Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Gesicht. Der vollgeschwungene Mund gab beim Lächeln eine Reihe von blendend weißen Zähnen preis. Als sie jetzt den schwarzen, hauchdünnen Hutschleier, der weit über das Gesicht hinunterfiel, anhob, und ihr Blick auf den Marshal fiel, fragte sie den dicken Collander: »Na, Mr. Collander, halten Sie wieder jemanden von der Arbeit ab?«

      Der Mann wurde puterrot, tänzelte wie ein Pfau auf die Frau zu, hob beide Hände und legte ihr den breiten Seidenschal, der etwas von den Schultern gerutscht war, zärtlich um den Hals. Er flötete mit hoher Stimme: »Ja, mein Gold! Da bist du ja. Na, wie siehst du aus. Bezaubernd. Es ist reizend von dem Meister von Kamm und Schere, daß er deinetwegen den Shop für drei Stunden schließt; um dein wundervolles Haar zu pflegen! Aber was rede ich, sieh dir den Mann da an. Weißt du, wer das ist? Tja, guck nur genau hin: Es ist mein Freund, der Marshal Wyatt Earp.«

      Die Frau warf einen forschenden Blick auf den Reiter und lächelte dann: »Hallo!«

      Wyatt Earp nahm den Hut mit einer ungelenken Bewegung ab und stülpte ihn gleich wieder auf.

      »Jetzt kommt erst das Schönste!« rief Collander. »Er soll dir Grüße von deinem Papa und deiner Schwester bestellen.«

      Sofort verlor Susan Hollister ihre stolze Haltung. Sie lief auf den Marshal zu, legte ihre behandschuhte Rechte auf den Steigbügel des Reiters und fragte mit leuchtenden Augen: »Sie waren auf der Moon-Ranch, Mr. Earp?«

      »Ja.«

      »Und? Haben Sie... haben Sie Vater gesehen?«

      »Ja, ich soll Ihnen ja einen Gruß von ihm bestellen, von ihm und Ihrer hübschen Schwester.«

      Susan lächelte in sich hinein. »Und sonst?« fragte sie.

      Wyatt begriff sie nicht ganz. Er sagte: »Ich hätte Ihnen die Grüße natürlich überbracht, aber ich komme eben erst zurück.«

      »Ja!« rief der Zeitungsmann mit dem Gold im Hintergrund. »Es ist wahr. Ich habe ihn aufgehalten. So long, Marshal!«

      Susan aber hielt den Steigbügel des Marshals fest. »Gibt es sonst etwas...? Ich meine, etwas Neues auf der Ranch?«

      »Nein – nichts Besonderes.«

      »Haben Sie – haben Sie zufällig auch den Vormann gesehen?«

      »Hogeeter?« fragte Wyatt und zog die Brauen zusammen.

      »Ja, ihn!« Susan wurde plötzlich puterrot. Wie hatte sie sich nur so gehenlassen können. »Entschuldigen Sie, Marshal«, stammelte sie. »Ich muß jetzt heim!«

      Der Dicke half ihr in den eleganten Buggy, und bald schoß das Gefährt in rascher Fahrt über die Mainstreet davon.

      Wyatt blickte dem Wagen gedankenvoll nach.

      Sollte dieser undurchsichtige Hogeeter etwa das Herz der schönen Rancherstochter erobert haben?

      *

      Drei Tage später traf er vor Wynn Carruthers Ranchers Tool wieder den Zeitungsmann. Er war heute längst nicht so strahlend wie neulich, als Wyatt ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

      Der Marshal lachte ihn an und fragte: »He, Mr. Collander, was ist denn passiert, wackelt der feste Hintergrund etwa?«

      Der Mann winkte ab und maulte: »Nein, es ist wegen Susan.«

      »Oh, ist sie krank?«

      »Nein, aber sie ist plötzlich wie verändert. Seit dem Augenblick, da sie mit Ihnen gesprochen hat, ist sie wie ausgewechselt. Kein Wort von der Hochzeit mehr, nichts, gar nichts!«

      Wyatt blickte den Dicken kopfschüttelnd an.

      Da fauchte der: »Es steckt ein Mann dahinter, ich ahne es. Ich habe es längst geahnt!«

      »Unsinn, die Erinnerung an die Ranch, an den Vater und die Schwester hat sie krank gemacht«, suchte Wyatt abzulenken.

      Nein, Collander wußte es besser. Und er tippte sogar richtig. Das war tatsächlich ein Punkt, von dem er mehr verstand als der Marshal Earp.

      Als eine weitere Woche vergangen war, brachte ein Junge ein hübsches weißes Kärtchen, worauf in zierlicher Schrift die Worte standen:

      »Everett Collander und Susan Hollister gestatten sich, den Marshal Wyatt Earp zu einer kleinen internen Feier einzuladen. Zum 29. des Monats. Im Hause Ann Hollister, Lincolnstreet.«

      Wyatt grinste.

      Wohl oder übel zog er am frühen Abend des 29. Mai sein bestes weißes Hemd an, band eine neue Samtschleife um, bürstete eine volle Viertelstunde seinen Stetson und seinen guten schwarzen Sonntagsanzug aus, polierte seine Stiefel auf Hochglanz und machte sich gegen sechs Uhr auf den Weg zu Ann Hollisters Haus in der Lincolnstreet.

      Viel Freude hatte er nicht an solchen Feiern. Er kam sich dabei immer reichlich überflüssig vor.

      Es war eine fröhliche Gesellschaft.

      Bis auf die junge Susan Hollister. Sie lächelte zwar häufig, machte aber auf den scharf beobachtenden Marshal durchaus nicht den Eindruck einer glücklichen Braut.

      Ja, Braut, denn der dicke Collander verkündete gegen neun Uhr, nachdem er zart an sein gefülltes Glas geklopft hatte: »Miß Hollister und ich sind versprochen!«

      Er hatte es so gesagt, wie eine Amme so etwas vielleicht ausgedrückt hätte.

      Aber sein Gesicht war puterrot vor Glück und Stolz dabei gewesen.

      Das Gesicht der Rancherstochter war im gleichen Augenblick einen Schein blasser geworden. Und plötzlich gewahrte Wyatt, daß ihr Blick starr und ihre Augen weit aufgerissen waren. Sie hingen an der Gestalt eines Mannes, der soeben durch den Eingang getreten war und auf den Trubel in dem großen Raum blickte.

      Es war ein großer hagerer Mann, ein Weidereiter.

      Wyatt folgte dem Blick der Frau.

      Bill Hogeeter!

      Alles, was Wyatt geahnt hatte, schien sich zu bewahrheiten.

      Um die Ruhe der »Braut« war es geschehen.

      Sie verstand es, sich sofort aus dem Raum zu stehlen.

      Hogeeter folgte ihr bald.

      Wyatt wartete einen Augenblick und ging dann auch hinaus. In der Tür zum Hof sah er Hogeeters breite Gestalt, das Mädchen mußte schon draußen sein.

      Aber der Texaner blieb in der offenen Tür stehen.

      Der Lärm aus dem großen Raum, in dem die »interne Feier« stattfand, drang bis hierher.

      Trotzdem konnte der Marshal deutlich hören, wie der Mann plötzlich sagte: »Ich bin da.«

      Nach einer Weile antwortete die Frau. »Ja.«

      Es war eine Zeitlang still.

      Dann sagte Hogeeter hart: »Wer ist dieser aufgeblasene Pfau?«

      »Bitte,

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