Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 264

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

Schimmels unterhalten hatten und plötzlich vom Preisschießen sprachen, das am Nachmittag vor der Stadt vonstatten gehen sollte.

      »Den Gaul möchte ich gewinnen. Es ist ein schwarzer Hengst von der D-Ranch, ein Prachttier...«

      Wyatt richtete sich auf und dachte an die wenigen Dollars, die er noch in der Tasche hatte. Wenn er sich diesen Fuchs kaufte, war seine Barschaft so jämmerlich zusammengeschmolzen, daß er nicht wußte, wie er über die lange Strecke heimkommen sollte. Eine Bahnverbindung nach Norden gab es nicht. Und die Postkutsche fuhr westlich, östlich und sogar südlich. Nicht aber nach Kansas hoch.

      Preisschießen.

      Wyatt stand reglos neben dem Händler zwischen den Pferdeleibern und überlegte. Er hatte schon einmal an einem Preisschießen teilgenommen. Damals eigentlich aus Spaß am Schießen. Und er hatte gewonnen.

      Aber was waren das für Schützen gewesen, die anderen? Wenig ernstzunehmende Leute. Hier in Texas sah so etwas jedenfalls ganz anders aus. Die Bedingungen würden härter sein. Und konnte er sich einen solchen Aufenthalt überhaupt leisten?

      Aufenthalt, ging es ihm durch den Kopf. Wieso war es eigentlich ein Aufenthalt? Er brauchte ein Pferd!

      Wyatt schob grußlos an dem verdutzten Händler vorbei aus dem Stall.

      Auf der Straße fand er am nächsten Store das Plakat, das er heute schon einige Male gesehen, aber nicht beachtet hatte.

      Großes Preisschießen um den Preis von Tulassy. Jeder kann teilnehmen. Einsatz ein Dollar.

      Wyatt stampfte los.

      Und jetzt erst begriff er, weshalb die Straßen so still und menschenleer waren: Draußen am Westrand der Stadt hatte sich eine vielhundertköpfige Menschenmenge eingefunden.

      Wyatt zwängte sich zwischen den Leuten hindurch. Und er war gerade an der Barriere zum Schießstand, als ein schnauzbärtiger Mann das Klappholz senkte. »Schluß. Es sind zwanzig Leute!«

      Wyatt preßte die Zähne zusammen und blickte auf die Männer, die sich am Jurytisch versammelten.

      Es waren lauter harte, rauhe Typen, Cowboys und sicher auch Leute, die den Revolver besser zu benutzen verstanden als ihr Hirn, Revolvermänner, die von ihrem Schießeisen auf eine mehr oder weniger gesetzliche Weise lebten.

      Jeder von ihnen hatte ein Gewehr in der Hand.

      Das Schießen begann. Es wurde auf eine weiße Scheibe geschossen, die sehr weit weg stand. Wyatt schätzte, daß es über hundert Yards waren.

      Wyatt, der die Schützen durchzählte, kam immer wieder auf die Zahl neunzehn.

      Dann rief er den Obmann an. »He, Mister – könnt ihr nicht zählen, oder schießen Sie auch mit?«

      »Ich – wieso?«

      »Das sind doch bloß neunzehn Leute!«

      Der Mann ging hin, tippte beim Zählen jeden der Schützen an und kam dann zurück. »Es sind neunzehn! Noch einer also!«

      Neben Wyatt blieb alles ruhig.

      Da schob sich der Missourier an der erhobenen Barriere vorbei.

      Der Obmann warf einen Blick auf seine Winchester. »Damit wollen Sie die Scheibe treffen?«

      »Ich will’s versuchen.«

      »Sie ist zu weit. Sie müssen ein größeres Gewehr haben!«

      »Laß ihn zufrieden, Jim!« brüllte einer aus der Menge. »Und mach deine Glotzaugen auf. Das Ding ist eine 73er. Wenn er schießen kann, trifft er die Scheibe damit so gut wie die anderen.«

      Wyatt war der letzte im ersten Durchgang.

      Der beste Schuß saß im vierten Ring.

      Wyatt Earp trat an den weißen Strich.

      Er nahm das Gewehr hoch, zielte ganz kurz und schoß.

      Hinter der Scheibe tauchte der Mann aus dem Deckungsloch auf, steckte den Kopf an das weiße Feld – und jeder sah, daß er sich durch die Augen wischte und noch mal hinsah.

      Dann setzte er sich.

      By gosh, der Bursche setzte sich hin, nahm seinen Hut ab und warf ihn auf den Boden. Dann sprang er plötzlich auf und rannte los auf den Jurytisch zu. »Zwölf!« rief er bellend. Brüllend kamen die Leute zurück.

      »Es ist tatsächlich eine Zwölf! Ein Glücksschuß, Mister!«

      Die anderen drängten auf den zweiten Durchgang.

      Wyatt schoß eine Zwei.

      Der beste der anderen schaffte eine Sieben.

      »Das Ziel ist zu weit!« meuterten die Männer.

      »Dafür gibt’s auch einen Gaul!« grölte einer aus dem Publikum.

      Unter Lachen und Schreien begann der dritte Durchgang.

      Der beste Mann schaffte eine Neun.

      Ein Zuschauer stieß Wyatt an. »Mann, wenn Sie eine Neun schaffen, sind Sie gleich mit Donald Harper! Dann gibt’s ein Stechen...«

      Wyatt schoß eine Neun.

      Er mußte gegen Harper antreten.

      Der dreißigjährige Farmer Donald Harper schoß eine Sieben, eine Acht und eine Sechs.

      Es war still auf dem weiten Platz.

      Die Sonne brannte gnadenlos.

      Oben brachte der Mann eine neue Scheibe an.

      Der Missourier hob die Winchester.

      Dreimal heulte die Waffe auf.

      Alles starrte gebannt zu dem Scheibenmann hinüber.

      Der riß die große weiße Scheibe von den Brettern und hetzte damit auf den Jurytisch zu.

      Niemand wollte es begreifen, aber es war so: Das schwarze Loch der Zwölf war von drei Kugeln zerrissen. Ganz deutlich und klar.

      Wenige Minuten später führte der Jury-Boß Wyatt zu seinem Schuppen, aus dem er ein prächtiges schwarzes Pferd zog. »So, Mister! Den Sattel müssen Sie sich selber kaufen.«

      Wyatt verabschiedete sich von dem Jury-Boß, schwang sich auf den sattellosen Rappen und ritt spornstreichs durch die Menschenmenge davon.

      In der Mainstreet erstand er einen billigen Weidereiter-Sattel, schnallte ihn auf und trabte schon eine halbe Stunde später aus der Stadt hinaus.

      Nach Süden zu.

      Er würde ihm weiter folgen, dem Mörder...

      So leicht konnte diesen eisenharten Wyatt Earp nichts von der Fährte eines gesetzlosen, eines so gewalttätigen Verbrechers bringen.

      Aber

Скачать книгу