Diona und ihr Dalmatiner. Barbara Cartland

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Diona und ihr Dalmatiner - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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Armreif, den ihre Mutter von ihrer Mutter geerbt und den sie des Andenkens wegen nie verkauft hatte.

      „Wenn ich diese Schmuckstücke verkaufe, kann ich Sirius eine ganze Weile lang durchfüttern“, sagte Diona laut vor sich hin, steckte Schmuck und Geld in einen Beutel, den sie an ihr Handgelenk hängte, und nahm ihr Bündel auf. Während sie die Tür aufsperrte, flüsterte sie Sirius zu, mit ihr zu kommen.

      Sirius glaubte natürlich, sie würden einen Spaziergang machen, und sprang vor Freude immer wieder hoch, doch Diona hieß ihn, ruhig zu sein, und er verstand.

      Diona mied den Küchenbereich, denn sie wußte, daß um diese Tageszeit dort die Bediensteten ihr zweites Frühstück einnahmen.

      Kaum hatte sie das Haus verlassen, schritt sie schnell die rückwärtige Auffahrt entlang, die von keinem der Haupträume des Hauses gesehen werden konnte. Diese Auffahrt war auch nicht so breit und beeindruckend wie die mit Eichen gesäumte Hauptauffahrt zur Vorderseite des Hauses.

      Diona eilte über die Wiese, während Sirius ein kurzes Stück von ihr entfernt nach Kaninchen suchte. Er war jedoch sofort an ihrer Seite, sobald sie ihn rief.

      Diona brauchte ungefähr zehn Minuten, um das Pförtnertor zu erreichen, das nicht so groß und stabil gebaut war wie das des Haupteingangs. Diona wußte, daß das alte Paar, das in dem Pförtnerhäuschen wohnte, recht nachlässig war und nur selten das Tor schloß, nämlich nur dann, wenn es ausdrücklich angeordnet worden war.

      Von den beiden war nichts zu sehen, und da Diona auch nicht gesehen werden wollte, huschte sie durch das Tor und auf die staubige Straße hinaus.

      Einen Augenblick zögerte sie und überlegte, wohin sie sich wenden sollte. Da entdeckte sie einen Pferdekarren, der aus Richtung des Dorfes kam.

      Voller Freude erkannte sie den alten Fuhrmann und lief ihm entgegen.

      Jeder im Dorf kannte den alten Ted, dessen einzige Aufgabe darin bestand, Pakete und Gutsprodukte von Dorf zu Dorf zu fahren.

      Jetzt zügelte er sein stämmiges Pferd und rief: „Guten Morgen, Miss Diona. Kann ich Ihnen helfen?“

      „Könnten Sie mich bitte mitnehmen?“ fragte Diona.

      „Wohin wollen Sie denn?“ fragte Ted zurück.

      „Das sage ich Ihnen sofort.“

      Noch während Diona sprach, kletterte sie auf den Karren und setzte sich neben Ted. Hinter ihr war der Wagen voll von jungen Küken in vergitterten Kisten.

      Ted nahm Diona das Bündel aus der Hand, legte es vor ihren Füßen auf den Boden und setzte den Karren in Gang.

      „Ich habe Sie lange nicht mehr gesehen, Miss Diona“, sagte Ted. „Ihr Hund sieht sehr gut aus.“

      Sirius war schnell hinter Diona auf den Karren gesprungen, und da es ihm nicht gefiel, auf dem Boden zu sitzen, war Diona näher an Ted herangerückt, um Sirius neben sich Platz zu lassen. Sofort erwachte das Interesse des Hundes für alles, was um ihn herum vor sich ging, und er schaute neugierig nach rechts und links.

      Diona legte schützend den Arm um ihn und fragte: „Wohin fahren Sie, Ted? Weit weg, hoffe ich.“

      „Sehr weit weg“, entgegnete Ted. „Ich bringe diese Küken zu einem der Gutshöfe des Lords. Ich werde wohl den ganzen Tag fahren müssen.“

      „Zum Gutshof des Lords?“ fragte Diona.

