Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер страница 72

Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

Скачать книгу

war in der Tat der Erste gewesen, der den Laut der Ruder vernommen hatte, und war in eifersüchtiger Wachsamkeit auf die Plattform getreten. Das Licht überzeugte ihn, dass eine Botschaft komme, und als ihm der Junge das Bündel Stecken vor die Füße warf, so erregte dies weder seinen Zorn, noch überraschte es ihn. Er blieb nur auf seinem Wachtposten, die Büchse in der Hand, um sich zu versichern, dass keine Verräterei hinter der Herausforderung laure. Da ihm jetzt Wildtöter rief, trat er in das Canoe, und entfernte schnell wie ein Gedanke die Ruder. Hurry war wütend, als er sich der Mittel zur Ausführung seines Vorsatzes beraubt sah. Zuerst näherte er sich dem Indianer mit lauten Drohungen, und selbst Wildtöter war in tödlicher Angst wegen der möglichen Folgen. March schüttelte seine hammerartigen Fäuste und schwang die Arme, als er auf den Indianer zutrat, und alle erwarteten, er werde den Delawaren zu Boden zu werfen versuchen; einer von ihnen wenigstens wusste wohl, dass Blutvergießen die unmittelbare Folge eines solchen Versuchs sein müsste. Aber selbst Hurry ward etwas unheimlich zu Mut bei der finstern Fassung und Haltung des Häuptlings, und auch er wusste, dass ein solcher Mann sich nicht ungestraft misshandeln ließ; daher wandte er sich, um seine Wut an Wildtöter auszulassen, wo er keine so schreckliche Folgen voraussah. Was das Ergebnis dieser zweiten Demonstration gewesen wäre, wenn es zur Tätlichkeit gekommen wäre, lässt sich nicht sagen, aber es kam nicht so weit.

      Hurry! sagte eine sanfte, begütigende Stimme dicht an seiner Seite, es ist sündhaft, so grimmig zu sein, und Gott wird es nicht übersehen. Die Irokesen haben Euch gut behandelt, und Euch den Skalp nicht genommen, obgleich Ihr und Vater ihnen die ihrigen nehmen wolltet.

      Die Macht der Milde und Sanftmut über die Leidenschaft ist bekannt. Auch hatte Hetty sich eine Art Schätzung erworben, die man ihr früher nie zugestanden hatte, durch die Aufopferung und Entschlossenheit ihrer jüngsten Handlungsweise. Vielleicht steigerte ihre anerkannte Geistesschwäche, die jeden Verdacht beseitigte, als wolle sie sich eine Herrschaft anmaßen, ihren Einfluss. Wie nun aber die Ursache erklärt und gedeutet werden mochte, die Wirkung war gewiss genug. Statt seinen alten Reisegenossen zu würgen, kehrte sich Hurry gegen das Mädchen, und ergoss einen Teil seines Missmutes, wenn auch nicht seines Zorns, in ihr aufmerksames Ohr.

      Es ist zu schlimm, Hetty! rief er aus, so schlimm als ein Grafschaftsgefängnis, oder ein Biberfehljahr, eine Creatur in die Falle bekommen, und sie dann wieder los und ledig lassen! So viel als sechs Häute erster Qualität ist an Wert fortgerudert auf den plumpen Baumstämmen, während zwanzig Schläge einer wohlgeführten Ruderschaufel sie einholen würden. Ich sage an Wert, denn was den Jungen nach der Natur betrifft, so ist er eben ein Knabe, und nicht Mehr noch Weniger wert, als jeder andere. Wildtöter, Ihr seid untreu gewesen gegen Eure Freunde, dass Ihr einen solchen Vorteil meinen und auch Euren Händen entschlüpfen ließet.

      Die Antwort darauf ward mit Ruhe gegeben, aber in einem so festen Tone, wie nur immer eine furchtlose Natur und das Bewusstsein der Rechtlichkeit ihn machen konnten. Ich wäre dem, was recht ist, untreu geworden, hätte ich anders gehandelt, erwiderte Wildtöter mit Fassung, und weder Ihr noch sonst jemand hat die Befugnis, das von mir zu verlangen. Der Junge kam in einem rechtmäßigen Auftrag, und die elendeste Rothaut, die sich in den Wäldern umtreibt, hätte sich geschämt, seine Sendung nicht zu respektieren. Aber er ist jetzt außer dem Bereich Eures Zornes, Meister March, und es hilft Wenig, wie ein Paar Weiber von dem zu schwatzen, was nicht mehr zu ändern ist.

      Mit diesen Worten wandte sich Wildtöter weg, wie entschlossen, keine Worte weiter über der Sache zu verschwenden, während Hutter Hurry am Ermel zupfte und ihn in die Arche zog. Hier saßen sie lang in heimlicher Besprechung. Mittlerweile hatten auch der Indianer und sein Freund ihre geheime Beratung; denn obgleich es noch drei oder vier Stunden waren bis zum Aufgang des Sterns, konnte sich doch Jener nicht enthalten, seinen Plan vorzubereiten, und sein Herz gegen den anderen zu öffnen. Auch Judith gab sich ihren sanftern Gefühlen hin und hörte Hetty’s ganze kunstlose Erzählung von allem, was sich begeben, nachdem sie an’s Land getreten, an. Die Wälder hatten wenig Schrecknisse für diese beiden Mädchen, so wie sie erzogen und gewohnt waren, täglich ihre weite, üppige Ausbreitung zu schauen, oder unter ihren dunkeln Schatten zu wandeln; aber das fühlte die ältere Schwester, dass sie sich bedacht haben würde, sich so allein in das Lager der Irokesen zu wagen. Im Betreff Hist’s war Hetty nicht sehr mitteilsam. Sie sprach von ihrer Güte und Sanftmut und von ihrer Begegnung im Walde; aber das Geheimnis Chingachgook’s bewahrte sie mit einer Schlauheit und Treue, welche manches Mädchen von schärferem Verstande schwerlich bewährt haben dürfte.

