Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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was? fragte Judith ungeduldig, da sie bemerkte, dass der andere zauderte fortzufahren, vermutlich weil er sich scheute, sie zu beunruhigen.

      Ha, Judith, die Franzmänner bieten Preise, ebenso wie unsre Partei; und der Preis für zwei Skalpe würde hinreichen ein Pulverfässchen und eine Büchse zu kaufen; obwohl ich nicht sagen will, dass eine solche Büchse ganz so gut sein würde wie Wildtöter hier, den Euer Vater als ungemein und unerreichbar rühmt. Aber gutes Pulver, und eine recht sichre Büchse; und dann sind die roten Männer nicht die Erfahrensten in Feuerwaffen, und wissen nicht immer den Unterschied zwischen dem zu erkennen, was wirklich und was Schein ist.

      Das ist grässlich, murmelte das Mädchen, betroffen durch die unbefangene Art, in welcher ihr Genosse seine Tatsachen vorzutragen pflegte. Aber Ihr vergesst meine Kleider, Wildtöter; und die, glaube ich, könnten bei den Weibern der Irokesen Viel ausrichten.

      Ohne Zweifel könnten sie, ohne Zweifel könnten sie das, Judith, versetzte der andere, sie scharf anblickend, als wollte er sich vergewissern, ob sie wirklich ein solches Opfer zu bringen imstande sein würde. Aber wisst Ihr gewiss, Mädchen, dass Ihr es über’s Herz bringen könntet, Euch von Euren schönen Sachen einem solchen Zweck zulieb zu trennen? Mancher Mann hat sich mutig geglaubt, bis die Gefahr ihm entgegenstarrte: ich habe auch Solche gekannt, die sich einbildeten gutmütig zu sein, und bereit, alles was sie hatten den Armen zu schenken, wenn sie von andrer Leute Hartherzigkeit hörten, aber deren Hände sich so fest und zäh zusammenballten, wie die gespaltene Hagenbuche, wenn es darauf und dran kam, von ihrem Eignen wirkliche Opfer zu bringen. Zudem, Judith, Ihr seid schön – außerordentlich, dürfte man sagen, ohne der Wahrheit zu nahe zu treten – und die, so Schönheit besitzen, hängen auch an dem, was sie zu schmücken dient. Seid Ihr gewiss, dass Ihr’s über’s Herz bringen könntet, Euch von Euren schönen Sachen zu trennen?

      Die begütigende Anspielung auf die persönlichen Reize des Mädchens war wohl angebracht als Gegengewicht gegen die Wirkung des Misstrauens, das der junge Mann gegen Judith’s Eifer in Erfüllung ihrer kindlichen Pflichten blicken ließ. Hätte ein anderer dasselbe gesagt, was Wildtöter, – das Kompliment wäre vermutlich ganz übersehen worden in der durch jene Zweifel hervorgerufenen Entrüstung; aber eben die ungeschliffene Aufrichtigkeit, die so oft diesen einfachen Jäger seine innersten Gedanken enthüllen ließ, hatte einen Reiz für das Mädchen; und obgleich sie errötete, und einen Augenblick ihre Augen Flammen sprühten, konnte sie es doch nicht über’s Herz bringen, einem Menschen wirklich zu zürnen, dessen Seele ganz Wahrheit und männliches Wohlwollen schien. Ihre Mienen sprachen allerdings Vorwürfe aus; aber sie unterdrückte die Lust, auch in Worten sie ihn fühlen zu lassen, und sie zwang sich glücklich, mild und freundlich zu antworten.

      Ihr müsst alle Eure günstigen Ansichten für die Delawarischen Mädchen aufsparen, Wildtöter, wenn Ihr im Ernst so von denen Eurer eignen Farbe denkt, sagte sie, sich zum Lachen zwingend. Aber stellt mich auf die Probe! wenn Ihr findet, dass es mir um Band oder Feder, um Seide oder Mousseline Leid tut, dann mögt Ihr von meinem Herzen denken was Ihr wollt, und sagen was Ihr denkt!

      Das ist gerecht! das Seltenste auf Erden zu finden ist ein wahrhaft gerechter Mensch. So sagt Tamenund, der weiseste Prophet der Delawaren; und so müssen alle denken, die Gelegenheit haben, die Menschen zu sehen, mit ihnen zu sprechen und unter ihnen zu handeln. Ich liebe einen gerechten Mann, Schlange: seine Augen sind nie mit Dunkel bedeckt gegen seine Feinde, während sie ganz Sonnenschein und Glanz sind gegen seine Freunde. Er gebraucht die Vernunft, die ihm Gott gegeben, und er gebraucht sie mit dem Gefühl, dass er dazu bestimmt und verpflichtet ist, die Dinge so anzusehen und zu erwägen, wie sie sind, und nicht wie er sie haben möchte. Es ist leicht genug, Menschen zu finden, die sich selbst gerecht nennen; aber es ist außerordentlich selten, Solche zu finden, die es in der Tat und Wahrheit sind. Wie oft habe ich Indianer gesehen, Mädchen, die da glaubten, sie hätten Etwas ganz dem Willen des Großen Geistes Angenehmes im Auge, wenn sie in Wahrheit nur beflissen waren, nach ihrem eignen Willen und Vergnügen zu handeln, und das gar oft bei einer Versuchung zum Fehltritt, die sie selbst so wenig sehen konnten, als wir durch den Berg dort hindurch den Fluss im nächsten Tal sehen können, obgleich ein von Oben Herabschauender es so gut hätte sehen können, wie wir die Bärse, die um diese Hütte herum schwimmen.

