Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер Klassiker bei Null Papier

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lasst mich ein Wenig mit Hetty sprechen, versetzte der Befragte, ward dieser Floß gefertigt, nachdem Ihr Euer Frühstück eingenommen, Mädchen? und begabet Ihr Euch von dem Lager nach der uns gegenüberliegenden Küste hier?

      Oh! nein, Wildtöter. Der Floß war bereit und im Wasser – konnte das durch ein Wunder geschehen sein, Judith?

      Ja – ja – ein indianisches Wunder, versetzte der Jäger. Sie sind erfahren genug in dieser Art von Wundern. Und Ihr fandet den Floß ganz bereit vor Euch, und im Wasser, und Eurer wartend, als seiner Ladung?

      Alles so wie Ihr sagt. Der Floß war nahe beim Lager, und die Indianer setzten mich darauf, und hatten Schiffstaue, und zogen mich an den Platz gegenüber dem Castell, und dann hießen sie diesen jungen Mann mich herüber rudern.

      Und die Wälder sind voll von den Vagabunden, die nur warten, um zu erfahren, was das Ende von dem Mirakel sein werde. Wir begreifen jetzt diesen Handel, Judith, und ich will nur erst diesen jungen canadischen Blutsauger abfertigen, dann wollen wir über unser Verfahren uns besprechen. Lasst Ihr und Hetty uns allein miteinander, zuvor aber bringt mir die Elephanten, welche Schlange bewundert; denn es wird nicht gut tun, diesen lauernden Burschen nur eine Minute allein zu lassen, oder er entlehnt ein Canoe, ohne zu fragen.

      Judith tat nach seinem Verlangen, brachte zuerst die Figuren und entfernte sich dann mit ihrer Schwester in ihr Gemach. Wildtöter hatte sich einige Bekanntschaft mit den meisten indianischen Dialekten der Gegend erworben, und verstand Irokesisch genug, um ein Gespräch in dieser Sprache zu führen. Er winkte daher dem Burschen und hieß ihn auf den Schrank sitzen, worauf er plötzlich zwei von den Türmen vor ihn hinstellte. Bis zu diesem Augenblick hatte der junge Wilde durch keine Miene eine innere Bewegung oder ein Wohlgefallen verraten. Es waren viele Sachen in dem Gemach und draußen, die ihm neu sein mussten, aber er hatte seine Selbstbeherrschung mit stoischer Fassung behauptet. Zwar hatte Wildtöter bemerkt, wie sein dunkles Auge die Verteidigungsanstalten und Waffen musterte, aber diese Musterung war mit so unschuldiger Miene in einer so kindischen, faulen, gaffenden Art angestellt worden, dass niemand als ein Mann, der selbst eine ähnliche Schule durchlaufen, seine Absicht auch nur von ferne hätte argwohnen können. In dem Augenblick aber, wo das Auge des Wilden auf das schöngearbeitete Elfenbein und auf die Figuren der wunderbaren unbekannten Tiere fiel, überwältigten ihn Überraschung und Bewunderung. Das Benehmen der Bewohner der Südseeinseln, als sie zuerst die Spielereien des zivilisierten Lebens erblickten, ist oft geschildert worden; aber der Leser darf dies nicht verwechseln mit dem Benehmen eines amerikanischen Indianers unter denselben Verhältnissen. Im vorliegenden Falle entfuhr dem jungen Irokesen oder Huronen ein Ausruf des Entzückens; dann aber nahm er sich sogleich zusammen, wie einer, der sich einer Verletzung der Schicklichkeit schuldig gemacht. Dann hörten seine Augen auf, umher zu schweifen, und hefteten sich auf die Elephanten, von denen er nach kurzem Bedenken einen sogar mit der Hand zu betasten wagte. Wildtöter störte ihn volle zehn Minuten lang gar nicht, wohl wissend, dass der Junge die Merkwürdigkeiten sich so genau merken würde, dass er bei seiner Rückkehr den ältern Indianern die genaueste und ins Einzelnste gehende Beschreibung davon würde machen können. Nachdem der Jäger dachte, er habe ihm jetzt Zeit genug gelassen, sich alles so genau einzuprägen, berührte er mit dem Finger das nackte Knie des Jünglings und nahm selbst dessen Aufmerksamkeit in Anspruch.

      Hört mich, sagte er, ich möchte mit meinem jungen Freund aus den Canadas sprechen. Vergesse er seiner Verwunderung für eine Minute.

      Wo ist der andere weiße Bruder? fragte der Junge aufschauend und unwillkührlich entschlüpfte so seinem Munde der Gedanke, der am meisten seine Seele beschäftigt hatte vor der Vorzeigung der Schlachtfiguren.

      Er schläft – oder wenn er nicht eigentlich schläft, so ist er doch in dem Gemach, wo die Männer schlafen, antwortete Wildtöter. Woher weiß mein junger Freund, dass noch einer da ist?

      Ihn gesehen von der Küste aus, Irokesen lange Augen haben – über die Wolken hinaus sehen – den Grund der großen Quelle sehen!

