Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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brüllte, rannte und schrie durcheinander, bis der Treckführer endlich Ruhe befahl.

      »Leute, ein Pferd ist gestohlen worden. Wir werden uns sofort auf die Suche machen. Bill und Gap nehmen die beiden Stuten und reiten nach Norden. Etwa fünf Meilen. Im scharfen Galopp. Hanc und Bread nehmen die Füchse und brechen nach Süden auf, auch auf fünf Meilen, Piet und Donald nehmen den Braunen und meinen Wallach, einer nach Osten und einer nach Westen. Los, schnallt die Sättel auf.«

      Wyatt war von dieser zwar sehr kategorischen, aber keineswegs sehr überlegten Maßnahme nicht begeistert, aber ehe er etwas sagen konnte, galoppierten die Männer in die Dunkelheit davon.

      Nach Stunden kamen sie zurück, ohne irgend jemanden im Umkreis von fünf Meilen angetroffen zu haben.

      Betreten blickten die Siedler drein.

      »Jetzt haben wir Sie durch unseren verrückten Geburtstag in eine solche Lage gebracht!« meinte der Treckführer bedauernd.

      »Nicht so schlimm«, suchte Wyatt einzulenken. »Ich werde mich jedenfalls gleich zu Fuß auf den Weitermarsch machen...«

      »Wir würden Ihnen gern ein Pferd geben...«

      »Nein!« wehrte der Marshal ab. »Jeder Wagen braucht zwei Tiere. Das ist eine Notwendigkeit. Und ich habe zwei gesunde Beine...«

      Er verabschiedete sich von den jetzt recht betretenen Leuten und marschierte los.

      Am frühen Morgen, als er an einem kleinen Wasserlauf eine Rast machte, sah er von Nordwesten in einer gewaltigen Staubwolke eine Postkutsche näherkommen.

      Wyatt nahm sein Gewehr, das er glücklicherweise nicht im Scabbard gelassen hatte, sprang auf und lief durch das Wasser, die Uferböschung hinauf, weiter, bis er eine dünne Wagenspur erreicht hatte.

      Hier mußte die Post also vorüberkommen.

      Und wirklich lenkte das knarrende, rollende und gefährlich schaukelnde Gefährt auch nach mehreren Wegbiegungen auf ihn zu.

      Wyatt hob die Hand.

      Da krachte ein Schuß – und dicht vor seinen Füßen stiebte der Sand auf.

      Wyatt hatte das Gewehr neben sich auf dem Boden liegen und winkte mit seinem Halstuch.

      »Hooo!« brüllte der Kutscher.

      Der Beifahrer, auch Shotgun genannt, war ein kleiner drahtiger Mann von vielleicht vierzig Jahren. Er musterte Wyatt scharf und knurrte: »Was wollen Sie?«

      »Mitfahren.«

      »Mann ohne Sattel? In dieser Gegend? Wie kommen Sie hierher? Ich weiß, Ihr Pferd ist Ihnen in der Nacht gestohlen worden.«

      »Stimmt genau. Woher wissen Sie...?«

      »Weil es die alte Antwort ist, Mister. Können Sie den Fahrpreis vorher bezahlen?«

      »Ja, wohin geht’s?«

      »Zum Cimarron River nach Tulassy!«

      Wyatt nahm sein Gewehr auf, reichte dem Beifahrer ein paar Münzen und wollte dann den Wagenschlag öffnen.

      »Halt!« brüllte der Mann vom Kutschbock her. »Die Kutsche ist besetzt. Sie müssen schon sehen, wo Sie bleiben!«

      Kurz entschlossen kletterte Wyatt auf das staubbedeckte Dach und mußte alsbald einsehen, daß es kaum noch einen schlechteren Platz auf einer Postkutsche geben konnte.

      Der Staub, vom Bodenwind hochgetrieben, überholte die Kutsche an allen Biegungen und senkte sich auf das Dach.

