Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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im Vorlager, wo er drei Tage gelegen hatte, war er auf Herz und Nieren untersucht worden, und ein alter Sergeant sagte ihm auf den Kopf zu, daß er einen falschen Namen angegeben hatte. Allein die Drohung jedoch, daß das Urteil jederzeit widerrufen und er sofort an den Strick gebracht werden könne, falls sich seine Angaben als falsch herausstellen, hatte den Verbrecher veranlaßt, seinen wahren Namen anzugeben.

      Und dieser Name nebst einer gründlichen, eingehenden Beschreibung standen auf seinem Steckbrief.

      Er selbst hatte ihn in einer Stadt während seines Rittes gesehen, in einer Mondnacht vor einem Sheriffs-Office. Das Plakat war feucht vom Regen gewesen, und Jake Halbot hatte es heruntergerissen, zusammengeknüllt und eingesteckt. Bei Tageslicht hatte er es gründlich studiert.

      Doch, sie hatten einen scharfen Steckbrief hinter ihm hergeschickt, die Aasgeier aus Sescattewa.

      *

      Halbot schwitzte Blut und Wasser, als Bat Masterson sich gegen Mittag einen Schemel vor das Gitter zog und sich zu einem Plausch niederließ.

      Der Bandit hatte den Kopf auf die Brust gesenkt und sein Gesicht so gedreht, daß der Schatten darauf fiel und der Chief-Deputy es nicht deutlich sehen konnte.

      Masterson war im Grunde seines Wesens trotz seiner Rauhbeinigkeit ein gemütlicher Bursche. Der ›Eingelochte‹ tat ihm längst leid, aber er mußte die eisernen Gesetze der Stadt, die Wyatt Earp unter vielerlei Anstrengungen durchgesetzt hatte, einhalten.

      »Pokern Sie, Jefferson?«

      Halbot schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin Fallensteller und reite meist allein. Da habe ich keine Zeit zum Pokern.«

      Masterson kratzte sich das Kinn. »Kid wird Ihnen Ihr Essen drüben im Dodge-House holen. Schließlich müssen Sie ja dafür bezahlen.«

      Halbot nickte, dann betrachtete er angelegentlich die Hände.

      »Soll ich Ihnen Tabak holen lassen?« fragte Masterson.

      »Thanks, ich habe noch Zigarren.«

      Masterson stand wieder auf, stemmte die klobigen Arme in den Rücken und schlenderte ins Office zurück. Halbot wußte, daß der Mann trotz seiner Leutseligkeit ein gefährlicher Gegner war. Genug hatte er schließlich von Wyatt Earps Stellvertreter gehört. Und wie reaktionsschnell Masterson war, hatte Halbot ja draußen an der Officetür selbst erlebt.

      Als der Chief-Deputy gegen Mittag abgelöst wurde, atmete Halbot auf.

      Die Zeit kroch dahin.

      Der Mittwoch verging, der Donnerstag und auch der Freitag.

      Spät in der Nacht zum Samstag schrak Halbot, der vor innerer Unruhe keinen festen Schlaf hatte finden können, von seiner Pritsche hoch.

      Er hatte Bill Tilghmans Stimme gehört. Der Deputy hatte gerade zu dem blonden Kid Carney gesagt: »Morgen früh kommt der Marshal zurück. Er hat Masterson eine Depesche geschickt.«

      Halbot war sofort hellwach.

      Er saß auf der Kante seiner Pritsche und spürte, wie sich ihm die Kopfhaut zusammenzog und der Angstschweiß ihm bis in die Stiefel rann. Damned, da ereilte es ihn also doch noch, das gnadenlose Geschick.

      Die ganzen Tage hatte er sich die bittersten Vorwürfe darüber gemacht, daß er so blindlings in die Höhle des Löwen gelaufen war.

      Er hätte es viel gerissener und geschickter anstellen sollen. Weshalb war er so dummdreist in die Stadt gekommen? Er hätte draußen bleiben und auf eine günstige Gelegenheit warten müssen, den verhaßten Missourier zu erledigen.

      Aus dem Hinterhalt mit einem Gewehr. Schließlich hatte er weder Ehre noch Stolz zu verlieren. Er hätte nur Geduld aufbringen müssen. Das wäre in jedem Fall besser gewesen, als nun hier im Jail zu sitzen und Blut und Wasser zu schwitzen.

      Wie Schnecken krochen die Nachtstunden durch den schwacherleuchteten Fliesengang des Gefängnisses.

      Als im Osten der Morgen graute, war der Verbrecher todmüde. Er kämpfte einen Titanenkampf mit dem Schlaf – und sank schließlich ermattet gegen die rissige Mauer.

      Der Anprall gegen die Steine ließ ihn hochschrecken. Er sprang auf und taumelte ans Gitter.

      Morgan Earp, der Frühwache hatte, erhob sich und blickte nach dem Gefangenen. »Gibt’s was, Mister Jefferson?«

      Halbot wischte sich durchs Gesicht und schüttelte den Kopf. »No, ich habe schlecht geträumt…«

      Er torkelte zurück zur Pritsche und legte sich wieder nieder.

      Sein Hemd war völlig durchschwitzt, sein ganzer Körper glühte. Er fühlte sich elend und zerschlagen wie im Fieber einer schweren Krankheit.

      Die Zeit schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben, noch langsamer zu vergehen.

      Der Gefangene bangte dem Tag entgegen.

      Endlich ging die Sonne auf.

      Gegen sieben Uhr kam Masterson schon ins Office.

      Halbot rief sofort nach ihm.

      »Mister Masterson, die drei Tage sind um. Lassen Sie mich raus aus dem Käfig!«

      Der bullige Mann schüttelte bedauernd den Kopf. »Das geht nicht, Mister Jefferson. Hier geht alles genau nach der Zeit. Die drei Tage sind erst um halb zehn vorbei. So lange müssen Sie schon noch aushalten. – Aber nun waren Sie so lange hier, da wird es Ihnen auf die paar Stunden doch nicht mehr ankommen.«

      Der Satz, den der gutmütige Bursche dann anhängte, war ganz dazu angetan, das Herz des Verbrechers bis zum Hals schlagen zu lassen:

      »Vielleicht ist Wyatt bis dahin auch schon zurück – und Sie kriegen ihn noch zu sehen. Bill erzählte mir, daß Sie nach ihm gefragt hätten.« Masterson kratzte sich den Kopf. »Es ist merkwürdig, daß die Leute einen solchen Narren an ihm gefressen haben. Er ist ein so einfacher und vernünftiger Mann…«

      Jake Halbot mußte sich mit beiden Händen an den Traljen des Gitters festhalten. Ihn schwindelte.

      Als Masterson gegangen war, fühlte der Verbrecher, daß seine Knie zitterten.

      Wyatt Earp würde zurückkommen!

      Und er saß noch hier im Jail.

      Mit vor Angst weit offenen Ohren, aufgerissenen Augen und überwachen Sinnen lehnte er steif an der Zellenwand und lauschte zum Office hinüber.

      Jedesmal, wenn sich die Tür öffnete, schrak er zusammen und hielt den Atem an.

      Und es kamen eine ganze Reihe Leute ins Marshals Office. Was für Sorgen die alle hatten – einfach idiotisch!

      Nach neun Uhr endlich schien die Zeit beschlossen zu haben, völlig stillzustehen.

      Jake Halbot war nur noch ein willenloses Nervenbündel.

      Im Büro vorn herrschte Stille. Es schien leer zu sein. Plötzlich öffnete sich die Tür – und wurde nicht wieder geschlossen.

      Halbot

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