      Sehr wahr, Wildtöter, versetzte Judith, bei der jede Spur von Missfallen sich in einem strahlenden Lächeln verlor, sehr wahr; und ich hoffe Euch dieser Liebe zur Gerechtigkeit gemäß handeln zu sehen in allen Dingen, wobei ich beteiligt bin. Vor allem hoffe ich: Ihr werdet selbst urteilen, und nicht jede arge Geschichte glauben, die ein geschwätziger Müssiggänger, wie Hurry Harry, erzählen mag, der darauf ausgeht, den Namen jedes jungen Weibes anzutasten, die vielleicht nicht dieselbe Meinung von seinem Gesicht und seiner Person haben mag, wie der eigenliebige Prahler selbst.

      Hurry Harry’s Ideen gelten bei mir nicht für ein Evangelium, Judith, aber auch Schlimmere, als er, haben Augen und Ohren, erwiderte der andere ernst.

      Genug hievon! rief Judith mit flammendem Auge, und die Röte stieg ihr bis zu den Schläfen, und jetzt von meinem Vater und seiner Lösung. Es ist, wie Ihr sagt, Wildtöter: die Indianer werden schwerlich ihre Gefangenen herausgeben ohne ein gewichtigeres Lösegeld als meine Kleider, und Vaters Büchse und Pulver betragen. Da ist der Schrank. –

      Ja, da ist der Schrank, wie Ihr sagt, Judith; und wenn es sich handelt um ein Geheimnis und einen Skalp, so würden, glaube ich, die meisten Menschen lieber den letztern für sich behalten. Hat Euch je Euer Vater ein bestimmtes Gebot diesen Schrank betreffend gegeben?

      Nie. Er schien immer der Ansicht, seine Schlösser und seine stählernen Bänder und seine Stärke seien sein bester Schutz.

      Es ist ein rarer Schrank und von ganz merkwürdiger Arbeit, versetzte Wildtöter, aufstehend und dem fraglichen Gegenstande näher tretend, auf den er sich setzte, um ihn mit größerer Bequemlichkeit zu besichtigen. Chingachgook, das ist kein Holz aus irgend einem Walde, den Ihr oder ich je durchstreift! Es ist nicht vom schwarzen Wallnussbaum, und doch ist es ganz so hübsch, wo nicht noch hübscher, wäre es nicht von Rauch und schlechter Behandlung entstellt.

      Der Delaware trat näher, befühlte das Holz, prüfte seine Textur, suchte die Oberfläche mit einem Nagel zu ritzen, und fuhr neugierig mit der Hand über die stählernen Schlösser und die anderen ihm neuen Eigentümlichkeiten des seltsamen Meuble’s.

      Nein – Nichts wie dieses wächst in diesen Gegenden, fuhr Wildtöter fort, ich habe alle Eichen gesehen, beide Ahornarten, die Ulmen, die Linden, alle Wallnussbäume, die Butternussbäume und jeden Baum, der Holz und Farbe hat, in einer oder der anderen Gestalt verarbeitet; aber nie früher habe ich ein Holz wie dieses gesehen, Judith, der Schrank selbst würde Eures Vaters Freiheit erkaufen; oder die Neugier der Irokesen ist nicht so groß, wie die der Rothäute überhaupt, namentlich in Holzsachen.

      Der Handel ließe sich vielleicht wohlfeiler schließen, Wildtöter. Der Schrank ist voll und es wäre doch besser, nur die Hälfte, als alles hinzugeben. Zudem, Vater – ich weiß nicht warum – aber Vater schätzt den Schrank sehr hoch.

      Es scheint fast, er schätzt den Inhalt höher, als den Schrank selbst, nach der Art zu urteilen, wie er das Äußere behandelt und das Innere verwahrt. Es sind drei Schlösser, Judith; ist kein Schlüssel da?

      Ich habe nie einen gesehen; und doch müssen Schlüssel da sein, da Hetty uns gesagt hat, sie habe den Schrank oft geöffnet gesehen.

      Schlüssel liegen so wenig in der Luft oder schwimmen im Wasser, als Menschen, Mädchen; wenn ein Schlüssel da ist, so muss auch ein Platz sein, wo er aufbewahrt ist. Das ist wahr; und es würde nicht schwer halten, ihn zu finden, wenn wir suchen dürften.

      Das ist Eure Sache, Judith; das ist ganz Eure Sache. Der Schrank ist Euer, oder Eures Vaters; und Hutter ist Euer Vater, nicht der meine. Neugier ist der Weiber, nicht der Männer Schwäche; und hier habt Ihr alle Gründe vor

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