      Jeder Stein warf seine Erschütterung bis hinauf ins Dach und verlangte von dem gepeinigten Passagier immer wieder, daß er sein Gleichgewicht und überhaupt sich selbst oben festhielt.

      Und es gab viele Steine auf dem Weg zum Cimarron-River.

      Nach mehreren wilden halsbrecherischen, rumpelnden und zermürbenden Stunden in glühender Vormittagssonne überlegte der wirklich an vielerlei Strapazen gewöhnte Missourier, ob er nicht lieber auf diesen fürchterlichen Platz verzichten sollte. Das Dach bot keine Sitzmöglichkeit. Es war flach und leicht gebogen, sehr glatt und bot keinerlei festen Halt. Die Lehne des Kutschbockes war vom Wagendach getrennt. Der überzählige Passagier hatte sich in den Türöffnungen festgekrallt. Dieser Zustand löste einen so hartnäckigen Krampf in seinen Armen aus, daß er bei einer Pferdewechsel-Station vom Dach rutschte und wie ein Brett neben dem Wagen liegen blieb.

      Der Shotgun warf einen mitleidlosen Blick auf ihn, dann stieß er den Kutscher an, und die Fahrt ging weiter.

      Der Mann am Boden wartete, bis der Wagen einige hundert Yards weit weg war, dann richtete er sich auf. Es war ihm, als seien seine Glieder mit Bleigewichten behangen.

      Da hörte er vom Corral her, wo die Pferde standen, Schritte.

      Ein staubiges Stiefelpaar tauchte vor ihm auf. Gleich darauf erhielt er einen fürchterlichen Schlag auf den Schädel.

      Doch ehe er in dunkle uferlose Nacht versank, hatte er dicht vor seinem Gesicht ein gewaltiges goldglitzerndes Sternradsporenpaar gesehen...

      *

      Der Texaner hatte im Schatten der kleinen Post-Station gestanden, als die Kutsche kam. Und dann hatte er den Mann auf dem Dach gesehen. Mit ungläubig zwinkernden Augen hatte er zu dem staubbedeckten, wie angebundenen Bündel Mensch hinaufgesehen.

      Dieses braune staubverklebte Gesicht war unverkennbar das Gesicht Wyatt

      Earps.

      Was war mit dem Mann? Er lag wie tot da oben auf dem vor Hitze flimmernden Dach – und jetzt rutschte er wie ein lebloser Postsack herunter und blieb direkt neben dem Wagen liegen.

      In diesem kurzen Augenblick des Fallens hatte der Mörder Cassebeater, der als Bill Hogeeter einen grausamen Racheritt durch das untere Kansas hinter sich gebracht hatte, den Mann erkannt. Es war ganz zweifellos der Marshal Earp aus Wichita.

      Wie tot blieb er neben dem Wagen liegen.

      Er lag auch noch da, als die Kutsche abfuhr.

      Da stieß Cassebeater sich von der Hausecke ab und ging auf den Mann zu.

      In diesem Augenblick hob Wyatt Earp den Kopf.

      Da riß Cassebeater sein Gewehr hoch und ließ den Kolben auf den Kopf des Marshals niedersausen.

      Als er sich bücken wollte, um den Mann von hier wegzuschleifen, hörte er den alten Postmeister aus dem Haus kommen. Schnell sprang er zurück, hinter einen Vorsprung des Hauses, lief um das Blockhaus herum und war bald darauf verschwunden.

      *

      Als Wyatt zu sich kam, lag er neben dem Corralgitter und triefte vor Nässe.

      Über sich sah er ein steinaltes, verhutzeltes bartloses Männergesicht. Zwei braune Augen blickten ihn besorgt an. »He, Mister..., kommen Sie endlich zu sich! Was war denn los? Waren Sie in der Kutsche? Wie kommen Sie hierher? Sind Sie vielleicht aus dem Wagen gefallen...?«

      Wyatt

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