Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 249

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

Felsschluchten soweit wie möglich und mußte dadurch mehrmals weite Umwege machen.

      Zwei Tage zog er mit der Herde durch die Red Hills, bis er am Abend des dritten Tages von der Felshöhe aus das weite Land der welligen Prärie tief unter sich liegen sah.

      Er streckte den Arm aus und deutete nach Nordwesten. »Da drüben irgendwo liegt die Moon-Ranch, Billosa. Von nun an sind Ihre Stunden gezählt.«

      Auf der Stirn des Kreolen stand der Schweiß. Ja, der Marshal hatte den richtigen Weg eingeschlagen, und ungefähr in der Richtung, in die er gewiesen hatte, lag auch die Ranch. Er würde unfehlbar dahinfinden. Und wenn er erst unten auf der Weide war, würden sie bald von den Cowboys gesehen werden.

      Wyatt wollte den Abstieg auf den kommenden Morgen verschieben. Deshalb richtete er in einem Felskessel ein Lager ein.

      Auch diesmal verzichtete der Kreole auf Kaffee, Brot und Fleisch. Er war völlig erschöpft, aber sein Stolz war ungebrochen.

      »Wir haben morgen in der Frühe einen schweren Abstieg und noch einen weiten Marsch vor uns, Mann. Wenn du nichts ißt, schaffst du es nicht. Du wirst vor Schwäche zusammenbrechen.«

      Der Kreole feixte.

      Wyatt wußte, was er dachte: Wenn ich zusammenbreche, bleibe ich liegen.

      Aber um dem Mann diese Illusion zu nehmen, erklärte er: »Du mußt dir darüber im klaren sein, daß ich dich auf jeden Fall mitnehmen werde. Wenn du schlappmachst, ziehe ich das Lasso unter deinen Armen durch und lasse dich von einem der Tiere vorwärtsschleppen.«

      Aber auch diese Warnung konnte den Mann nicht dazu bringen, zu essen. In düsterem Stumpfsinn blickte er vor sich hin in die knisternden Flammen. Als das Feuer erloschen war, blickte er in das Stück Nachthimmel hinein, das die Felsen oben dem Auge freigaben.

      *

      Wieder war es der unglückliche kleine Jim Hunter, der die Nachricht von dem Viehdiebstahl auf die Ranch gebracht hatte.

      Er hatte oben auf der Weide die Leiche seines Kameraden Wil Gennan gefunden. Mit durchschossener Stirn hatte der Cowboy neben dem aufgerissenen Zaun der Weide gelegen.

      Seit dem Diebstahl aber waren fast zwei Tage vergangen.

      Der Rancher war mit Hogeeter und drei anderen Cowboys unten im Hole gewesen, wo er ein neues Vorwerk aufgebaut hatte: ein kleines Blockhaus und einen engen Corral.

      Als er in den Ranchhof einritt, kam ihm der alte McIntire mit Jim Hunter entgegen.

      Die Reiter zügelten ihre Pferde.

      Hollister musterte den blonden Cowboy mit zusammengezogenen Brauen.

      »Du bringst schon wieder eine Unglücksbotschaft, Jim?«

      »Ja, Boß...«

      Als Patrick Hollister gehört hatte, was geschehen war, stieg er langsam vom Pferd, nahm seinen Hut ab und wischte sich mit dem blauweiß karierten großen Taschentuch über die Stirn. Sagen konnte er in diesem Augenblick nichts. In tiefer Verzweiflung blickte er seine Männer an, dann gab er Joe den Zügel seines Rappen und ging müde zum Hause hinüber.

      Die Männer standen schweigend beieinander.

      Etwa eine Stunde später blickte Mary zufällig oben aus dem Fenster der Schlafstube, die sie eben in Ordnung gebracht hatte, über das Land auf die Berge zu.

      Plötzlich starrte sie gebannt auf eine Staubwolke, die erst über der Weide zu schweben schien und die sich dann doch ständig vergrößerte und näherkam.

      »Vater!«

      Hollister kam in die Halle.

      »Was gibt’s?«

      »Vater! Schnell, komm rauf, bring’ das Fernglas mit!«

      Pat Hollister riß das Ausziehglas vom Bord und stürmte die Treppe hinauf.

      Das Glas holte ihm das, was sich da der Ranch vom Süden her näherte, auf Meilen heran.

      »Rinder – eine Herde!«

      Dann wandte er sich um, lief in eines der vorderen Zimmer, stieß das Fenster zum Hof auf und brüllte: »Joe! Hol dein Glas aus dem Bunkhaus und steige aufs Dach. Im Süden kommt eine Herde über die Weide!«

      »Über unsere Weide? Eine Herde?« Der Kleine schob sich den Hut in die Stirn. »Seit wann liegen wir denn am Texas-Trail?« Dann stiefelte er los und stieg auf das Bunkhausdach. »Tatsächlich, Boys!« brüllte er den Männer im Hof zu. »Eine Rinderherde!«

      Die Männer kletterten auf das Bunkhausdach, ließen sich das Glas der Reihe nach geben und sahen hindurch.

      Nur Bill Hogeeter blieb im Hof stehen.

      Reglos und stumm.

      Da kam der Rancher aus dem Haus:

      »Jeff! Mein Pferd!«

      In weniger als fünf Minuten war die ganze Crew im Sattel.

      Der Texaner ritt auch mit.

      In wilder Jagd ging es dem Treck entgegen.

      Als sie auf sechzig Schritt herangekommen waren, brüllte Joe McIntire:

      »Zounds! Das ist ja Black-Boy, unser Leitstier!«

      »Ja!« rief der Rancher zurück. »Es ist Black-Boy!«

      Jetzt stießen die Männer seltsam wilde Schreie aus und trieben ihre Pferde zu größtmöglicher Eile an.

      Die Herde war zum Stehen gekommen.

      Die Cowboys blickten in das ernste, tiefdunkle Gesicht eines Mannes, dessen Augen im Schatten des breiten Hutrandes lagen und dessen Anzug wie gepudert vom gelben Staub war.

      Schweigend blickten die Männer einander an.

      Dann sagte der Rancher:

      »Ich bin Pat Hollister.«

      »Gehört Ihnen die Moon-Ranch?« fragte der Marshal.

      »Yeah –«

      »Mein Name ist Wyatt Earp –«

      Aus zehn Männerkehlen kam ein Ausruf der Verwunderung. Dann ging ein leises Raunen durch die Reiter.

      »Wyatt Earp!« rief Joe McIntire. »Heavens! Es ist Wyatt Earp! Ich kenne ihn, ich habe ihn einmal in Wichita gesehen! Damals, als Mannen Clements da den großen Wirbel drehte!«

      Wyatt rutschte aus dem Sattel. »Ich habe unten am Fluß zufällig beobachtet, wie vier Männer die Rinder zu Tal trieben, den Zug nach Arkansas City stoppten und die Tiere verladen wollten. Leider war mein Pferd nicht in Ordnung, sonst hätte ich mehr Glück gehabt. Einen habe ich erwischt. Und diesen da konnte ich mitbringen. Zwei sind entkommen.«

      Der Rancher stieg aus dem Sattel, kam auf Wyatt zu und reichte ihm die Hand.

      »Ich

Скачать книгу