Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Und den Krummbeinigen konnte er durch den spitzen Winkel sehen, den das stählerne Wagenrad unten zur Schiene hin bildete.

      Wyatt zog den Buntline-Revolver aus dem Halfter, zielte einen Sekundenbruchteil früher als Ankins.

      Die beiden Schüsse hörten sich wie einer an.

      Ankins taumelte zurück und brach in die Knie. Das glühende Blei hatte ihn in der Schulter erwischt. Er riß sich hoch und rannte zu den Rindern hinüber.

      Wyatt nutzte die Gelegenheit, sprang ebenfalls auf, lief geduckt vorwärts, erreichte die Lok und schwang sich genau im gleichen Moment mit dem schlitzäugigen Kreolen Timo Billosa auf die eisernen Planken.

      Der Kreole schoß sofort.

      Wyatt hatte sich losgelassen, rutschte zurück. Die Kugel zischte über seinen Hut.

      Da war der Kreole da.

      Wyatt packte seine Beine und riß ihn herunter.

      Der Rustler lag neben dem Bahnkörper im hohen Gras. Der Colt war ihm entfallen.

      Wyatt landete sofort neben ihm.

      Billosa riß den Mund auf und stieß einen tierischen Laut aus, dann griff seine Linke zu dem zweiten Colthalfter.

      Einen Sekundenbruchteil früher traf ihn die Faust des Marshals am Kinnwinkel.

      Das olivfarbene Gesicht des Viehdiebes wurde blaßgrau. Der Mann kippte zur Seite und blieb liegen.

      Wyatt nahm die beiden Revolver weg und schleuderte sie in hohem Bogen in die Gräser.

      Dann kletterte er wieder zu der Lok hinauf.

      Als er auf der anderen Seite der Lokomotive war und vorsichtig heruntersah, konnte er weit in der Ferne zwei Reiter in gestrecktem Galopp davonjagen sehen.

      Die beiden letzten Rustler hatten das Weite gesucht. Die Pferde ihrer Kameraden preschten reiterlos hinter ihnen her.

      Wyatt hatte die Winchester hochgerissen. Aber er ließ sie langsam wieder fallen. Die Männer waren schon viel zu weit, als daß sie noch von einer Kugel hätten erreicht werden können.

      Der Marshal sah sofort, daß der Mann, den er von der Lok heruntergeschossen hatte, tot war.

      Der andere schlug die Augen auf, als Wyatt wieder neben ihm stand.

      »Wo ist das Zugpersonal?« herrschte der Marshal den noch immer Benommenen an.

      »He?« krächzte der Kreole und rieb sich das Kinn.

      »Wo die Eisenbahner sind?«

      »Ah. Ja, die sitzen im ersten Wagen. Wir – wir mußten sie während des Transportes fesseln und einsperren, weil sie uns sonst gehindert hätten.«

      Der silberne Fünfzack, den der Bandit unter der schwarzen Jacke auf dem Hemd des Fremden blitzen sah, hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sicherlich glaubte der Mann auch, daß viele Leute mit dem Marshal gekommen waren.

      »Steh auf!«

      Langsam erhob sich der Kreole.

      »Geh voran!«

      Plötzlich kamen dumpfe Schreie aus dem Wagen hinter der Lok.

      Die Eisenbahner hatten durch die Ritzen der Lorenbretter den Stern an der Brust des Fremden gesehen. Sie brüllten auf vor Freude.

      Wyatt befreite sie und fesselte statt ihrer den Kreolen.

      »Wie heißt du?«

      »Timo Billosa.«

      »Und wer waren die anderen?«

      Der Kreole feixte und zog die Schultern hoch.

      »Wer war der Anführer?« herrschte der Lokführer den Rustler an.

      Aber Wyatt wandte sich ab. Er wußte, daß jetzt nichts weiter aus dem Banditen herauszubekommen war.

      »Wir müssen die Tiere sofort wieder von den Wagen bringen!«

      Das war eine harte Arbeit. So ungern die Rinder auf die Loren geklettert waren, so ungern verließen sie sie nun wieder.

      Und da Wyatt nicht daran dachte, mit den gleichen brutalen Methoden zu arbeiten wie die Rustler, dauerte das Abladen über die primitiven Rampen auf den viel zu tiefen Boden ziemlich lange.

      Es war wahnsinnig heiß.

      Die Männer schwitzten.

      Endlich hatte die letzte starrsinnige Longhornkuh den Zug verlassen.

      Wyatt hatte auf den linken Hinterteilen der Rinder das Brandzeichen gesehen. Es war eine Mondsichel, deren Spitzen wieder zu einem Kreis zusammengezogen waren.

      »Die Moon-Ranch«, flüsterte er vor sich hin. »Ich glaube, ich habe schon von ihr gehört...«

      Die Zugleute wollten gleich weiter.

      Wyatt veranlaßte sie, drei der getöteten Tiere mitzunehmen.

      Damit waren die Eisenbahner mit Freuden einverstanden.

      »Und Sie?« fragte der bärtige Lokführer, »was fangen Sie jetzt allein an?«

      »Lassen Sie das nur meine Sorge sein, Mister. Sehen Sie zu, daß Sie Ihr Feuerroß hier wegbringen.«

      »Sie wollen doch nicht etwa mit dem Mann und der Herde die Berge hinauf?«

      »Wahrscheinlich.«

      »Um Himmels willen. Das ist doch Unsinn! Die beiden anderen kommen zurück. Sie selbst kommen nur sehr langsam, wenn überhaupt, vorwärts. Wie wollen Sie die vielen Tiere allein vorwärtsbringen?«

      Ein hintergründiges Lächeln lag um die Lippen des Marshals. »Fahren Sie weiter, Mister...«

      »Wir haben Ihnen gesagt, Marshal, daß wir diesen Mann aufhängen würden. Aber Sie haben uns gerettet, und außerdem tragen Sie einen Stern. Aber ich sage Ihnen, Sie werden es bereuen. Wenn die Rustler bemerken, daß Sie allein sind, kommen sie zurück...«

      »Kann sein«, versetzte Wyatt ungerührt, während er sich eine seiner geliebten schwarzen Zigarren anzündete.

      »Und es ist nicht das erste Mal, daß die Bande den Zug gestoppt hat. Wir haben in Arkansas City erfahren, daß vor einiger Zeit schon einmal die gleiche Schweinerei hier passiert ist.«

      Wyatt nickte. »Yeah – und nun laden Sie das Fleisch auf und dampfen Sie ab. Ich bringe die Herde erst dann zur Ruhe, wenn Ihre Dampfwalze aus der Landschaft verschwunden ist.«

      »All right!« Der Mann tippte an den Rand seines Hutes und ging zur Lok.

      Plötzlich kam er noch mal zurück. »Marshal, ich hab’ was vergessen: Im Namen meiner Männer möchte ich mich für Ihre Hilfe

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