Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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genug, um die ihnen neue Creatur in den Kreis ihrer Vorstellungen und des ihnen Gewohnten hineinzuziehen, und je länger sie daran studierten, umso größer ward ihr Staunen. Auch nahmen diese Kinder des Waldes keineswegs das Gebäude auf dem Rücken des Elephanten irrigerweise für einen Teil des Tieres selbst. Sie waren mit Pferden und Ochsen bekannt, hatten in den Canada’s Türme gesehen, und fanden nichts Befremdendes an Lasttieren. Doch aber meinten sie, vermöge einer sehr naheliegenden Vorstellung, das Schnitzwerk bedeute so Viel, dass das Tier, welches sie sahen, Stärke genug besitze, um auf seinem Rücken ein Fort zu tragen, – ein Umstand, der ihre Verwunderung durchaus nicht verminderte.

      Hat mein Bleichgesichtbruder noch mehr solche Tiere? fragte endlich der Ältere der Irokesen in halb bittendem Tone.

      Es sind da, woher sie kommen, noch mehrere, Mingo, war die Antwort, aber Eines ist genug, um fünfzig Skalpe abzukaufen.

      Einer meiner Gefangnen ist ein großer Krieger – hoch wie eine Tanne – stark wie das Elenntier – schnell wie der Hirsch – trotzig wie der Panther! Er wird einmal ein großer Häuptling werden und das Heer des Königs George anführen.

      Still! still! Mingo; Hurry Harry ist Hurry Harry, und Ihr werdet nie mehr als einen Corporal aus ihm machen und das kaum. Allerdings ist er hoch; aber das nützt Nichts, denn er stößt da nur seinen Kopf an die Zweige, wenn er durch den Wald geht. Auch ist er stark; aber ein starker Leib ist nicht ein starker Kopf, und die Generale des Königs werden nicht nach ihren Sehnen gewählt. Er ist schnell, wenn Ihr wollt, aber eine Büchsenkugel ist schneller; und was den Trotz betrifft, so ist das keine große Empfehlung für einen Soldaten; Solche, die da sich am mannhaftesten dünken, werden oft in einer Klemme sogleich verzagt. Nein – nein – Ihr werdet nie Hurry’s Skalp für Mehr ausgeben können, als für einen guten Kopf voll krauser Haare mit einer klappernden Hirnschale darunter!

      Mein alter Gefangner sehr weise – König des See’s – großer Krieger, weiser Ratgeber!

      Nun, es gibt Leute, die dem Allen widersprechen könnten, Mingo. Ein sehr weiser Mann würde sich nicht da so närrischer Weise fangen lassen, wie dies Meister Hutter begegnete; und wenn er guten Rat gibt, muss er doch auf schlechten gehorcht haben in dieser ganzen Sache. Es gibt nur einen König dieses See’s, und der ist weit weg, und wird ihn schwerlich je sehen. Floating Tom ist ungefähr so ein König dieser Gegend, wie der Wolf, der durch die Wälder streift, König des Forstes ist. Ein Tier mit zwei Schwänzen ist wohl solche zwei Skalpe wert.

      Aber mein Bruder hat noch ein Tier? – Er wird zwei geben, und er hielt zwei Finger in die Höhe, für alten Vater?

      Floating Tom ist nicht mein Vater, aber darum soll er nicht schlimmer fahren. Zwei Tiere für seinen Skalp zu geben, und jedes Tier mit zwei Schwänzen, ist ganz über alles Maaß und Vernunft. Ihr habt von Gewinn zu sagen, Mingo, wenn Ihr einen viel schlechtern Handel macht.

      Mittlerweile hatte die Selbstbeherrschung Rivenoak’s die Oberhand über seine Verwunderung gewonnen, und er begann, wieder auf seine gewohnte List und Schlauheit zu verfallen, um den möglichst vorteilhaften Handel zu schließen. Es wäre überflüssig, Mehr als den wesentlichen Inhalt des nun folgenden, rasch abspringenden Gesprächs zu erzählen, worin der Indianer nicht wenig Verschlagenheit zeigte bei seinem Bestreben, den unter dem Einfluss der Überraschung verlornen Boden wieder zu gewinnen. Er gab sich sogar die Miene zu zweifeln, ob das Original von dem Bilde des Tiers existiere, und versicherte, der älteste Indianer habe nie eine Sage von einem solchen Tiere gehört. Schwerlich dachte einer von beiden damals daran, dass lange vor Ablauf eines Jahrhunderts der Fortschritt der Zivilisation noch viel außerordentlichere und seltenere Tiere in diese Gegend bringen würde, als Merkwürdigkeiten zum Begaffen für die Neugier, und dass namentlich das Tier, über welches die Parteien stritten, in eben dem See, wo sie sich getroffen, zu sehen sein würde, wie es darin seine Seiten wüsche und herumschwämme. Wie es nicht selten geschieht in solchen Fällen, eine der Parteien wurde im Verlauf der Erörterung etwas warm; denn Wildtöter begegnete allen Gründen und Vorspiegelungen seines schlauen und gewandten Gegners mit der ihm eignen kaltblütigen Geradheit und unerschütterlichen Wahrheitsliebe. Was ein Elephant war, wusste er wenig besser als der Wilde: aber er wusste vollkommen gut, dass die geschnitzten Figuren von Elfenbein in den Augen eines Irokesen einen Wert haben müssten, wie ein Sack voll Gold oder ein Haufen Biberfelle in denen eines Kaufmanns. Unter solchen Umständen fand er es daher klug, anfänglich nicht zu Viel zuzugestehen, da ein beinahe unüberwindliches Hindernis in der Bewerkstelligung des Austausches vorlag, selbst nachdem die unterhandelnden Parteien über die Bedingungen einig geworden wären. Diese Schwierigkeit im Auge, behielt er die übrigen Schachfiguren in Reserve, als Mittel um im Augenblick der Not alle Schwierigkeiten zu beseitigen.

