Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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wandte sich zurück und schlich davon.

      Er wußte nun, daß der Marshal selbst nicht im Office war. Zu dritt hielten sie im Büro keine Nachtwache.

      Wer mochten die beiden Deputies gewesen sein?

      Halbot sollte noch erfahren, daß der bullige Mann hinterm Schreibtisch niemand anders als der bekannte William Barkley Bat Masterson und der andere Morgan Earp, ein jüngerer Bruder des Marshals, waren.

      Als er auf sein Pferd steigen wollte, löste sich aus dem Vorbauschatten des Depots eine Gestalt.

      Der Bandit erschrak bis ins Mark, als er vorn auf der linken Westenseite des Mannes einen Stern blinken sah.

      Langsam nahm er den Fuß aus dem Steigbügel.

      Doch ehe er etwas tun konnte, drang ihm die Stimme des Mannes vom Vorbau entgegen: »Suchen Sie etwas, Mister?«

      »Yeah, ein Hotel«, sagte der Texaner hastig.

      Der Sternträger lachte trocken. »Hm, ein Hotel haben wir auch, aber es hat vergitterte Türen. Das wird Ihnen kaum zusagen. – Aber da drüben rechts an der Ecke; sehen Sie den großen Bau, das ist das Dodge-Haus. Da gibt’s um diese Jahreszeit noch eine ganze Menge freier Zimmer.«

      Halbot suchte, gegen den dunklen Pferdeleib gepreßt, den Revolver mit dem Halfter zurückzuschieben, damit der Mann mit dem Stern ihn nicht sehen konnte.

      Scheinheilig fragte er: »Sind Sie Wyatt Earp?« Er wußte genau, daß er einen anderen, einen um einen halben Kopf kleineren und etwas schmächtigeren Mann vor sich hatte. Die Riesengestalt des Marshals hätte er in größerer Dunkelheit und unter Hunderten sofort herausgefunden.

      Der Deputy lachte wieder. »No, Mister, leider nicht. Ich bin Bill Tilghman. Wenn Sie den Marshal sehen wollen, dann müssen Sie sich ein paar Tage gedulden…«

      Halbot erschrak.

      »… aber wenn Sie im Dodge House wohnen, können Sie es ja aushalten.«

      »Er ist nicht in der Stadt?« erkundigte sich der entsprungene Sträfling lauernd.

      »Nein.«

      Tilghman schob sich eine Zigarre zwischen die Zähne und riß ein Zündholz an.

      Halbot blickte den Mann an. Auch er rauchte schwarze Zigarren, wie sein Boß. Höchstwahrscheinlich rauchten sie alle schwarze Zigarren, da drinnen im Office. Höchstwahrscheinlich ritten alle auf Falbpferden und trugen schwarze Anzüge – genau wie ihr Boß.

      Halbot ahnte nicht, welch einen Unsinn er da zusammenbraute. Die Männer um den Marshal herum waren alle durchweg vernünftige, kluge und in keiner Weise verschrobene Leute.

      Tilghman rieb sich das Kinn und meinte: »Klopfen Sie an die Tür, die sich an der linken Hausseite befindet, drüben im Dodge-House, da öffnet Ihnen immer jemand.« Halbot nickte. Plötzlich rutschte ihm die Frage über die Lippen: »Und Doc Holliday – ist er auch nicht in der Stadt?«

      Der Deputy lachte leise. »Nein, er ist auch nicht hier. Unsere lebenden Sehenswürdigkeiten sind unterwegs. Aber wenn Sie etwas Geduld haben, kriegen Sie zumindest den Marshal noch zum Wochenende zu sehen.«

      Der genügt mir auch vollauf! dachte der Verbrecher und zog sich in den Sattel.

      Nach einem kurzen Gruß ritt er davon.

