Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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mit der er alles tat.

      All dies war irgendwo tief im Hirn des Texaners haften geblieben.

      Nein, er würde nicht blindlings auf den Mann einrennen und schießen.

      Nicht umsonst wollte er den weiten mörderischen Fluchtweg hinter sich gebracht haben.

      Was später werden sollte, nach dem Tod des Marshals, war nicht mehr wichtig für Halbot.

      Tief in seinem Unterbewußtsein schlummerte das Gefühl, daß es kein Später mehr gab.

      Im leichten Trab ritt er durch die Nacht nach Osten. Der Wind, der vom Arkansas heraufkam, umfächelte seine Stirn. Gleichmäßig trommelten die Hufe des Rappen gegen den harten Boden.

      Kansas. Wie er dieses Land haßte!

      Seine Mutter stammte auch von hier. Aus Wichita. Sie war gestorben, als sie ihm in diese Welt verholfen hatte.

      Halbot hatte nie einen Gedanken an sie verschwendet. Yeah, in seinen Augen wäre es Verschwendung gewesen.

      Und der Vater? Der alte Halbot war ein rechtschaffener Mann, dessen Tag randvoll mit den Arbeiten auf der großen Ranch erfüllt war. Er war ernst und still und hatte nie allzuviel Zeit für den Jungen gehabt. Später, als er Jake dann weggeschickt hatte, war er fast an seiner eigenen Härte zerbrochen.

      Vor einem Jahr, als er die Nachricht von den Taten und der Verurteilung seines Sohnes bekommen hatte, war er krank geworden. Er, der harte Mann, den nichts erschüttern konnte, war über die Tragödie seines Sohnes krank und müde geworden.

      Er saß seitdem daheim im Lehnstuhl und starrte abwesend vor sich hin.

      Er war der Vater eines Mörders, eines Mannes, der in die Steinbrüche der Lebenslänglichen nach Sescattewa verdammt worden war.

      Noch einmal hatte er sich aufgerafft, vor einem Dreivierteljahr; das war, als er das Gesuch an die Regierung gemacht hatte, seinen unseligen Sohn hierher nach Texas in das Straflager Fort Worth zu überführen.

      Nach neun Wochen hatte er den abschlägigen Bescheid erhalten. Da hatte der Rancher mit allem abgeschlossen.

      Er war kaum sechzig – aber ein völlig gebrochener Mann. Über Nacht war sein Haar schlohweiß geworden.

      Jake Halbot dachte selten an den Vater.

      Kurz vor Dodge, in der kleinen Stadt Cimarron, wäre der lange Trail des Jake Halbot um ein Haar zu Ende gewesen.

      Lewt Farhey war daran schuld.

      Der Spieler und Gunman Farhey.

      Er hatte ein ovales Gesicht, vorstehende Backenknochen und ein tiefhängendes Stirnbein. Das Kinn schob sich spitz nach vorn. Tückisch und klein lagen die schrägstehenden Augen in ihren Höhlen. Er hatte harte, lange, knotige Hände, die wie sein Gesicht von einer gelblichen Haut überzogen waren.

      Er trug ein weißes Hemd mit schwarzen Streifen, eine schwarze Lederweste und schwarze enge Yearninghosen, die über die Schäfte der hochhackigen Stiefel liefen. Um seine Hüften hing ein patronengespickter Kreuzgurt mit zwei hirschhornbesetzten Revolvern vom Kaliber Western 44.

      Lewt Farhey war ein Revolvermann, dessen Name in ganz Kansas einen denkbar schlechten Klang hatte.

      Vor einem Jahr war er in Dodge City gewesen und dort mit Doc Holliday zusammengestoßen.

      Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er in die Mündung eines fremden Revolvers gesehen. Der große Gambler hatte ihn kaltblütig aus dem Long Branch Saloon gescheucht. Und Wyatt Earp schließlich hatte ihn aus der Stadt verwiesen.

