Der Herr der Welt. Robert Hugh Benson

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Der Herr der Welt - Robert Hugh Benson Science Fiction & Fantasy bei Null Papier

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      Ben­son sah in die­sem Werk vie­le Schre­cken der Zu­kunft vor­aus: Welt­krie­ge, Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen, Ent­mensch­li­chung der Ge­sell­schaft, Ent­frem­dung der Fa­mi­li­en, Ter­ro­ris­mus und den »Kampf der Kul­tu­ren«

      *

      Ro­bert Hugh Ben­son (18.11.1871 - 19.09.1914) war ein eng­li­scher Pries­ter und Schrift­stel­ler. Er ist der vier­te und jüngs­te Sohn Ed­ward Whi­te Ben­sons, Kanz­ler der Ka­the­dra­le von Lin­coln und spä­te­rer Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry.

      Ben­son stu­dier­te Theo­lo­gie und Alt­phi­lo­lo­gie am Tri­ni­ty Col­le­ge in Cam­bridge. Im Jah­re 1894 wur­de er Dia­kon, 1895 wur­de er von sei­nem Va­ter zum Pries­ter der Kir­che von Eng­land ge­weiht.

      Sei­ne re­li­gi­ösen Zwei­fel an der Au­to­ri­tät der an­gli­ka­ni­schen Kir­che je­doch führ­ten zur Hin­wen­dung zum ka­tho­li­schen Glau­ben. Er trat am 11. Sep­tem­ber 1903 in die rö­misch-ka­tho­li­sche Kir­che ein und wur­de schließ­lich in Rom zum Pries­ter ge­weiht.

      1907 schrieb er sein be­kann­tes­tes Werk, den End­zeitroman »Lord of the World« (»Der Herr der Welt«), wel­cher vie­le Auf­la­gen und Über­set­zun­gen er­fuhr und als wich­ti­ger Vor­läu­fer der großen dys­to­pi­schen Ro­ma­ne des 20. Jahr­hun­derts gilt.

      Ro­bert Hugh Ben­son er­lag ei­nem Herz­in­farkt in­fol­ge ei­ner Lun­gen­ent­zün­dung.

      Durch die in den letz­ten Jah­ren an­hal­ten­de Teil­nah­me an »Herr der Welt« ist die erst kürz­lich not­wen­dig ge­wor­de­ne 4. und 5. Auf­la­ge er­schöpft und be­dingt des­halb nun­mehr die 6. und 7. Auf­la­ge. An­fangs viel um­strit­ten hat das Buch doch all­mäh­lich sich durch­zu­set­zen ge­wusst, nach­dem mehr und mehr das Ver­ständ­nis da­für ob­sieg­te, dass Ben­son nichts wei­ter im Auge hat, als zu zei­gen, wie die in den Mas­sen ver­kör­per­ten Ge­dan­ken un­se­rer Zeit sich un­ter be­stimm­ten Voraus­set­zun­gen aus­wir­ken müss­ten, wenn die Ent­wick­lung ohne be­son­de­re Be­hin­de­run­gen und Ablen­kun­gen wei­ter sich voll­zö­ge. Ihm schi­en die Ent­christ­li­chung der Welt in nicht all­zu fer­ner Zeit mit Not­wen­dig­keit Zu­stän­de her­bei­zu­füh­ren, die ih­ren na­tür­li­chen Ab­schluss mit dem von der Vor­se­hung be­stimm­ten Ende der Zei­ten fin­den wür­den. Die geist­vol­le Stu­die in Ro­man­form, für die der Ver­fas­ser selbst sei­ner­zeit mir ge­gen­über den Cha­rak­ter ei­ner po­li­ti­schen Pro­phe­zei­ung ab­lehn­te, ist ja durch die Welt­ent­wick­lung in man­cher Hin­sicht in be­son­de­re Be­zie­hung zu den heu­ti­gen Er­eig­nis­sen ge­tre­ten.

      Ben­sons Zu­kunfts­ge­mäl­de hat nun­mehr nach bald zehn Jah­ren im Pa­ri­ser in­ter­na­tio­na­len Frei­mau­rer­kon­gress vom Juni — Juli 1917 sei­ne Be­stä­ti­gung und nach die­ser Sei­te hin auch sei­ne theo­re­ti­sche Recht­fer­ti­gung ge­fun­den. Das Pro­gramm der in­ter­na­tio­na­len frei­mau­re­ri­schen Wel­tre­pu­blik, die Be­sei­ti­gung der Mon­ar­chi­en, die Auf­rich­tung der Ge­walt­herr­schaft des So­zia­lis­mus in ganz Deutsch­land, der ge­plan­te Völ­ker­bund auf ei­ner jede Jen­seits­re­li­gi­on aus­schlie­ßen­den Grund­la­ge, die zu­neh­men­de Kne­be­lung und Matt­set­zung des Paps­tes durch einen be­son­de­ren Ver­trag, die Wil­son­schen Ide­en von mau­re­ri­scher Welt­ver­brü­de­rung, sei­ne gan­ze dem christ­li­chen Ide­en­krei­se ent­nom­me­ne Phra­seo­lo­gie bei Un­ter­drückung ih­res über­na­tür­li­chen In­hal­tes, all dies müss­te, so möch­te man mei­nen, Ben­son zum Vor­bil­de ge­dient ha­ben, wenn es nicht erst drei Jah­re nach sei­nem Tode sei­ne Fest­le­gung und Er­he­bung zum Kriegs­end­zie­le er­fah­ren hät­te, zu des­sen Durch­füh­rung durch die­sen »letz­ten Krieg« die Vor­be­din­gun­gen ge­schaf­fen wer­den sol­len. Des Deut­schen Kai­ser­rei­ches letz­ter Herr­scher hat jüngst noch ei­nem eng­li­schen Pres­se­ver­tre­ter sei­ne von Ben­son ge­wiss un­ab­hän­gi­ge Über­zeu­gung aus­ge­spro­chen, Er­re­ge­rin und Sie­ge­rin im Welt­krie­ge sei die Frei­mau­re­rei und al­lein die ka­tho­li­sche Kir­che habe sich ihr ge­gen­über bis­her zu be­haup­ten ver­mocht.