      Endlich wurde den verschiednen Besprechungen ein Ende gemacht durch Hutter’s Wiedererscheinen auf der Plattform. Hier versammelte er die ganze Gesellschaft, und teilte ihr von seinen Absichten mit, so Viel ihm passend dünkte. Den von Wildtöter gemachten Plan, das Castell während der Nacht zu verlassen und sich auf die Arche zu flüchten, billigte er ganz. Es leuchtete ihm ebenso wie früher den anderen ein, als das einzige wirksame Mittel, dem Verderben zu entgehen. Jetzt, nachdem die Wilden ihr Augenmerk auf Erbauung von Flößen gerichtet, konnte kein Zweifel darüber obwalten, dass sie wenigstens einen Versuch machen würden, das Gebäude zu nehmen, und die Sendung der blutigen Stecken bewies hinlänglich ihr Vertrauen auf einen glücklichen Erfolg. Kurz, der alte Mann sah die Nacht als entscheidend an, und forderte alle auf, sich so bald als möglich bereit zu machen, die Wohnung wenigstens für einige Zeit, wo nicht für immer zu verlassen.

      Nachdem diese Mitteilungen gemacht waren, wurde alles rasch und mit Einsicht betrieben: das Castell ward in der schon angegebenen Weise geschlossen, die Canoe’s unter dem Dock weggenommen und mit dem anderen an der Arche befestigt; die wenigen Bedürfnisse, die man noch im Hause gelassen, wurden in die Cajüte geschafft, das Feuer ausgelöscht und alle schifften sich ein.

      Die Nähe der Hügel mit ihrer Tannenbekleidung hatte die Wirkung, dass finstere Nächte auf dem See noch dunkler als gewöhnlich waren. Wie immer jedoch, zog sich ein vergleichungsweise lichter Streifen mitten durch den Wasserspiegel, während die Finsternis im Bereich der Schatten der Berge am schwersten auf dem Gewässer lastete. Die Insel, oder das Castell, stand innerhalb dieses Streifens, der verhältnismäßig licht war, aber dennoch war die Nacht so dunkel, dass sie die Abfahrt der Arche dem Auge verbarg. Auf die Entfernung eines Beobachters von der Küste aus konnten ihre Bewegungen gar nicht gesehen werden, zumal da ein Hintergrund von dunkeln Bergen die Perspektive von jedem Gesichtspunkt begrenzte, den man schräg oder in gerader Linie über das Wasser hin nahm. Der vorherrschende Wind auf den Seeen dieser Gegend ist der Westwind, aber wegen der durch die Berge gebildeten Taleinschnitte ist es häufig unmöglich, die eigentliche Richtung der Luftströmungen anzugeben, da sie oft in kleinen Entfernungen und Zeiträumen wechseln. Dies gilt mehr von leichten, schwankenden Luftstößen, als von steten Lüftchen, obschon man in allen gebirgigen Gegenden und schmalen Gewässern recht gut weiß, dass auch die Stöße von den letztern unsicher und täuschend sind. Im gegenwärtigen Falle war Hutter selbst, als er die Arche von ihrem Ankerplatz neben der Plattform wegdrängte, in Verlegenheit zu sagen, welcher Wind wehe. In der Regel wurde diese Schwierigkeit gelöst durch die Wolken, die, hoch über den Bergspitzen schwebend, natürlich den eigentlichen Luftströmungen folgten; aber jetzt schien das ganze Himmelsgewölbe eine massive, finstre Mauer. Keine Öffnung irgend einer Art war sichtbar, und Chingachgook zitterte schon, das Nichtaufgehen des Sterns möchte seine Verlobte abhalten, ihrem Versprechen pünktlich nachzukommen. Unter diesen Umständen zog Hutter sein Segel wie es schien nur in der Absicht auf, von dem Castell wegzukommen, da es gefährlich sein mochte, viel länger in dessen Nähe zu verweilen. Der Wind schwellte bald das Tuch, und als das Fahrzeug in Bewegung kam, und das Segel gehörig aufgezogen war, zeigte sich’s, dass die Richtung südlich, mit einer Abweichung nach der östlichen Küste, war. Da sich für die Absichten der Gesellschaft keine bessere Richtung fand, ließ man das eigentümliche Fahrzeug in dieser Richtung über eine Stunde auf der Wasserfläche hintreiben, als ein Wechsel in der Luftströmung sie hinüber dem Lager zu trieb.

      Wildtöter beobachtete alle Bewegungen Hutter’s und Harry’s mit eifersüchtiger Wachsamkeit. Anfänglich wusste er nicht, ob er die Richtung, die sie hielten, dem Zufall oder einer Absicht zuschreiben sollte; aber jetzt begann er letzteres zu argwöhnen. So vertraut mit dem See, wie Hutter

Скачать книгу