Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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harter, hindernisreicher Weg.

      Als er den Cimarron River längst hinter sich hatte und wieder durch gelbes, flaches ausgedörrtes Land südwestwärts ritt, hatte er eine so gewaltige Strecke zwischen die Hufe seines Pferdes und der fernen Stadt Wichita gebracht, daß er viele Tage brauchen würde, um zurückzukommen.

      Aber er würde den Mörder jagen.

      Und dann wollte er sein Pferd suchen. So prächtig der schwarze schnellerworbene Hengst auch war, Wyatt liebte seinen edlen Falben über alles und hätte drei solcher Rappen dafür gegeben, wenn er ihn hätte zurückbekommen können.

      Aber es war in diesem weiten, endlosen Steppenland mörderisch schwer, die Spur eines einzelnen Mannes zu finden. Geschweige denn die Spur eines gestohlenen Pferdes.

      Und doch ritt er weiter südwestwärts.

      In einem kleinen Ranchhof hatte er erfahren, daß ein Mann, auf den Wyatts Beschreibung passen könnte, vor Tagen von einem der Cowboys einige Meilen westlich von der Ranch gesehen worden war.

      »Doch«, meinte der flachsblonde Bursche, der Wyatt die Auskunft gegeben hatte, »das könnte er gewesen sein. Er saß vor einem Gebüsch, hinter dem wohl sein Tier im Schatten angebunden war, und kochte irgendwas, Kaffee wahrscheinlich. Er hatte einen grauen alten Hut auf, dessen Krempe vorn aufgeschlagen war.«

      »Ja!« Wyatt hatte diesen Ruf förmlich ausgestoßen. »Und die Sporen? Haben Sie seine Sporen gesehen?«

      »Nicht genau, sie steckten fast im Sand, aber mir war, als müßten sie goldglänzend und verdammt groß gewesen sein...«

      Wyatt ritt weiter nach Südwesten. Deshalb, weil die neue Fährte westlich abbog.

      Tagelang folgte er der unsichtbaren Spur des Mörders durch die sengende Hitze der gelben Landschaft. Kakteen tauchten auf und ließen den Eindruck der Öde und Trostlosigkeit noch stärker werden.

      Immer seltener wurden die kleinen Zigarrenkistenstädte, immer seltener die Rinderherden, die bisher immer wieder am Horizont irgendwo im Osten aufgetaucht waren.

      In den Abendstunden des 19. Juni ritt Wyatt auf staubbedecktem Pferd erschöpft und halbverdurstet in die Mainstreet der winzigen Stadt Comanche Falls.

      Vor einem Saloon band er den Rappen an, nachdem er ihn zu einer der Tränken geführt hatte, schlenderte zur Vorbautreppe, war auf der ersten Stufe, als plötzlich sein Kopf herumflog.

      Drüben, kaum sechzig Yards entfernt, überquerte eben ein Reiter im Trab die Mainstreet. Ein Reiter, der auf seinem Falben saß.

      Nur den Bruchteil einer Sekunde stand Wyatt da und starrte auf die Gassenmündung, in der Pferd und Reiter verschwunden waren.

      Dann kam Leben in ihn. Alle Trägheit, Ausgedörrtheit und Müdigkeit war wie verflogen. Er schnellte herum, riß die geteilten Zügelleinen los, sprang mit einem Spagatsprung gleich in den Sattel und trieb den Hengst mit einem Satz vorwärts auf die Straßenmitte.

      Nach wenigen Sekunden sah er den Reiter unten in der Nebengasse traben.

      Wyatt gab dem Hengst die Sporen.

      Das Tier schoß wie von der Sehne geschnellt vorwärts zwischen den weißen, hier sehr eng stehenden Häusern dahin.

      Dann war der Marshal zehn Yards hinter dem Reiter.

      Er konnte schwören, daß es sein Pferd war.

      »He!« Er hatte einen lauten Ruf ausgestoßen. Der Mann drehte sich um.

      Wyatt sah den texanischen Sechszack auf seiner roten Weste glänzen.

      Der Mann sah ihn fragend an.

      Wyatt kam näher an ihn heran. »Sie... Sie sind der Sheriff?«

      »Yeah.« Der ledergesichtige, vielleicht vierzigjährige Mann musterte ihn mißtrauisch. »Was wollen Sie von mir?« fragte er hart.

      »Ich wollte Sie fragen, wie Sie an meinen Gaul kommen«, versetzte Wyatt gelassen.

      Der Sheriff wandte sich ihm voll zu. In seinem Gesicht spielten Mißtrauen und Ärger miteinander. »Zu Ihrem Gaul –?«

      »Ja, das Tier gehört mir. Es ist mir vor Tulassy gestohlen worden.«

      »All devils!« Der Sheriff rutschte wie eine Puppe aus dem Sattel.

      Wyatt folgte dem Beispiel.

      Die beiden Männer standen dicht voreinander und sahen sich forschend in die Augen.

      »Wer sind Sie?«

      »Ich komme aus Kansas, mein Name ist Earp, ich verfolge einen Mörder...«

      »Und Sie behaupten, daß der Falbe da Ihnen gehört?«

      »Ja, das behaupte ich.«

      »Hören Sie, Mister, ich bin der Sheriff dieser Stadt und habe all mein Lebtag keine dreckige Sache angefaßt. Den Gaul habe ich vor wenigen Tagen von dem Pferdehändler Ruffay gekauft. Für schweres Geld...«

      Wyatt ritt mit dem Sheriff zu dem Händler.

      Nach fünf Minuten war alles klar.

      Ein Mann hatte den Falben hier gegen einen anderen Gaul eingetauscht, gegen einen Fuchs. Der Mann trug einen grauen Hut, texanische Kleidung und riesige Sternräder auf den Sporenstegen.

      Der Sheriff stieß den Fuß in den Boden. Er blickte auf den Falben, der draußen auf der Straße stand.

      Wyatt pfiff leise.

      Da kam das prachtvolle Tier in den Hof, blieb neben ihm stehen und rieb den Kopf an seiner Schulter.

      Der Sheriff nickte.

      Dann schnallte er den Sattel ab. »All right. Vint Gennan hat sich noch nie an einer Schweinerei beteiligt. Die Sache ist klar. Nehmen Sie Ihr Pferd zurück, Mister.«

      Wyatt schnallte den Sattel von dem Rappen und wies auf das Tier. »Hier, Sheriff, nehmen Sie ihn als Trost. Es ist ein gutes Pferd, Sie müssen ihm nur den Staub aus dem Fell bürsten...«

      Mit ungläubigen Augen betrachtete der Sheriff den Mann aus Kansas. »He, Sie wollen sich wohl einen schlechten Scherz mit mir machen?«

      »Durchaus nicht, Sheriff.«

      Gennan trat an den Rappen heran und betrachtete ihn genauer. Da hörte er hinter sich den Händler sagen: »Ich an Ihrer Stelle nähme das Geschenk an, Sheriff. Das Tier ist Klasse! Ich sehe es auch mit dem Staub...«

      An diesem Tag hatte Wyatt Earp nicht nur einen Freund gewonnen, den er viele Jahre später unter anderen Verhältnissen drüben am Rand der Sandwüste einmal wiedertreffen sollte...

      Die beiden Männer setzten sich in die Cantina eines dickbauchigen kahlköpfigen Mannes, der so rot im Gesicht war, daß Wyatt glaubte, der Mann halte ständig die Luft an. Die beiden tranken zusammen ein Glas des roten, hier so beliebten Tampicos und unterhielten sich eine Weile.

      Wyatt

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