Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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also war Dodge. Das berüchtigte Dodge, in dem so viele wilde Gunfights getobt hatten, in dessen Straßen der graue Pulverrauch noch zu stehen schien.

      Der große Wyatt Earp sollte ja hier mit eiserner Gewalt Ordnung geschaffen haben.

      Die Straße war nur einseitig bebaut. Jedenfalls auf dem größten Teil ihrer Länge.

      Halbot ritt langsam weiter.

      Plötzlich hielt er den Rappen an und starrte auf ein Holzschild, das mitten auf der Straße unter dem Dachrand eines Brunnens angebracht war:

      The carrying of firearms

      strictly prohibited!

      Wyatt Earp, Marshal

      Das Tragen von Feuerwaffen in der Stadt ist streng verboten. Wyatt Earp, Marshal.

      Der entflohene Sträfling starrte wie hypnotisiert auf das Schild. Die Buchstaben, die mit einem glühenden Eisenstück in das Holz gebrannt worden waren, zogen ihn magisch an.

      Yeah, jetzt erinnerte sich Jake daran, daß der Marshal hier das Waffenverbot erlassen hatte. Als es damals aufkam, wurde im ganzen Westen davon gesprochen

      Er starrte genauso gebannt auf dieses Schild wie schon viele hundert andere Männer vor ihn. Und er dachte das gleiche, das einige von diesen Hunderten gedacht hatten: Ich werde es ihm zeigen!

      Impulsiv griff er nach seinem Revolver und schob ihn mit dem Halfter weiter nach vorn auf den Oberschenkel. Dann nahm er den Rappen herum und ritt weiter. Kaum fünf Yards, dann hielt er wieder an.

      Links, das zweite Haus von der Straßenecke aus, trug oben über seiner vom Sternenlicht fahl erleuchteten Fassade die Aufschrift Long Branch Saloon.

      Halbot starrte zu dem Haus hinüber und sah die großen Fensterscheiben im Nachtlicht schimmern.

      Das also war die berühmteste Schenke des Westens! Es gab Leute, die behaupteten, man sah kein richtiger Mensch, wenn man nicht wenigstens einmal in dieser Bar gewesen wäre.

      Der Long Branch Saloon sollte ja mit allerlei Attraktionen aufzuwarten haben. Eine ständige Tanzgirl-Truppe, ein Pianoplayer aus dem fernen Reich des Zaren – und nicht zuletzt sollte der berühmt-berüchtigte Gunman und große Gambler Doc John Holliday dort häufig am grünen Spieltisch zu finden sein.

      Diese Gedanken flogen nur kurz durch den Schädel des Verbrechers. Mit starren Augen blickte er auf den Saloon hinüber – und dachte das, was sie alle dachten, wenn sie dieses Haus zum ersten Mal sahen. Der Laden sieht verdammt einfach aus, kaum anders als die anderen Kneipen in den Kistenholzstädten des alten Westens.

      Halbot hatte ein Geräusch gehört.

      Vielleicht war es eine Katze, die von einer Regentonne mit einem federnden Satz auf die gegenüberliegenden Vorbauplanken gesprungen war, um einen Nager zu verfolgen.

      Der Texaner wandte den Kopf – und erschrak.

      Jetzt erst sah er das nur noch dünn glimmende, leicht im Nachtwind hin und her schaukelnde Windlicht vor einem Haus, das ein großes weißes Metallschild mit der Aufschrift ›Marshals Office‹ trug.

      Einen Augenblick saß der entsprungene Mörder wie gelähmt in seinem Sattel. Dann riß er sich zusammen, nahm die Zügel hoch und trabte die Straße weiter hinunter.

      Wie eine eisige Zange lag es in seinem Genick. Wild schossen die Gedanken durch seinen Schädel.

      Damned! Da war also sein Büro, da saß er und ölte seine groben Revolver…

      Oder was tat ein Marshal sonst?

      Jake Halbot hatte keine Vorstellung von der wirklichen Arbeit eines Police-Officers.

      Jäh riß er die Zügelleinen zurück, lenkte den Gaul zu einer der Halfterstangen hinüber und rutschte mit hölzernen Bewegungen aus dem Sattel.

      Nachdem er die Zügelleinen über das Querholz geschlungen hatte, bestieg er den Vorbau eines langen, flachgestreckten Gebäudes, das an das Marshals Office anschloß.

      Es war ein Bahndepot.

      An einen Vorbeipfeiler gelehnt, blieb der Bandit stehen. Nachdenklich und mit nicht ganz ruhiger Hand rieb er sich sein bärtiges Kinn.

      Ein verwegener, tollkühner Gedanke hatte von ihm Besitz ergriffen.

      Er würde angreifen. Der Angriff war die beste Verteidigung.

      Wenn man einem Wolf wie Wyatt Earp auch nur die geringste Chance zur Verteidigung oder auch nur zum Luftholen ließ, war man selbst verloren.

      Denn dann war der Marshal unschlagbar.

      Vielleicht war er gar nicht einmal ein solcher Zauberschütze, wie man sich erzählte und wie es auch dem Texaner erschienen war. Vielleicht war es nur seine Kälte, seine nervenlose Unerschütterlichkeit, mit der er handelte.

      Dieser Mann durfte einfach keine Chance haben!

      Halbots Rechte tastete nach dem Colt.

      Der kühle Knauf der Waffe lag hart in seiner Hand. Mit einem blitzschnellen Griff riß er den Revolver hoch und stieß ihn nach vorn.

      Tausendmal hatte er diese Bewegung geübt. Und tausendmal war er schneller gewesen als alle anderen, die unten in Texas auf der Ranch mit ihm geübt hatten.

      Vor allem auch schneller als jene Männer, die ihm später im Revolverkampf gegenübergestanden hatten.

      Bis auf einen, der hatte ihn durch seine Ruhe getäuscht und mit seinen Augen gelähmt.

      Wyatt Earp.

      Diese Stunde durfte und würde sich nicht wiederholen. Das hatte Jake Halbot sich geschworen. Damals war er nicht vorbereitet gewesen; jedenfalls nicht auf einen solchen Gegner.

      Diesmal war er nicht nur gewappnet, innerlich bereit, sondern er hatte ja auch den Überraschungsmoment für sich.

      Langes Überlegen war zwecklos und brachte ihn höchstens in die Gefahr, daß er noch gesehen und erkannt wurde. Ein Mann, der um diese Nachtstunde mit einem Revolver so nahe am Marshals Office stand, der war zumindest verdächtig.

      Er bemühte sich, so lautlos wie möglich zu gehen.

      Dann war er am linken Fensterrand angekommen, preßte sich gegen die Hauswand, schob sich vor und blickte in den Raum.

      Drinnen saß ein Mann hinterm Schreibtisch, ein bulliger Mann mit einem Stern auf der Brust.

      Und dann gewahrte der Beobachter eine Bewegung drüben vor einem der Schränke.

      Da stand auch ein Mann. Groß, breit, schwarzhaarig. Er kehrte dem Beobachter den Rücken zu.

      Da wandte sich der Mann am Schrank um.

      Es war nicht Wyatt Earp, obwohl er eine große Ähnlichkeit mit ihm hatte. Es war ein jüngerer Mann, höchstens dreiundzwanzig. Wohingegen der Marshal schon in den Dreißigern sein mußte.

      Der

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