Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Mary biß die Lippen aufeinander und ballte die Hände krampfhaft zusammen.

      Susan stotterte: »Ich... ich hörte... Ich...«

      »Er hat es mir gesagt!« Es war Mary, die diese Worte laut herausgeprustet hatte.

      »Dir?«

      »Ja, mir! Ich habe ihn gefragt, zufällig, heute morgen. Weil er wieder einmal ein so finsteres Gesicht machte. Ich hab’ ihn gefragt, ob er vielleicht vorhabe, in die Hölle zu reiten?«

      Der Rancher biß die Zähne zusammen. Er spürte, daß Mary jetzt gelogen hatte.

      Die beiden Frauen gingen zurück ins Haus.

      Hinter der Tür blieb Mary stehen und lehnte sich gegen die Füllung. Sie sagte nichts.

      Susan spürte die Blicke der Schwester im Rücken. Langsam wandte sie sich um. »Ach, Mary!« Tränen standen in ihren Augen.

      Marys Gesicht war hart.

      Susan kam auf sie zu und legte ihr die Arme um den Hals. »Mary, ich... ich bin so dumm!«

      »Ich weiß!« versetzte die jüngere Schwester.

      Susan wich zurück. »Was weißt du?«

      Marys Augen brannten, in ihren Tiefen schimmerte es feindselig. »Ich weiß alles. Ich habe dich mit ihm gesehen. Du hast mit ihm gesprochen, auf der Veranda.

      Er stand unten im Hof, und du saßest in

      einem der Sessel. Es war fast Mitternacht...«

      Susan biß sich auf die Unterlippe. »Ja, es ist wahr. Du hast recht.«

      »Recht?« zischte Mary feindselig. »Ich habe es ganz einfach gesehen, weil ich nämlich nicht schlafen konnte und unten in der Wohnstube war...«

      »In der dunklen Wohnstube?« fragte Susan verblüfft.

      »Ja, denn ich habe mich geschämt, Licht zu machen, als ich sah, mit wem du dich unterhieltest.«

      »So?«

      »Ja. Und ich weiß, daß du schon öfter mit ihm gesprochen hast, seit jenem Abend, da er dich vor Calleger gerettet hat. Seitdem hat er wohl ein Recht auf dich, was?«

      Da schlug Susan der Schwester ins Gesicht.

      Ein roter Fleck brannte auf Marys linker Wange.

      »Du bist gemein...«

      Der Rancher kam herein. Er sah Susan weinend vor Mary stehen. Betroffen eilte er auf sie zu. »Kind! Was hast du, Kind? Bitte, komm, setz dich, du sollst doch nicht... Komm!«

      Mary sah mit harten Augen zu, wie der Vater die Schwester zum Sofa führte und dort behutsam niedersetzte.

      »Was ist, Susan? Bitte, sag es mir.«

      Die Tür zur Veranda fiel zu.

      Mary war gegangen.

      »Sag es mir, Susan!« drängte Pat Hollister.

      Das Mädchen hob die tränenverschleierten Augen. »Ich liebe ihn, Vater...«

      Der Rancher schluckte. Dann nickte er nur und sagte dumpf: »Ja...«

      *

      Spät am Abend trafen die Cowboys auf der Ranch ein. Sie rüsteten sofort für den morgigen Ritt.

      Joe McIntire rief mit heiserer Stimme Befehle über den Hof.

      Der Rancher stand am Fenster und blickte hinaus. Es waren nicht die gestohlenen Rinder, die ihm das Herz schwer machten, es war etwas ganz anderes. Und der Mann, um den sich seine Gedanken drehten, kam nicht zurück.

      Erst in der Frühe des kommenden Morgens kam er.

      Müde, mit zerschundenem Gesicht und auf einem völlig ausgepumpten Gaul.

      Der Rancher, der in der Nacht kein Auge geschlossen hatte, lief ihm entgegen. »Bill! Wo kommen Sie her?«

      Auch McIntire schoß heran. Er hatte auf einem Strohbündel in der offenen Scheunentür geschlafen, weil es ihn in dieser schwülen Nacht nicht im Bunkhaus gehalten hatte.

      Hogeeter rutschte aus dem Sattel. »Steve Coster ist auch tot...«, sagte er düster.

      Der Rancher schluckte.

      Heiser krächzte Joe McIntire: »Dann weißt du es also schon, Bill?«

      »Yeah – ich weiß alles.«

      »Hast du ihre Spur gefunden?«

      »Ja – und wenn ich euch jetzt erzähle, wo die Rinder sind, schmeckt euch drei Tage kein Essen mehr.«

      Mit starren Augen blickte der Rancher den Texaner an.

      Der kleine McIntire tanzte unruhig von einem Fuß auf den anderen. »So sag doch endlich was! Hey, Frankie, bring eine Flasche aus meinem Schrank!«

      Über Hogeeters hartes rissiges Gesicht kroch ein eisiges Lächeln. »Keine Angst, Joe. Ich kippe nicht um.«

      »Siehst aber verdammt danach aus. Du hast die Spur also gefunden?«

      »Ja. Ich kam vom Fluß herauf. Ziemlich spät. Da sah ich in der Ferne Rauch aufsteigen. Es war alles vorbei, als ich

      das Vorwerk erreichte. Bab Cunnings war tot. Steve Coster hatte sich in ein Gebüsch verkrochen, da lag er mit eingeschlagenem Schädel, als ich ihn

      fand.«

      Jim Hunter, der auch hinzugekommen war, schlug die Zähne in die Unterlippe. Dann wandte er sich zur Seite.

      »Wo ist das Vieh?« fragte der Rancher leise und rauh.

      »Verladen, Boß«, versetzte der Texaner grob.

      »Was...?«

      »Verladen. Die Banditen haben den Zug drüben auf der Strecke nach Arkansas City angehalten und die Rinder verladen.«

      Der Rancher wurde aschgrau. »Das kann doch nicht wahr sein!«

      *

      Drei Tage nach diesem bitteren Ereignis hatte der Rancher die Männer bis in die späte Nacht in der Wohnstube sitzen gehabt. Stundenlang hatten sie beraten, wie sie sich gegen weitere Überfälle der Rustlerbande schützen könnten.

      »Wir sind einfach zu wenig Leute!« hatte McIntire gesagt.

      »Oder unsere Weide ist zu groß!« war Jonny Tuckers Ansicht gewesen.

      »Zu groß?« hatte Frank Luck aufbegehrt. »Wie kann eine Weide überhaupt zu groß sein. Joe hat recht: Wir sind zu wenig Männer. Und deshalb denke ich, daß wir wachsamer sein müssen und vielleicht auch den Zaun verstärken sollten.«

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