Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Augen und angehaltenem Atem zum Office hinüber.

      Es blieb alles still.

      Und doch war jemand hereingekommen.

      Wer konnte es sich erlauben, die Tür offenstehen zu lassen?

      Masterson war es nicht, dessen schweren dröhnenden Schritt kannte der Verbrecher inzwischen genau. Und von den anderen Deputies ließ keiner die Tür offenstehen.

      Es gab doch nur einen einzigen Mann, der sich das erlauben konnte: der Marshal selbst.

      Dieser Gedanke wurde in Halbots Schädel zur fixen Idee.

      Er ist es! Wyatt Earp!

      Und er weiß, daß ich hier bin!

      Vielleicht hat er mich schon durch das kleine Zellengangfenster beobachtet, ohne daß ich es gemerkt habe.

      Yeah, es konnte gar nicht anders sein: Wyatt Earp war gekommen!

      Die Sekunden verrannen, und nichts rührte sich vorn im Büro.

      Halbot krampfte die Finger in die Fugen der Mauersteine.

      Vielleicht war doch niemand da? Vielleicht hatte er es sich nur eingebildet, daß die Tür aufgestoßen worden war, begann er zu hoffen.

      Da hörte er die Angeln, deren Geräusch er genau kannte, leise quietschen.

      Die Tür war also doch geöffnet worden und wurde jetzt vom Wind bewegt.

      Vielleicht hatte sie einer der Deputies nur aufgestoßen und war dann abgehalten worden, hereinzukommen?

      Dieser Gedanke wurde augenblicklich durch das Geräusch von Schritten weggewischt.

      Der Mann kam bis in die Hälfte des Offices und blieb dann stehen.

      Tiefe Stille herrschte oben im Büro und hier unten im Zellengang.

      Er ist es! Er ist es todsicher!

      Er weiß, daß ich hier bin und will mich fertigmachen.

      Wieder bewegte der Wind die Eingangstür.

      Der Schweiß rann dem Verbrecher durch die nassen Brauen brennend in die Augen.

      Plötzlich gaben seine Nerven nach.

      Er schrie: »Komm endlich, komm endlich her, Mensch!« Mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem lauschte er auf die näherkommenden Schritte.

      Der Mann kam in den Zellengang.

      Er hatte einen leichten, federnden, sehr sicheren Schritt.

      Als er vor der dritten Zellentür stand, öffnete Halbot die Augen – starrte ihn entgeistert an.

      Es war ein hochgewachsener schlanker Mann mit aschblondem Haar, gutgeschnittenem, klugem Gesicht, das von einer blaßbraunen Haut bespannt und von zwei eisblauen, intensiv blickenden Falkenaugen beherrscht wurde. Über der Oberlippe trug er einen sauber getrimmten dunklen Bart.

      Sein Anzug war dunkelgrau und nach der neuesten Mode geschnitten. Weinrot war die Krawatte und blütenweiß das Rüschenhemd. Quer über die grünseidene Weste hing eine goldene Uhrkette.

      Der Mann hatte eine Zigarette in der Hand, die er sich eben gedreht haben mußte und jetzt anfeuchtete, während seine Augen den Gefangenen scharf musterten.

      Jake Halbot erkannte den Mann sofort. Er hatte ihn damals am Spieltisch in Garden City gesehen. Es war niemand anders als Doc Holliday.

      »He, Mister – wo fehlt’s denn?« fragte der Gambler und schob sich die Zigarette zwischen seine gleichmäßig gewachsenen weißen Zähne.

      Während er in einer geradezu unnachahmlichen Manier ein Streichholz am Daumennagel der gleichen Hand anzündete, in der er es hielt, meinte er, ohne den Mann hinterm Gitter überhaupt aus den Augen zu lassen: »Haben wir uns nicht schon irgendwo gesehen, Mister?«

      Die Brust des Gefangenen hob und senkte sich rasch. »Nein!« stieß er schließlich aus rauher Kehle hervor.

      Holliday ließ das Streichholz fallen und setzte die Spitze seines Stiefels darauf. Dann schüttelte er den Kopf und meinte, während er sich abwandte: »Ich werde Bescheid sagen, daß Sie sich nicht wohl fühlen.«

      »Ich fühle mich wohl«, krächzte der Bandit.

      Der Gambler schoß ihm einen schnellen Blick zu. »Sie sind doch schweißgebadet, Mann!«

      Halbot schluckte. »Das – das war nur ein Anfall.«

      Holliday fuhr sich mit dem Nagel seines kleinen Fingers nachdenklich über die Unterlippe. »Eine Tropenkrankheit?«

      »Ich glaube ja.«

      Während sich der Gambler abwandte, sagte er wie zu sich selbst: »Ich hätte gewettet, daß wir uns schon irgendwo gesehen haben…«

      Halbot lauschte den Schritten des einstigen Zahnarztes nach.

      Die Officetür schlug zu.

      Dann war es still.

      Der Verbrecher sog tief die Luft in die Lungen ein.

      Es verging fast eine Viertelstunde.

      Dann kam Masterson ins Office; er hielt direkt auf den Zellengang zu und stieß einen großen Schlüssel ins Schloß. Dabei grinste er den Gefangenen an. »So, Jefferson, die Zeit ist um. Sie können abschwimmen. Und vergessen Sie es nicht: Hier herrschen rauhe, eiserne Gesetze.«

      Masterson fragte ihn, als sie im Office waren: »Wollen Sie heute noch die Stadt verlassen?«

      Der Texaner nickte.

      Da langte der Deputy den Waffengurt Halbots vom Wandhaken. Er hatte ihn also erst gar nicht in die Waffenkammer bringen lassen oder aber schon geholt.

      Halbot schoß einen schnellen Blick zur Uhr.

      Genau halb zehn.

      Er nahm den Gurt mit zitternder, schweißnasser Hand, schnallte ihn um und hörte den Deputy sagen: »Nicht umschnallen, Jefferson. Erst dann, wenn Sie das letzte Haus hinter sich haben.«

      Halbot nickte – und zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht. Dann ging er zur Tür.

      Masterson rief ihm nach: »Alles Gute, Jefferson. Und vergessen Sie die drei Tage am besten.«

      Halbot wunderte sich selbst, woher er den Nerv und die Kraft hatte, zu erwidern: »Es war ja nicht so schlimm, Bat.«

      Dann stand er draußen.

      Einen Augenblick verhielt er den Schritt und blickte geblendet in die Helle der Straße, schloß die Augen und sog die würzige Luft ein. Dann wandte er sich nach rechts.

      Gleißender Sonnenschein lag in der Frontstreet. Große Planwagen zogen knarrend vorüber und aus einem der Häuser drang geräuschvolles Schmiedehämmern.

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