Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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scharfen Augen des Texaners hatten sofort erkannt, daß es eine Frau war.

      Eine Frau, die er genau kannte.

      Mary Hollister, die zweite Tochter des Ranchers.

      Der Mann schluckte und wischte sich über das stoppelige Kinn.

      »Die hat mir der Teufel in den Weg geschickt«, krächzte er heiser. Seine Rechte, die den Zügel hielt, zitterte unmerklich. Die Lippen des Mannes kräuselten sich zu einem bösen Lächeln.

      Da, jetzt hatte die Frau ihn gesehen.

      Und auch sie erkannte ihn sofort.

      Einen Augenblick stutzte sie, dann riß sie ihren Rappen herum und galoppierte davon.

      In wenigen Augenblicken war sie hinter der Hügelkuppe verschwunden.

      Hogeeter stieß seinem Gaul die Sporen in die Weichen, daß das Tier in einem wilden Satz hügelan vorwärtsschoß.

      Als der Texaner die Kuppe der Anhöhe erreicht hatte, sah er die Reiterin unten auf einer Talsohle in wilder Jagd dahinstürmen.

      »Heiaa!« rief er und trieb den Grauschimmel erneut an. In voller Karriere sprengte er zu Tal.

      Aber der Rappe der Rancherstochter war ein hervorragender Läufer.

      Wenn er einen männlichen Reiter im Sattel gehabt hätte, er würde schwerlich von dem Grauschimmel eingeholt worden sein.

      Das heißt, Bill Hogeeter holte auch die Frau nicht ein.

      Ein teuflischer Zufall ließ den Rapphengst Marys stolpern.

      In hohem Bogen wurde die Frau aus dem Sattel geschleudert und schlug schwer gegen den Fuß einer knorrigen Bergkiefer.

      Reglos blieb sie liegen, mit dem Gesicht nach oben.

      Als der Texaner sein Pferd neben der Gestürzten zügelte, blickte er in ein blasses, stilles Mädchengesicht.

      Bill Hogeeter sah es sofort: Das Mädchen war tot. Sie hatte sich bei dem furchtbaren Sturz das Genick gebrochen.

      Hogeeter stand vor ihr und blickte mit kalten Augen auf sie nieder.

      Dann wandte er sich langsam um und zog sich wieder in den Sattel.

      Keinen weiteren Blick gönnte er der Unglücklichen, die aus Furcht vor ihm in den Tod geritten war.

      Nach einer Weile hörte der Mann leichten Hufschlag hinter sich. Er blickte über die Schulter zurück und sah, daß das Pferd der Toten ihm folgte.

      Jetzt blieb er stehen und sah mit scheuem Blick zu ihm herüber.

      Da zerrte der hartherzige Mann die Winchester aus dem Scabbard, riß sie hoch, lud sie durch und feuerte zwei Schüsse über die kurze Distanz auf das Tier ab.

      Der Rappe torkelte ein paar Schritte zur Seite und lief dann in skurril anmutenden taumeligen Sprüngen zurück. Bevor er in einer Bodenwelle versank, brach er ganz plötzlich nach rechts vor in die Knie, wollte hoch, sackte aber wieder nach vorn und fiel schließlich mit einem harten Schlag schwer auf die Seite, wo er liegenblieb.

      Der Texaner hatte diesem traurigen Schauspiel mit unbewegtem Gesicht zugesehen. Mit einem geübten Griff ließ er die Büchse wieder in den Scabbard gleiten, trieb den Grauschimmel an, schob das Kinn in seiner typischen Manier nach vorn und ritt weiter.

      Der Moon-Ranch entgegen.

      *

      Der kleine Joe McIntire entdeckte den Reiter schon von weitem. Mit gespreizten Beinen stand er am Ranchtor und blickte dem Texaner entgegen.

      Langsam kam Hogeeter näher.

      Als McIntire schließlich in das rissige Gesicht des anderen sah, erschrak er. Und er wußte nicht, weshalb. Irgendwie war er durch den harten Blick des Reiters betroffen, fühlte sich unbehaglich.

      »Hallo, Bill!« rief er mit unsicherer Stimme. »Du kommst schon zurück!«

      Hogeeter blickte über den kleinen Cowboy hinweg in den Ranchhof. »Yeah –«, murmelte er mürrisch.

      »Wir haben dich erst in zwei Tagen erwartet«, versetzte der Kleine. »Hast du

      in Arkansas City was erreichen können?«

      »Doch, ja –«, knurrte der Texaner, während er auf die Pferdetränke zuritt und langsam aus dem staubigen Sattel rutschte.

      Sein Blick glitt wieder über den kleinen Mann hinweg, der sich jetzt vor ihm aufgebaut hatte, und blieb auf der Gestalt des grauhaarigen Mannes haften, der soeben oben auf der Veranda auftauchte.

      Es war Patrick Hollister, der Rancher.

      Hogeeters Augen wurden eng. Da

      oben stand der Mann, um dessentwillen er damals von der Pferdefarm bei Muskogee unten in Texas aufgebrochen war.

      Patrick Hollister! Bill hatte ihn sich ganz anders vorgestellt. Nicht so groß, so freundlich und aufgeschlossen. Er hatte sich einen kleineren Mann vorgestellt, mit hartem, verschlossenem Gesicht.

      Solange er hier auf der Ranch gewesen war, hatte er dem Mann nicht einmal richtig in die Augen sehen können, vielleicht, weil er befürchtete, er könnte dem Rancher seinen Plan ins Gesicht schreien.

      Ich bin gekommen, um dich zu vernichten! Um mich an dir zu rächen!

      *

      Es war halb ein Uhr in der Nacht.

      Die Tageshitze war nur langsam von der Weide gewichen, und im Hof zwischen den Ranch-Gebäuden schien sie noch zu stehen.

      Pat Hollister war eben zurückgekommen. Er hatte alle verfügbaren Männer losgeschickt, nach seiner Tochter zu suchen.

      Mary hatte spätestens zum Abendbrot von ihrem Spazierritt zurück sein wollen.

      Und jetzt war es schon nach Mitternacht.

      Eine dunkle, unbestimmbare Angst umklammerte die Brust des Ranchers.

      Nein, er wußte nicht, was geschehen war. Er hatte auch keinen Verdacht.

      Am allerwenigsten gegen den Mann, der soeben durch das Ranchtor in den Hof trabte.

      Es war Bill Hogeeter.

      Dicht vor der Verandatreppe rutschte er aus dem Sattel.

      »Nichts?« fragte der Rancher dumpf.

      Der Texaner schwieg.

      Langsam und mit hartem Sporenklirren stieg er die Stufen hinauf.

      Als er vor dem Rancher stand, sagte er rauh: »Ich bin so weit mitgeritten, bis ich die Leute weit genug weg wußte, alle...«

      Hollister nickte abwesend.

      Da

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