      Endlich behauptete der Wilde, weitere Unterhandlung sei fruchtlos, da er gegen seinen Stamm nicht so ungerecht sein könne, die Ehre und den Gewinn von zwei trefflichen, ausgewachsenen, männlichen Skalpen hinzugeben für einen so ärmlichen Wert wie die zwei gesehenen Spielzeuge – und schickte sich zum Aufbruch an. Beiden Teilen war jetzt zu Mut wie gewöhnlich Leuten, wenn ein Handel, den zu schließen jeder den lebhaften Wunsch hat, auf dem Punkt steht, abgebrochen zu werden in Folge zu großer Hartnäckigkeit bei der Unterhandlung. Die Wirkung der getäuschten Hoffnung jedoch war bei den beiden Individuen sehr verschieden. Wildtöter war betroffen und von schmerzlichem Bedauern erfüllt; denn er hatte nicht bloß mit den Gefangenen, sondern auch mit den beiden Mädchen tiefes Mitleid. Das Abbrechen der Unterhandlung erfüllte ihn daher mit Trauer und Leidwesen. Bei dem Wilden erweckte seine Niederlage wilde Rachsucht. In einem Augenblick der Aufregung hatte er laut seinen Entschluss ausgesprochen, Nichts weiter zu sagen; und er war gleich wütend über sich, wie über seinen kaltblütigen Gegner, dass er einem Bleichgesicht in der Kundgebung von Gleichgültigkeit und Selbstbeherrschung den Sieg über einen indianischen Häuptling überlassen hatte. Als er anfing, seinen Floß von der Plattform wegzurudern, wurde sein Gesicht finster und seine Augen glühten, während er dennoch ein freundliches Lächeln und eine Gebärde der Höflichkeit zum Abschied erzwang.

      Es bedurfte eine kleine Weile, die vis inertiae der Baumstämme zu überwinden, und während dies der Indianer zu Stande brachte, der eine stumme Rolle gespielt, schritt Rivenoak über die Tannenzweige, welche zwischen den Stämmen lagen, in schweigendem Ingrimm hin, und betrachtete mit scharfem Auge während dem das Castell, die Plattform und die Person seines unterhandelnden Gegners. Einmal sprach er in leisem Tone, aber rasch mit seinem Begleiter, und er scharrte mit den Füßen in den Zweigen, wie ein ungeduldiges, stätiges Tier. In diesem Augenblick war die Wachsamkeit Wildtöters etwas erlahmt, denn er saß da, nachsinnend über die Art und Weise, die Unterhandlung wieder zu erneuen, ohne der anderen Partei zu viel Vorteil einzuräumen. Vielleicht war es ein Glück für ihn, dass das lebhafte und glänzende Auge Judiths so wachsam war wie immer. In dem Augenblick, wo der junge Mann am wenigsten auf seiner Hut, und sein Feind am wachsamsten und lauerndsten war, rief sie Jenem mit warnender Stimme, sehr zur rechten Zeit Lärm machend, zu:

      Seid auf Eurer Hut, Wildtöter. Ich sehe durch das Fernglas Büchsen über den Tannenzweigen, und der Irokese macht sie mit dem Fuße los!

      Es schien fast, als hätte der Feind seine List so weit getrieben, sich eines Unterhändlers zu bedienen, der Englisch verstand. Die bisherige Besprechung hatte in seiner Sprache stattgefunden, aber aus der Art, wie seine Füße plötzlich in ihrer verräterischen Beschäftigung inne hielten, während zugleich auf dem Gesicht Rivenoaks der trotzige Grimm in ein Lächeln der Höflichkeit sich verwandelte, erhellte deutlich, dass er den Zuruf des Mädchens verstanden hatte. Er winkte seinem Begleiter, der die Stämme in Bewegung zu bringen sich bestrebte, in seinen Bemühungen inne zu halten, trat an das Ende des Floßes zunächst der Plattform und begann zu sprechen.

      Warum sollten Rivenoak und sein Bruder eine Wolke zwischen sich lassen? sagte er. Sie sind beide weise, beide tapfer und beide großmütig; sie sollten als Freunde scheiden. Ein Tier soll der Preis für je einen Gefangnen sein.

      Und Mingo, versetzte der andere, hocherfreut die Unterhandlungen

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