Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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hatte.

      Wyatt schluckte, riß mit einer ungelenken Bewegung den Hut vom Kopf und betastete seinen Schädel.

      Verdammt – hatte er das mit den goldenen Sternradsporen nur geträumt?

      Ächzend richtete er sich an dem Corral hoch. Der Hinterkopf schmerzte scheußlich. Was war passiert? Irgend jemand hatte ihm einen harten Schlag auf den Schädel versetzt. Vielleicht war es ein Glück, daß der schwarze Hut aus sehr steifem Filz war; er hatte höchstwahrscheinlich die größte Wucht des Schlages abgefangen. Und geschlagen hatte ihn jemand. Hinten im staubigen Puder des Hutes war ein faustgroßer dunkler Fleck, der blanke Ränder hinterlassen hatte. Es sah fast so aus, als sei da ein metallbeschlagener Gewehrkolben aufgeschlagen...«

      Wyatt musterte den Mann. »Sind Sie der Posthalter?«

      »Ja, scheint so. Und wer sind Sie?«

      »Ich... war in der Kutsche. Das heißt, oben auf dem Dach.«

      »Sind Sie verrückt?« Der Mann blickte dahin, wo vor einiger Zeit die Kutsche verschwunden war. »Ah, das war wieder Bill Happ, dieser verdammte Geier. Er nimmt Passagiere mit, auch wenn alles voll ist, läßt sie aufs Dach klettern und weiß ganz genau, daß er sie nach einigen hundert Yards verlieren wird. Da oben hält es doch keiner bei dieser Hitze aus, ganz davon abgesehen, daß er keinen Halt findet und im Staub erstickt.«

      Wyatt wischte sich durch das Gesicht, das von Schweiß, Staub und dem Wasser bis zur Unkenntlichkeit verschmiert war. »Einige hundert Yards ist gut, Mister – ich habe einige Stunden da oben verbracht.«

      »Was –?«

      Es war dem Postmeister unschwer anzusehen, daß er an dem Geisteszustand des Fremden zweifelte.

      »Mann, es ist eine alte Sache, daß der Staub da oben pfundweise niedergeht...«

      Wyatt tastete wieder nach der Beule, die hinten am Schädel schwoll, und unterbrach den Mann: »Wie kommt es eigentlich, daß die Kutscher vorn nicht soviel Staub abbekommen?«

      »Ganz einfach, weil das Wagendach von ihren Lehnen getrennt ist und weil die Luft da einen Wirbel bildet.«

      »Aha.«

      »Ja, fragen Sie den alten Ben Holloway nur, junger Mann, er ist selbst fünfzehn Jahre als Shotgun gefahren.«

      Wyatt blickte in den Corral. »Eine andere Frage, Mr. Holloway, können Sie mir ein Pferd verkaufen?«

      Der Mann wich zurück. »He! Sie müssen doch übergeschnappt sein. Bin ich ein Pferdehändler? Ich habe doch bloß die Wechselgäule da. Da ist nicht ein Huf übrig.«

      »Natürlich.«

      Wyatt stülpte den Hut auf den Kopf, ging auf unsicheren Beinen zur Pferdetränke hinüber und kühlte sich den schmerzenden Schädel.

      Dann blickte er auf.

      Der Postmeister stand noch vor der Tür und sah ihm mißtrauisch zu.

      »Wie weit ist es bis Tulassy?«

      Der Mann feixte. »Zu Fuß?«

      »Fliegen kann ich leider nicht.«

      »He.« Der Postmeister kraulte sich in dem Nacken. »Da werden Sie ganz schön marschieren müssen.«

      Wyatt wandte sich zum Gehen. Dann aber drehte er sich nochmals um und fragte über die Schulter: »Einen Reiter haben Sie hier nicht gesehen?«

      »Wann?«

      »Vorhin, als die Kutsche hier war, oder gleich danach?«

      »Nein.«

      Wyatt hatte das Gefühl, daß der Mann nicht log. Also mußte er sich das mit den Sternsporen eingebildet haben.

      Woher kam die Beule am Hinterkopf?

      Wahrscheinlich hatte er sich die geholt, als er vom Wagen heruntergerutscht war. Es war ja mehr ein harter Fall als ein sanfter Rutsch gewesen...

      Trotzdem, er wurde das Bild nicht los: Ein staubiges großes Stiefelpaar, bewehrt mit riesigen goldenen Sternradsporen. Sporen, wie er sie bisher nur bei einem einzigen Menschen gesehen hatte.

      *

      Tulassy war eine kleine Stadt, die heute längst wieder vom Erdboden verschwunden ist. Vierzig Jahre später fand hier der Bostoner Pferdehändler Austin Leverhot Öl. Da mußte die Stadt weichen, in der einmal heißes, wildes, abenteuerliches Leben pulsiert hatte. Man könnte ein ganzes Buch über die heute versunkene Texas-Stadt Tulassy schreiben. Aber uns interessiert nur der Tag, an dem unser Freund sie streifte.

      Natürlich – er streifte die Stadt nicht nur, denn es war hier so wie fast überall, wo Wyatt seinen Fuß hinsetzte. Es geschah etwas. Viel später würde er einmal sagen: »Weiß der Teufel, wie es kam, daß überall da, wo ich hinritt, ein Abenteuer zu warten schien. Ich habe es niemals gesucht...«

      Uns mutet sein Aufenthalt in Tulassy abenteuerlich an.

      Der Tag aber, der den zerschlagenen, todmüden und ausgedörrten Missourier in die Stadt brachte, war ein trauriger Tag, an den er sich selbst nie gern erinnerte. Er war einfach hoffnungslos und unsagbar müde. Am liebsten hätte er sich in einem Boardinghouse, in einem jener blendendweiß gekalkten Hotelhäuser, ein Zimmer gemietet und drei Tage geschlafen.

      Aber als er in der Cantina des Mexikaners Florio Gusepat ein kräftiges Mahl verzehrt und einen Becher Tampicos geleert hatte, war ihm schon erheblich wohler.

      Was jetzt?

      Er brauchte ein Pferd.

      Ein Mann ohne Pferd war in diesem Land weniger als ein halber Mann.

      Der Mexikaner empfahl ihm, den

      Mietstall von Lewt Colemans aufzusuchen.

      Wyatt folgte dem Rat und fragte hier gleich nach dem Sternsporenreiter.

      »Nein, einen Reiter, auf den Ihre Beschreibung paßt, habe ich hier nicht gesehen«, erklärte der Händler.

      Also hatte der Indianer gelogen? »Gibt es noch einen Mietstall hier?«

      »Nein.«

      Damned, er hätte darauf geschworen, daß die Rothaut die Wahrheit gesagt hatte.

      Wyatt betrachtete die Pferde in der schlecht überdachten Stallung.

      Dann deutete er auf einen Fuchs. »Wieviel?« fragte er nur.

      »Siebzig Dollar.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. Dabei war der Fuchs das einzige Tier gewesen, dem er es zugetraut hätte, daß es den Heimritt hätte überstehen können.

      Und er mußte heim. Was sollte er hier? Auf einem drittklassigen Gaul weiter durch dieses öde verbrannte Land reiten, um dem Mörder zu folgen?

      Der Gedanke an den Sternsporenreiter ließ die alte Willenskraft wieder in Wyatt aufflammen. Er untersuchte

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