Aus dem Wörterbuch des Teufels. Амброз Бирс

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Aus dem Wörterbuch des Teufels - Амброз Бирс Klassiker der Weltliteratur

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der: Jemand, der sich hochprozentiger Getränke enthält, manchmal ganz und manchmal ganz erträglich.

      Absurdität, die: Eine Meinungs- oder Glaubensäußerung, die eindeutig unvereinbar mit den eigenen Ansichten ist.

      Abtrünnige(r), der: Blutsauger, der, nachdem er den Panzer einer Schildkröte durchdrungen hat, nur um feststellen zu müssen, dass sie schon seit Langem tot ist, es als zweckmäßig erachtet, eine neue Bindung mit einer frischen Schildkröte einzugehen.

      Abwesend, Adj.: Dem Biss der Entwürdigung besonders ausgesetzt sein; verunglimpft; hoffnungslos im Unrecht; verdrängt aus der Achtung und Zuneigung eines anderen.

      Abwesende(r), der: Eine Person mit Einkommen, welche die weise Voraussicht besessen hat, sich dem Griff der Steuereintreiber zu entziehen.

      Adamant, der: Ein ungeheuer hartes Mineral, das für gewöhnlich unter einem Korsett zu finden ist. Nur in einer Goldlösung aufweichbar.

      Adlige(r), der: Vorkehrung der Natur für reiche amerikanische Jungfern, die ihre gesellschaftliche Stellung verbessern und ein Leben in den obersten Gesellschaftsschichten ertragen wollen.

      Admiral, der: Jener Teil eines Kriegsschiffes, der das Reden besorgt, während die Galionsfigur das Denken besorgt.

      Affe, der: Ein auf Bäumen, vor allem auf Stammbäumen lebendes Tier.

      Afrikaner, der: Ein Nigger, der so abstimmt, wie wir es wollen.

      Agitator, der: Ein Staatsmann, der die Obstbäume seiner Nachbarn schüttelt – nur um die Würmer zu vertreiben.

      Akademia, die: Eine alte Schule, in der Moral und Philosophie gelehrt wurden.

      Akademie, die (abgeleitet von Akademia): Eine moderne Schule, in der das Fußballspiel gelehrt wird.

      Akkord, der: Harmonie.

      Akkordeon, das: Ein Instrument, das sich in Harmonie mit den Gefühlen eines Mörders befindet.

      Allah: Das höchste Wesen der Mohammedaner, in Abgrenzung zu jenem der Christen, Juden etc.

      Allein, Adj: In schlechter Gesellschaft.

      Allgegenwart, die: Die Gabe oder Macht, an allen Orten gleichzeitig zu sein, nicht aber andauernd an allen Orten, was Omnipräsenz wäre und ausschließlich ein Attribut Gottes sowie des leuchtenden Äthers ist. Diese wichtige Unterscheidung zwischen Allgegenwart (auch Ubiquität genannt) und Omnipräsenz war der mittelalterlichen Kirche nicht klar, was zu großem Blutvergießen führte. Gewisse Lutheraner, die die Gegenwart des Leibes Christi in allem und jedem annahmen, waren als Ubiquitarier bekannt. Wegen dieses Irrtums sind sie zweifellos der Verdammung anheim gefallen, denn der Leib Christi ist nur in der heiligen Eucharistie gegenwärtig, obwohl dieses Sakrament an mehr als einem Ort gleichzeitig gespendet werden kann. In jüngerer Zeit ist die Allgegenwart auch nicht immer recht verstanden worden – nicht einmal von Sir Boyle Roche, der der Meinung war, ein Mensch könne nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, es sei denn, er ist ein Vogel.

      Allianz, die: In der internationalen Politik der Zusammenschluss zweier Diebe, die ihre Hände so tief in der Tasche des jeweils anderen haben, dass sie voneinander getrennt keinen Dritten mehr ausplündern können.