      So wächst das Buch mehr und mehr in die Wirk­lich­keit hin­ein und wird von Tag zu Tag mehr das, was man ›ak­tu­ell‹ nennt. Das be­weist auch nicht zu­letzt die wach­sen­de Nach­fra­ge un­se­rer Zeit. So­mit über­ge­be ich die­se Dop­pelauf­la­ge der Öf­fent­lich­keit; möge sie recht vie­len neu­en Le­sern zum Ge­nuss aber auch zur erns­ten Ge­wis­sens­er­for­schung wer­den.

      Füs­sen im Ja­nu­ar 1923

       H. M. von Lama

      Im Jah­re 1908 er­schi­en in Lon­don ein Ro­man: »The Lord of the World«, des­sen Au­tor, Ro­bert Hugh Ben­son, in li­te­ra­ri­schen Krei­sen schon seit ge­rau­mer Zeit einen nicht mehr ge­wöhn­li­chen Rang ein­nahm. Das Buch er­reg­te so­fort großes Auf­se­hen, was der Ver­fas­ser selbst vor­aus­ge­sagt hat­te, als er in der Vor­re­de schrieb:

      »Ich bin voll­stän­dig da­von über­zeugt, dass dies ein au­ßer­or­dent­lich sen­sa­tio­nel­les Werk ist und aus die­sem Grun­de so­wohl, als auch nach an­de­ren Rich­tun­gen hin, ei­ner end­lo­sen Kri­tik aus­ge­setzt sein wird. Aber ich wuss­te nicht, wie ich an­ders die Prin­zi­pi­en, die ich dar­stel­len woll­te (und von de­ren Rich­tig­keit ich durch und durch über­zeugt bin), zum Aus­druck hät­te brin­gen kön­nen, als in­dem ich bei Dar­stel­lung ih­res Ent­wick­lungs­gan­ges die Form der Sen­sa­ti­on wähl­te. Ich habe mich je­doch be­müht, nicht zu schril­le Töne an­zu­schla­gen und, so­weit es mir mög­lich war, die An­schau­un­gen an­de­rer Leu­te mit Ach­tung und Scho­nung zu be­han­deln. Ob mir das ge­lun­gen, ist al­ler­dings eine an­de­re Fra­ge.«

      Ehe wir uns mit der li­te­ra­ri­schen Per­sön­lich­keit Ben­sons nä­her be­fas­sen, mö­gen ei­ni­ge bio­gra­fi­sche Da­ten über die­sen be­deu­tends­ten ka­tho­li­schen Schrift­stel­ler des heu­ti­gen Eng­land vor­aus­ge­hen. Ro­bert Hugh Ben­son wur­de am 18. No­vem­ber 1871 zu Can­ter­bu­ry als der Sohn des 1896 ver­stor­be­nen an­gli­ka­ni­schen Erz­bi­schofs Whi­te Ben­son von Can­ter­bu­ry ge­bo­ren. Be­kannt­lich be­klei­det der In­ha­ber die­ses Erz­bi­schofs­sit­zes, den im Mit­tel­al­ter so große und glän­zen­de Geis­ter wie Duns­tan, Lan­frank, An­selm, Tho­mas Becket und an­de­re schmück­ten, die höchs­te Wür­de der an­gli­ka­ni­schen Hier­ar­chie, er ist »Pri­mas von ganz Eng­land« und tritt in der Ran­glis­te des Bri­ti­schen Rei­ches un­mit­tel­bar nach den Mit­glie­dern des Kö­nigs­hau­ses. Der jun­ge Ben­son ge­noss eine vor­treff­li­che Er­zie­hung. Nach­dem er das be­rühm­te Kol­leg zu Eton in Buck­ing­ham, die Pflanz­stät­te so vie­ler in der Ge­schich­te Eng­lands un­s­terb­lich ge­wor­de­ner Män­ner, be­sucht hat­te, wid­me­te er sich in Cam­bridge dem Stu­di­um der Theo­lo­gie. Hier, wo die Wie­ge des eng­li­schen Chris­ten­tums stand, um­rausch­te

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