Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер
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Das ist’s – das muss sein, Schlange; und der alte Camerad ist, auf irgend eine unbekannte Weise, der Erbe von eines anderen Habe geworden! Sie sagen, er sei ein Seemann gewesen, und ohne Zweifel – dieser Schrank und alles was er enthält – Ha! was kommt da! das geht noch weit über das Metall und das schwarze Holz des Instruments!
Wildtöter hatte einen kleinen Sack geöffnet, aus dem er nacheinander die Figuren eines Schachspiels herausholte. Sie waren von Elfenbein, weit größer als gewöhnlich, und köstlich gearbeitet. Jedes Stück stellte den Charakter oder die Sache dar, wonach es genannt ist; die Ritter (Springer) waren zu Pferde, die Türme standen auf Elephanten, und selbst die Bauern hatten Köpfe und Büsten von Männern. Das Spiel war nicht vollständig, und einige Beschädigungen zeugten von unsorgfältiger Behandlung; aber alles was noch übrig, war sorgfältig zurückgelegt und aufbewahrt. Selbst Judith drückte ihre Verwunderung aus, als man ihr diese neuen Gegenstände vorwies, und Chingachgook vergaß in seinem bewundernden Entzücken gänzlich seine indianische Würde. Er hob jedes Stück auf, prüfte es genau mit nimmer ermüdender Zufriedenheit, und machte das Mädchen auf die sinnreichsten und auffallendsten Teile der Arbeit aufmerksam. Die Elephanten aber machten ihm das größte Vergnügen. Die Hughs! die er hören ließ, als er mit den Fingern über ihre Rüssel und Ohren und Schwänze fuhr, waren sehr vernehmlich; auch entgingen seiner Aufmerksamkeit die als Bogenschützen bewaffneten Bauern nicht. Dies Auskramen dauerte einige Minuten, während welcher Zeit Judith und der Indianer sich miteinander ganz in ihr Entzücken vertieften. Wildtöter saß schweigend, nachdenklich, und sogar düster da, obgleich seine Augen jede Bewegung der zwei Personen verfolgten, die hier die Hauptrolle spielten, und jede neue Eigentümlichkeit an den einzelnen Stücken, so wie sie aufgehoben und vorgezeigt wurden, sich merkten. Kein Ausruf des Wohlgefallens, kein Wort des Beifalls kam über seine Lippen. Endlich bemerkten seine Genossen sein Schweigen, und jetzt zum ersten Mal, seit der Auffindung der Schachfiguren, sprach er.
Judith, fragte er ernst, aber mit einer Teilnahme, die beinahe an Weichheit und Zärtlichkeit grenzte, sprachen Eure Eltern je mit Euch von Religion?
Das Mädchen errötete, und die Purpurflammen, die über ihr schönes Angesicht liefen, glichen den seltsamen Tinten eines neapolitanischen Himmels im November. Wildtöter hatte ihr jedoch ein solches Wohlgefallen an der Wahrheit beigebracht, dass sie in ihrer Antwort nicht schwankte, sondern einfach und aufrichtig erwiderte:
Meine Mutter, ja oft, sagte sie, mein Vater nie. Es kam mir vor, es mache meine Mutter bekümmert, von unsern Gebeten und Pflichten zu sprechen; aber mein Vater hat nie den Mund über solche Dinge aufgetan vor oder seit ihrem Tode.
Das kann ich glauben – das kann ich glauben. Er hat keinen Gott – keinen solchen Gott, wie es einem Menschen von weißer Haut zu verehren geziemt, oder auch einer Rothaut. Die Dinge da sind Götzen!
Judith fuhr auf, und einen Augenblick schien sie ernstlich gekränkt. Dann besann sie sich, und am Ende lachte sie.
Und Ihr meint also, Wildtöter, diese elfenbeinernen Spielsachen seien meines Vaters Götter? Ich habe schon von Götzen gehört, und weiß was sie sind.
Es sind Götzen! wiederholte der andere mit Bestimmtheit. Warum sollte sie Euer Vater aufbewahren, wenn er sie nicht anbetet?
Würde er seine Götter in einem Sack haben, und in einem Schrank eingeschlossen? Nein, nein, Wildtöter, mein armer Vater hat seinen Gott bei sich, wohin er geht, und das ist seine eigene Sache. Diese Dinge da mögen wirklich Götzen sein – ich glaube selbst, das sind sie, nach dem was ich von Götzendienerei gehört und gelesen habe, aber sie kommen aus einem fernen Lande, wie alle die anderen Gegenstände und sind in Thomas Hutter’s Hände gekommen, als er Matrose war.
Das freut mich – das freut mich wahrhaft zu hören, Judith, denn ich glaube, ich hätte den Entschluss nicht aufgebracht, einem weißen Götzendiener aus seiner Not zu helfen! Der alte Mann ist von meiner Farbe und Nation, und ich wünschte ihm zu dienen, aber verläugnete er alle seine Gaben im Punkte der Religion, so würde mich’s hart ankommen, das zu tun. Das Tier da scheint Euch große Freude zu machen, Schlange, obgleich es im besten Fall ein abgöttisches Haupt ist.