      Alligator, der: Das Amerikanische Krokodil, in jeder Hinsicht dem Krokodil der verweichlichten Monarchien in der alten Welt überlegen. Herodot sagt, der Indus sei – mit einer Ausnahme – der einzige Fluss, der Krokodile hervorbringt, aber sie sind anscheinend nach Westen weitergezogen und zusammen mit den anderen Flüssen gewachsen.

      Alt, Adj.: In jenem Zustand der Nützlichkeit befindlich, der nicht im Widerspruch zu dem einer allgemeinen Leistungsschwäche steht, wie zum Beispiel ein alter Mann. Durch Zeitablauf in Verruf gebracht und dem gängigen Geschmack widerwärtig, wie zum Beispiel ein altes Buch.

      „Alte Bücher? Der Teufel soll sie holen!“, lautet Grundels Gebot,

      „Frisch sollen täglich meine Bücher sein und auch mein Brot.“

      Selbst die Natur unterstützet Grundels Beharren

      Und schenkt uns jeden Augenblick ’nen frischen Narren.

       Harley Shum

      Altar, der: Der Ort, an dem früher der Priester die kleinen Eingeweide des Opfertieres zum Zwecke der Weissagung entwirrte und das Fleisch für die Götter briet. Das Wort wird heute nur noch selten benutzt, außer in dem Falle, in dem ein Dummkopf und eine Dummköpfin vor den Altar treten und ihren Frieden und ihre Freiheit darauf opfern.

      Alter, das: Jener Lebensabschnitt, in dem wir zum Ausgleich für die Laster, die wir noch pflegen, all jene verdammen, zu deren Begehung wir nicht mehr den Mumm haben.

      Amnestie, die: Die Großherzigkeit des Staates gegenüber jenen Verbrechern, deren Bestrafung zu teuer wäre.

      Amtsträger, der: Eine Person, die von größtem Interesse für die Getragenen ist.

      Anbeten, V.: Erwartungsvoll verehren.

      Anbetung, die: Die Freude des Schöpfers Mensch über die solide Konstruktion und feine Ausführung des Geschöpfes Gott. Eine volkstümliche Form der Erniedrigung, die ein Element des Hochmutes in sich birgt.

      Anders, Adv.: Auch nicht besser.

      Anerkennen, V.: Gestehen. Das gegenseitige Anerkennen von Fehlern und Unvollkommenheiten ist die höchste Pflicht, die uns von unserer Wahrheitsliebe auferlegt wird.

      Angeboren, Adj.: Natürlich, eingewurzelt – wie angeborene Ideen, das heißt Ideen, mit denen wir geboren wurden, nachdem sie uns zuvor übermittelt wurden. Die Lehre von den angeborenen Ideen ist einer der bewunderungswürdigsten Glaubenssätze der Philosophie, denn sie ist selbst eine angeborene Idee und daher einer Widerlegung nicht zugänglich, obwohl Locke närrischerweise von sich selbst annahm, er habe ihr „ein blaues Auge“ geschlagen. Zu den angeborenen Ideen sollte auch der Glaube gezählt werden, eine Zeitung leiten zu können, sowie der Glaube an die Großartigkeit des eigenen Landes, an die Überlegenheit der eigenen Zivilisation, an die Wichtigkeit der eigenen Person und ihrer Angelegenheiten sowie an die interessante Natur der eigenen Krankheiten.

      Anhänger, der: Gefolgsmann, der noch nicht alles erlangt hat, was er ursprünglich haben wollte.

      Anklagen, V.: Die Schuld oder den Unwert eines anderen bekräftigen; zumeist als Rechtfertigung vor uns selbst, weil wir ihm unrecht getan haben.

      Ansehen, das: Eine Auszeichnung, die in der Wertung zwischen schlechtem Leumund und Ruhm liegt – etwas erträglicher als das Erstere und etwas weniger unerträglich als das Letztere. Manchmal verdankt man das Ansehen einer unfreundlichen und leichtfertigen Geste.

      Antipathie, die: Das Gefühl, das einem der Freund eines Freundes einflößt.

      Anwalt,

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