Sein. Lilly Grunberg

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Sein - Lilly  Grunberg

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stöhnen oder schreien hörte?

      »Lass uns hinauf ins Schlafzimmer gehen«, keuchte sie. »Oder wenigstens ins Wohnzimmer.«

      »Nein, hier«, knurrte er. »Du hast es doch eilig, oder hast du das schon vergessen?« Er hob ihren Rock. »Oh, du schamloses Luder! Von wegen Kosmetiktermin! Wen wolltest du in Wirklichkeit treffen?« Er gab ihr einen Klaps auf ihren nackten Po.

      Nadine kicherte. Würde er sie dabei erwischen, gewöhnliche Strumpfhosen zu tragen, wäre er außer sich. Für ihn waren Strapse, Strings und Röcke oder Kleider ein unbedingtes Muss. Knapp über dem Knie, gerade so, dass es in der Öffentlichkeit noch als anständig durchging. Dies gab ihm die Möglichkeit, jederzeit und überall seine Hand unter den Stoff zu schieben und ihre nackte Haut zu fühlen. Für ihn waren dies Fetische, die ihn binnen Sekunden erregten. Nur im Winter erlaubte er ihr, warme Strumpfhosen oder auch mal eine wattierte lange Hose zu tragen. Sein Verantwortungsbewusstsein minimierte das Risiko einer Blasenentzündung bei kaltem Wetter. Zuhause galt dies natürlich nicht. Nadine in Joggingschlabberhosen war ein absolutes No-go. Auch hier diktierte sein Lustempfinden knappe Röcke oder die Super-Spar-Variante in Form einer Dienstmädchenschürze, was Nadine zu Anfang ihrer Beziehung ein wenig peinlich war, sie jetzt jedoch jedesmal in einen Zustand der Dauererregung versetzte.

      Weil sie sich nicht sicher gewesen war, ob Laurin schon zuhause sein würde, wenn sie von der Kosmetik zurückkäme, hatte sie einen besonders knappen String angezogen. Eigentlich waren es nicht mehr als drei Bändchen, die einen winzigen Streifen Stoff über ihrer Scham hielten, der sich inzwischen feucht anfühlte. Dazu hatte sie besonders lange Strapse gewählt, die fast bis Mitte ihrer Oberschenkel hinab reichten und so besonders viel Haut freiließen. Bücken war bei dieser Kleidung ausgeschlossen, und alleine schon wie der Stoff ihres Rockes bei jeder Bewegung über die nackten Hautpartien streifte, genügte, um ein sinnliches Kribbeln auszulösen.

      Seine Hand zitterte vor Begierde, als er die Strapse entlang fuhr und über ihre Haut streichelte. Besitzergreifend legte sich eine Hand auf ihren Po, während er mit der anderen Gürtel und Hose öffnete und fallen ließ. Dann griff er mit beiden Händen zu, zerfetzte mit einem Ruck das bisschen Stoff, das sich noch zwischen ihnen befand und wirbelte Nadine herum.

      Sie japste. Im Stehen, noch dazu völlig bekleidet, nahm er sie äußerst selten. Es hatte für sie den Touch des Ruchlosen, weil sie sich dabei vorstellte, sie befänden sich in nicht in ihrem eigenen Haus, sondern irgendwo. Es blieb ihnen keine Zeit, sich auszuziehen und ein verschwiegenes Plätzchen zu suchen. Es musste schnell geschehen, bevor jemand kam und sie bei ihrem Treiben erwischte.

      Ehe sie sich versah, hatte er seinen Arm unter eines ihrer Beine geschoben und es angehoben, dabei die andere Hand lüstern um ihre Brust gelegt. Nadine stöhnte laut. Gefesselt und von ihm gegen die an der Garderobe hängenden Jacken gedrängt, seine Hände heiß und zupackend, ganz so, wie sie es erregte. Es war animalisch, ihm so ausgeliefert zu sein. Komm, nimm mich, stoß zu! Jede Sekunde, die sie noch länger warten musste, dass er ihren Schoß in Besitz nahm, wurde zur süßen Qual.

      »Damit du nicht vergisst, dass du mir gehörst, werde ich dich mit meinem Duft markieren«, brummte er und führte seinen Penis tief in ihre Spalte sein.

      Nadine stöhnte laut auf.

      »Scht, Wildkatze. Du willst doch nicht, dass man uns erwischt?«

      Sein Mund verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss, was ihn nicht daran hinderte, mit kräftigen Stößen ihren Körper hin und her zu peitschen. Ihr Körper war in seiner Gewalt, seiner Begierde vollkommen ausgeliefert. Aber die Lust, diese unglaubliche, verzehrende, den Verstand raubende Lust – die gehörte nur ihr. Begierig erwiderte sie den wilden Tanz seiner Zunge und schrie in seinen Mund, als der Höhepunkt ihren Unterleib in wilden Eruptionen erbeben ließ.