Es ist ein Elephant, unterbrach ihn Judith. Ich habe oft Abbildungen von solchen Tieren in der Garnison gesehen; und Mutter hatte ein Buch, worin Nachrichten von dem Geschöpfe gedruckt sind. Vater verbrannte das, samt allen anderen Büchern, denn er sagte, Mutter lese zu gern. Das war nicht lange, ehe die Mutter starb, und ich habe manchmal gedacht, der Verlust habe ihr Ende beschleunigt.
Sie sagte dies ebenso einerseits ohne Leichtsinn, als andrerseits ohne tieferes Gefühl. Ohne Leichtsinn, denn Judith war trüb gestimmt durch ihre Erinnerungen, und doch war sie zu sehr gewohnt gewesen, für sich allein und für die Befriedigung ihrer eiteln Neigungen zu leben, um ihrer Mutter Leiden sehr tief zu fühlen. Es bedurfte außerordentlicher Umstände, um ein geeignetes Bewusstsein ihrer Lage zu erwecken, und die bessern Gefühle dieses schönen, aber missleiteten Mädchens anzuspornen; und diese Umstände waren in ihrem kurzen Dasein noch nicht eingetreten.
Elephant oder nicht Elephant, es ist ein Götzenbild, versetzte der Jäger, und nicht geeignet, in christlichen Händen zu bleiben.
Gut für Irokesen! sagte Chingachgook, mit Widerstreben sich von einem der Türme trennend, als sein Freund ihn ihm abnahm, um ihn wieder in den Sack zu schieben, Elephon einen ganzen Stamm erkaufen – beinahe Delawaren erkaufen!
Ja, das würde er, wie jeder wissen muss, der die Natur der Rothäute kennt, versetzte Wildtöter, aber der Mann, der falsches Geld in Umlauf setzt, Schlange, ist so schlimm, als der, der es münzt. Habt Ihr je von einem rechten Indianer gehört, der es nicht verschmähen würde, einen Iltiß für einen ächten Marder zu verkaufen, oder ein Stinktier für einen Biber auszugeben? Ich weiß, dass wenige von diesen Götzenbildern, vielleicht einer von diesen Elephanten Viel ausrichten würde, dem armen Thomas Hutter die Freiheit zu erkaufen, aber es läuft gegen das Gewissen, solches falsche Geld in Umlauf zu bringen. Vielleicht kein indianischer Stamm hier herum ist eigentlich götzendienerisch; aber einige kommen dem so nahe, dass weiße Gaben sich wohl hüten müssen, sie in ihrem Irrtum zu ermutigen.
Wenn Götzendienerei eine Gabe ist, Wildtöter, und Gaben das sind, wofür Ihr sie zu halten scheint, so kann Götzendienerei bei solchen Leuten schwerlich Sünde sein, sagte Judith mit mehr Keckheit als Unterscheidungskraft.
Gott verleiht Keinen von seinen Geschöpfen solche Gaben, versetzte der Jäger ernsthaft. Er muss angebetet werden, unter einem oder dem anderen Namen, und nicht Kreaturen von Metall oder Elfenbein. Es ist gleichgültig, ob der Vater von Allen Gott genannt wird, oder Manitou, Gottheit oder Großer Geist, er ist nichtsdestoweniger unser gemeinsamer Herr und Schöpfer; auch trägt es nicht Viel aus, ob die Seelen der Gerechten ins Paradies kommen, oder in die glücklichen Jagdreviere, da Er ja jeden seinen Weg schicken kann, wie es seiner Gnade und Weisheit beliebt; aber es empört mein Blut, wenn ich menschliche Sterbliche so in Finsternis und Wahn befangen sehe, dass sie Erde oder Holz, oder Knochen – Dinge von ihren eignen Händen geformt – zu bewegungslosen, sinnlosen Bildern gestalten, und dann vor ihnen niederfallen, und sie wie eine Gottheit anbeten!
Am Ende, Wildtöter, sind alle diese elfenbeinernen Figuren gar keine Götzenbilder. Ich erinnere mich jetzt einen der Offiziere der Garnison gesehen zu haben mit einem Spiel: Fuchs und Gänse, in ähnlicherweise verfertigt wie diese; und da ist etwas Hartes in Tuch eingewickelt, das vielleicht zu den Götzenbildern gehört.
Wildtöter nahm das Päckchen, das ihm das Mädchen reichte, machte es auf, und fand darin das Schachbrett. Wie die Figuren war es groß, prächtig, und mit Ebenholz und Elfenbein eingelegt. Nachdem dies alles in Verbindung gebracht wurde, trat der Jäger, obwohl nicht ohne viele Bedenklichkeiten, allmälig Judiths Ansicht bei, und gab am Ende zu, die vermeintlichen