aus wie der Verwalter. Und wenn Dick nicht freiwillig mit ihr sprach, dann würde sie eben die Chefin herauskehren und ihn an seine Pflichten erinnern müssen …

      Am Nachmittag schickte Sarah Niles zum Verwalterhaus und trug ihm auf, Dick Jones zum Diner ins Haupthaus zu bitten. Sie gab sich freundlich,

Скачать книгу