      Farhey war weitergeritten.

      Nach Abilene und hinüber nach Topeka.

      Seit ein paar Wochen war er wieder am Arkansas. War es Zufall, daß er nach Cimarron gekommen war?

      Ganz unbewußt trieb es den Revolvermann wieder in die Nähe jenes Ortes, an dem er seine bisher einzige Schlappe hatte einstecken müssen.

      An jenem Abend hockte der ellenlange Gunman in einer halbdunklen Ecke der Arkansas-Bar auf der Mainstreet von Cimarron.

      Es gab längst keinen Mann mehr, der mit ihm spielen mochte. Farhey hatte in den ersten Tages seines Aufenthalts in der Stadt allen, die mit ihm an einem Tisch saßen, das Geld im Spiel abgenommen. So viel Geld, daß die Leute sich nicht mehr mit ihm an einen Tisch setzen mochten. So raffiniert er sonst war, hier hatte ihn seine sonstige Überlegenheit jäh verlassen. Es war die Nähe Dodges, die ihn unsicher und nervös machte – aber das wußte er nicht.

      Seitdem saß er allein in seiner Ecke, nippte an seinem Whisky und betrachtete die Menschen, die den Saloon betraten.

      Der Keeper wünschte den lästigen Gast längst zum Teufel, hatte er ihm doch eine Menge guter Gäste allein durch seine Anwesenheit vertrieben. Die Leute mochten nicht mit einem Mann zusammen in einem Schankraum sitzen, der ihnen so viel Geld aus den Taschen gezogen hatte.

      Farhey hatte an diesem Abend besonders schlechte Laune, weil er von einem durchziehenden Kannenhändler erfahren hatte, daß Doc Holliday nicht in Dodge war.

      Es hieß, er sei unten in Texas.

      Plötzlich wurden die beiden hölzernen Schwingarme der Tür aufgestoßen, und ein großer Mann mit riesigem, vernarbtem Gesicht und struppigem Vollbart trat ein. Ein forschender Blick aus seinen grauen Augen überflog den Raum. Er blieb einen Moment zu lange auf der vornübergebeugten Gestalt des Revolvermannes haften.

      Farhey hob den Kopf, kniff die Augen zusammen und fixierte den neuen Gast.

      Es war ein breitgebauter Mann, der einen ruhigen Gang hatte. Er trug einen grauen Hut, eine Lederjacke, einen Waffengurt mit einem großen Revolver, helle Hosen und hochhackige staubbedeckte Stiefel.

      Irgend etwas in dem Gesicht des Fremden fesselte den Blick des Revolvermannes.

      Es lag in den Augen des anderen. In den steingrauen, harten Augen.

      Lewt Farhey wußte nicht, daß der Mann, der jetzt nicht allzuweit an seinem Tisch vorüber zur Theke ging, der in drei Staaten steckbrieflich gesuchte Raubmörder Jake Halbot war. Der einzige Mann, dem es seit Menschengedenken gelungen war, aus der Hölle von Sescattewa zu entfliehen.

      Halbot trug einen Vollbart und wäre auch von einem Menschen, der ihn früher gekannt hatte, nur noch schwer zu erkennen gewesen. Die Zeit in Sescattewa und vor allem seine mörderische Flucht hatten ihn sehr verändert.

      Er ging jetzt auf die Theke zu, zwängte sich zwischen zwei ältere Männer und verlangte einen Whisky.

      Und wieder einmal hatte er sich etwas bestellt, das er nicht bezahlen konnte.

      Länger als ein Jahr hatte er nichts getrunken. Und jetzt, so dicht in der Nähe seines Zieles, hatte es ihn gepackt.

      Er mußte Whisky haben.

      Langsam hob er das Glas an, setzte es an die Lippen und goß den Inhalt in seine Kehle. Beißend rann ihm die scharfe Flüssigkeit durch den Schlund.

      Der Keeper blickte ihn abwartend an.

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