      Im Dodge-House-Hotel öffnete ihm an der von dem Deputy bezeichneten Tür ein kleiner gebeugter Mann. Er hielt eine Kerosinlampe in der Hand und ließ den Lichtschein auf den Draußenstehenden fallen.

      »Sie wünschen?«

      »Ich suche ein Zimmer.«

      Er bekam ein Zimmer im Obergeschoß und auf seinen Wunsch sogar mit Blick auf die Frontstreet.

      Jake Halbot schlief ruhelos und schlecht in der ersten Nacht, die er seit langem wieder in einem Bett verbrachte. Er hatte im Traum mit einem Giganten zu kämpfen und erwachte schließlich schweißgebadet, als die Sonne schon in sein Fenster blinzelte.

      Halbot sprang sofort auf und blickte durch die Gardinen auf die Straße hinunter.

      Die Menschen gingen ihrem Tagewerk nach. Es war eine aufstrebende Stadt, die den Ehrgeiz hatte, einmal als ruhig und geordnet zu gelten.

      Jake Halbot hatte den Nerv eines Höhlenbewohners. Er wusch sich, kleidete sich an und verließ sein Zimmer.

      Unten in der Halle nahm er sein Frühstück ein. Er unterhielt sich sogar mit dem Hotelowner. Dann ging er hinaus.

      Ein paar Häuser weiter die Straße hinauf, in Hoovers Shop, kaufte er sich ein paar Zigarren und zündete sich eine an. Dann schlenderte er weiter die Straße hoch.

      Schließlich stand er vorm Long Branch Saloon und blickte durch die Scheiben ins Innere der Schenke. Gerade überlegte er, ob er hineingehen sollte, als sich eine Hand schwer auf seine Schulter legte. Halbot war so erschrocken, daß er sich nur langsam umzudrehen vermochte.

      Er sah in die Augen des Deputys, den er in der Nacht drüben im Office gesehen und mit Wyatt Earp verwechselt hatte.

      »Kommen Sie bitte mit ins Office«, hörte er den Sternträger sagen.

      Im Hirn des Verbrechers war augenblicklich eine dumpfe Leere. Er starrte in das Gesicht des Hilfs-Marshals und rührte sich nicht vom Fleck.

      Dann fand er in die Wirklichkeit zurück.

      Heavens! Drüben vor dem Office sah er den bulligen Mann mit dem Stern stehen, und links neben der Tür lehnte ein strohblonder, kleinerer Bursche, der auch einen Stern trug.

      Es ist aus! hämmerte es im Schädel des entsprungenen Sträflings. Sie haben mich erkannt! Er öffnete den Mund und stieß heiser hervor: »Wer sind Sie?«

      »Mein Name ist Earp!«

      Halbot fühlte einen Stich, der ihm bis in die Nerven schnitt. »Earp?« kam es rostig über seine Lippen.

      »Yeah, Morgan Earp. Kommen Sie mit ins Office!«

      Das Gesicht des Banditen wurde aschgrau. Der Kopf sank ihm auf die Brust.

      Da war er also, der entscheidende Moment – und er hatte versagt.

      Weil sie ihn überrascht hatten, weil alles ganz anders gekommen war, als er es sich vorgestellt hatte. Das hatte ihn aus dem Gleichgewicht geworfen. Ich muß mich wehren! – Das war alles, was er denken konnte.

      Aber er unternahm nichts, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Im Gegenteil, mit gesenktem Kopf schlenderte er vor dem Deputy her vom Vorbau des Saloons hinunter auf die Straße.

      Ich muß mich wehren. Sie schleppen mich ins Jail, und der Marshal wird mich todsicher wieder nach Sescattewa in die Hölle bringen lassen.

      So war es nun für ihn in Dodge abgelaufen. Alles war umsonst gewesen, alles. Die fürchterliche Flucht durch die Wand und über den Fels, die Hetze durch die unwegsamen Täler der Mountains. Sein Überfall auf den alten Fallensteller – bei diesem Gedanken, der da plötzlich

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