      Wieder allein

      Zuletzt warf Thorsten schwungvoll die Wohnungstür zu, als wolle er nochmal ausdrücklich betonen, dass sein Auszug diesmal endgültig sei. Aufgrund des Knalls, der durch das Treppenhaus hallte, hing nun bestimmt die Nachbarin, welche unter Myriam wohnte, am Türspion. Die alte Hexe würde sich auf keinen Fall entgehen lassen, wer wutentbrannt und trotz des schweren Koffers schwungvoll die Treppe hinunter polterte. Das wusste Myriam genau. Für die nächsten Stunden würde Thorstens theatralischer Abgang das Tagesgespräch Nummer Eins für einige Nachbarinnen sein.

      Myriam zuckte mit den Schultern. Genau genommen war wohl bereits der vorausgegangene Streit für die anderen Hausbewohner nicht zu überhören gewesen. Aber egal, sollten die Klatschbasen sich doch das Maul verreißen. Myriam würde sich davon nicht beeindrucken lassen, auch wenn sie sich lebhaft vorstellen konnte, dass diese prüde Wohngemeinschaft es in höchstem Maße unanständig fand, wie die jüngste Mieterin alle paar Monate ihre männlichen Mitbewohner wechselte. Auch wenn sie das überhaupt nichts anging. Mal warf Myriam ihren Mitbewohner nach kurzer Zeit raus, ein anderes Mal hielt dieser es nicht aus, noch länger mit ihr zusammen zu leben.

      Myriams Bedauern über das Ende der aktuellen Liebschaft hielt sich in Grenzen. Es war nun mal so, dass ihre Beziehungen eher einer Wohngemeinschaft mit sexueller Nebenbenutzung ähnelten. Nur ungern gab sie ihre Gewohnheiten auf und schloss Kompromisse, wie es wahrscheinlich die anderen im Haus und überhaupt sehr viele Frauen machten. Diese lebten doch nur noch deswegen mit ihren Männern zusammen, weil sie zu bequem waren, sich von ihnen zu trennen. Denn dann hätten sie arbeiten gehen, selbst ihren Lebensunterhalt verdienen und als allein erziehende Mütter den Tagesablauf mit sehr viel mehr Stress managen müssen. Wie viel einfacher war es doch, die Sorge um den leidigen Broterwerb dem Gatten zu überlassen. Und die Männer? Die fanden sich wohl großartig in der klassischen Ernährerrolle, während sich ihre Frauen um Einkauf, Wäschewaschen, Kochen und Kinder kümmerten. Als Überstunden getarnt, erteilte den Männern diese Rollenverteilung sogar noch genügend Spielraum für außerhäusliche Vergnügungen. Ach, Schatz, ich komm heut später. Ich muss Überstunden machen. – Ach du Armer

      Im ehelichen Bett lief bei denen schon lange nichts mehr, da war Myriam sich ganz sicher. Oder wenn doch, dann war das so eine öde Rein-Raus-Nummer, genau die Kategorie von Sex, die noch schlimmer war als gar keiner. Es war also bestimmt der pure Neid, dass Myriam es immer wieder aufs Neue schaffte, sich einen jungen Mann zu angeln, mit dem sie Spaß hatte. Wenigstens eine Zeit lang.

      Im Augenblick atmete sie auf. Es war vorbei. Endlich. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, wie man so sagte. Seit Tagen hatte sie sich mit Thorsten, der vor einem halben Jahr bei ihr eingezogen war, nur noch gestritten. Der kleinste Anlass genügte und die Fetzen flogen. Wieso hatte sie sich überhaupt in diesen langweiligen Kerl verliebt? Seine T-Shirts und Jeans waren durchschnittlich wie sein gesamtes ungepflegtes Äußeres. Vor lauter Gefühlsduselei war ihr dies zunächst gar nicht aufgefallen. Oder hatte er sich da noch Mühe gegeben und auch mehr Zeit für sie gehabt? Jedenfalls verbrachte er die Nächte in letzter Zeit lieber mit seinem Computer, wo er Sachen programmierte, von denen sie nichts verstand, als mit ihr Sex zu haben. Wenn er einmal pro Woche das Bedürfnis verspürte, mit ihr ins Bett zu hüpfen, dann verlief das Vorspiel im Dauerlauf und nach nicht einmal zehn Minuten war alles vorbei. Anschließend fiel Thorsten entweder sofort mit lautem Schnarchen in Tiefschlaf, oder er zündete sich eine Zigarette an und schenkte seine Aufmerksamkeit für die nächsten Stunden wieder dem Computer. Beides war absolut nicht das, was Myriam erwartete.

      Lieber ein selbstbewusster Single als die deprimierte Hälfte einer mittelmäßigen Partnerschaft. Ihre Hormone mussten einige Schaltungen in ihrem Gehirn durchgeschmort haben, sonst hätte sie es niemals solange mit Thorsten ausgehalten.

      Zum Glück

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