      Gut, die Irokesen sind willkommen. Zwei Bleichgesichter sind Gefangene im Lager Eurer Väter, Knabe.

      Der Bursche nickte, und behandelte den Umstand anscheinend mit großer Gleichgültigkeit; obwohl er einen Augenblick darauf lachte, wie frohlockend über die überlegene Gewandtheit seines Stammes.

      Könnt Ihr mir sagen, Knabe, was Eure Häuptlinge mit diesen Gefangenen zu tun beabsichtigen; oder sind sie deshalb noch nicht entschlossen?

      Der Bursche schaute einen Augenblick den Jäger mit einiger Überraschung an, dann setzte er kaltblütig die Spitze seines Zeigefingers an seinen Kopf, gerade über dem linken Ohr, und fuhr damit rund um den Schädel, mit einer Sicherheit und Genauigkeit, welche zeigte, wie gut er in der eigentümlichen Kunst seines Volkes eingeschult sein müsse.

      Wann? fragte Wildtöter, dessen Galle schwoll, bei dieser kaltblütig zur Schau gestellten Gleichgültigkeit gegen Menschenleben. Und warum nicht sie in Eure Wigwams mitnehmen?

      Weg zu weit, und voll von Bleichgesichtern. Wigwam voll und Skalpe teuer zu verkaufen, kleiner Skalp, viel Gold.

      Gut, das erklärt es – ja, das erklärt es. Es ist nicht nötig deutlicher zu sprechen. Nun wisst Ihr, Bursche, dass der Ältere von Euren Gefangenen der Vater von diesen zwei jungen Mädchen ist, und der andere ist der Liebhaber der einen. Die Mädchen wünschen natürlich, die Skalpe von so nahen Freunden zu retten, und sie wollen ihnen zwei elfenbeinerne Creaturen als Lösegeld geben, eine für jeden Skalp. Geht zurück und sagt das Euern Häuptlingen, und bringt mir die Antwort, ehe die Sonne untergeht.

      Der Knabe ging mit Eifer in diesen Vorschlag ein, und mit einer Aufrichtigkeit, die keinen Zweifel übrig ließ, dass er seinen Auftrag mit Einsicht und rasch ausführen werde. Einen Augenblick vergaß er seine Ehrliebe und alle seine Stammesfeindseligkeit gegen die Britten und ihre Indianer, in seinem Wunsche, einen solchen Schatz im Besitz seines Volkes zu wissen, und Wildtöter war mit dem Eindruck, den die Sache auf den Knaben gemacht, zufrieden. Zwar schlug der Junge vor, er wolle einen der Elephanten mit sich nehmen als Probe vom anderen, aber darein zu willigen, war sein Bruder Unterhändler zu scharfblickend, da er wohl wusste, dass derselbe, solchen Händen anvertraut, nie an den Ort seiner Bestimmung gelangen würde. Diese kleine Schwierigkeit war bald ausgeglichen, und dann schickte sich der Knabe zur Abfahrt an. Als er auf der Plattform stand, bereit auf den Floß zu steigen, besann er sich und kehrte sich plötzlich um, mit dem Vorschlag, man möchte ihm ein Canoe leihen, als ein Mittel, die Unterhandlung voraussichtlich bedeutend abzukürzen. Wildtöter schlug das Verlangen ruhig ab, und nach einigem weitern Zögern ruderte der Knabe langsam von dem Castell weg, seine Richtung nach einem Dickicht an der Küste zu nehmend, das weniger als eine halbe Meile entfernt war. Wildtöter setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete die Fahrt des Botschafters; manchmal genau die ganze Linie der Küste, so weit das Auge reichte, musternd und dann einen Ellbogen auf ein Knie stemmend, das Kinn auf die Hand gestützt, blieb er so lange Zeit sitzen.

      Während der Unterredung zwischen Wildtöter und dem Jungen, fiel im anstoßenden Gemach eine Szene andrer Art vor. Hetty hatte nach dem Delawaren gefragt, und als sie erfahren, warum und wo er sich verborgen halte, begab sie sich zu ihm. Der Empfang, welchen dieser Besuch bei Chingachgook fand, war freundlich und achtungsvoll. Er verstand ihren Charakter und ihr Wesen, und ohne Zweifel ward seine Geneigtheit, einem solchen Geschöpf freundlich zu begegnen, noch gesteigert durch die Hoffnung, Nachrichten von seiner Verlobten zu erhalten. Sobald das Mädchen eingetreten war, nahm sie einen Sitz und lud den Indianer ein, sich neben sie zu setzen, blieb aber dann stumm, als hielte sie für schicklich, dass er sie befrage, ehe sie sich entschlösse von dem Gegenstande zu sprechen, den sie auf dem Herzen hatte. Aber da Chingachgook dies Gefühl nicht verstand, erwartete er in achtungsvoller Aufmerksamkeit und schweigend, was sie ihm mitzuteilen belieben möchte.

      Ihr seid Chingachgook, die Große Schlange der Delawaren, nicht so? begann endlich das Mädchen

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