      Ted nickte.

      „Zum Marquis von Irchester“, sagte er. „Die Küken sind für seine Farm bestimmt.“

      „Für den Marquis von Irchester“, wiederholte Diona.

      Sie kannte den Namen natürlich, wenn sie auch den Marquis selbst noch nie gesehen hatte. Sie wußte, daß sein Gut in der angrenzenden Grafschaft und näher bei London gelegen war. Dionas Vater hatte davon gesprochen, daß der Marquis ausgezeichnete Rennpferde besaß, und erst vor kurzem hatte sie in der Zeitung gelesen, daß er das große Rennen in Newmarket gewonnen hatte.

      Sie fuhren ein Stück schweigend dahin, bevor sie sagte: „Halten Sie es für möglich, Ted, daß ich eine Anstellung auf einem der Gutshöfe des Marquis erhalte?“

      „Eine Anstellung, Miss Diona? Warum sollten Sie denn arbeiten wollen?“ rief Ted überrascht.

      „Ich bin weggelaufen, Ted.“

      „Warum wollen Sie gehen und so etwas tun? Ihr Vater hätte nicht gewollt, daß Sie das tun.“ Er machte eine Pause, bevor er hinzufügte: „War ein feiner Reiter, Ihr Vater. Ich habe ihn oft beim Ausreiten gesehen oder wenn er Ihren Onkel in Hall besucht hat. Niemand konnte besser auf einem Pferd sitzen als er.“

      „Das stimmt“, sagte Diona. „Aber Ted, ich muß weggehen. Onkel Hereward hat befohlen, daß Sirius erschossen wird.“

      Der alte Ted starrte sie an, als wollte er seinen Ohren nicht trauen.

      Dann rief er: „Das ist nicht gerecht. Ihr Hund ist jung. Es gibt keinen Grund, weshalb er erschossen werden sollte.“

      „Papa hat ihn mir geschenkt, kurz bevor er ums Leben kam“, sagte Diona. „Und - und ich kann ihn nicht - verlieren. Ich kann es einfach nicht.“

      „Natürlich nicht“, pflichtete Ted ihr bei. „Vielleicht könnte sich jemand anderer um den Hund kümmern.“

      „Das wäre noch schlimmer“, meinte Diona. „Er war immer mit mir zusammen, und ich hätte Angst, daß jemand grausam zu ihm ist und ihn nicht ordentlich füttert. Das wäre - unerträglich für mich.“

      Der Ausdruck ihrer Stimme verriet mehr von ihren Gefühlen als ihre Worte.

      „Sie können für sich selbst sorgen. Miss Diona“, sagte Ted schließlich. „Haben Sie niemanden, zu dem Sie gehen und den Hund mitnehmen könnten?“

      „Ich habe schon daran gedacht“, erwiderte Diona, „aber ich glaube, Onkel Hereward würde darauf bestehen, daß ich zu ihm zurückkehre, und dann hätte ich keine Chance mehr, Sirius zu retten.“

      Es entstand eine Pause, während der Ted alle ihre Worte verarbeitete.

      Endlich fragte er: „Was haben Sie vor, Miss Diona?“

      „Ich kann auf einem Gut arbeiten.“

      „Aber Sie verstehen nichts von der Landwirtschaft“, erinnerte Ted sie.

      „Ich kann es lernen.“

      Wieder entstand eine lange Pause, während der das scheckige Pferd in stetem Trott über die Straße trabte. Welches Wetter auch immer herrschte, Ted führte seine Aufträge stets gewissenhaft aus.

      Diona sprach ihre Gedanken nun laut aus: „Worin ich mich auskenne, das sind Pferde und natürlich Hunde.“

      „Seine Lordschaft hat ein paar herrliche Hunde“, bemerkte Ted. „Jagdspaniels zum größten Teil.“

      Diona wurde ganz aufgeregt und wandte sich an ihn: „Vielleicht braucht er jemanden, der sich um seine Hunde kümmert?“

      „Er

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