Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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diesem Tage an war Bill Hogeeter der heimliche Vormann der Moon-Ranch. Er stritt sich nicht mehr mit Mr. Clove und verschwendete auch keinen Blick mehr an Dave Calleger. Aber es wagte auch niemand mehr, ihm einen Befehl oder ein böses Wort zu geben.

      Trotzdem haßten ihn alle.

      Nicht, weil er die beiden Kameraden niedergeschlagen hatte, sondern wegen seines kalten Stolzes. Wegen seiner Herzlosigkeit und verbissenen, schweigsamen Härte.

      Dieser Bill Hogeeter war der beste Cowboy, den der Rancher je gehabt hatte. Er arbeitete für zwei, ja, für drei.

      Und doch konnte es so nicht weitergehen. Mister Clove hatte seine Arbeit bisher zur Zufriedenheit des Ranchers erledigt. Wie aber stand er jetzt da? Nachdem dieser steinharte Mustercowboy so selbstherrlich schaltete und waltete! Nachdem die ganze Mannschaft Angst vor dem Texaner hatte.

      Respekt? Nein, so konnte man es nicht nennen. Die Leute hatten Angst vor ihm. Seit der Minute, da sie gesehen hatten, wie er oben in den Sund-Hills einen jungen schwarzen Puma mit einem einzigen Schuß mitten im Sprung erledigt hatte – im Sprung, der dem jungen Cowboy Jim Hunter gegolten hatte! – Seit dieser Stunde wußten sie, daß er auch mit dem Revolver unschlagbar war.

      Sie haßten ihn alle. Stumm und verbissen.

      Vielleicht aber haßte ihn die Tochter des Ranchers am meisten. Mary hatte ihn ja schon in der ersten Stunde, die er auf der Ranch war, nicht gemocht.

      Alles wurde noch schlimmer, noch unerträglicher, als eines Tages der kleine

      Reisewagen in den Hof rollte und der

      Rancher einer bildhübschen, hochgewachsenen jungen Frau aus dem Wagen half.

      Es war Susan, die älteste Tochter Pat Hollisters. Sie lebte oben in der Stadt, in Wichita. Hollisters Schwester hatte dort den General-Store in der Lincolnstreet. Die hübsche Susan, die seit dem Tod ihrer Mutter an dem Leben auf der Ranch ohnehin nicht viel Geschmack gefunden hatte, war glücklich gewesen, als Hollister sie nach Wichita hatte gehen lassen.

      War es der einzige Grund, weshalb der Rancher seine Älteste hat wegziehen lassen? Nein, es gab noch einen anderen Grund, aber den kannte Patrick Hollister allein.

      Jetzt begrüßte er Susan überglücklich und drückte sie an sich. Der harte Mann hatte tatsächlich Mühe, seine Rührungstränen zu verbergen.

      Susan warf einen Blick über den Hof.

      Da blieb ihr forschendes Auge auf einem Mann haften.

      Auf Bill Hogeeter.

      Der hagere, sehnige Texaner stand kaum zehn Yards entfernt, hochaufgerichtet, die Hände in den Hüften, die Beine gespreizt. Es war etwas Herausforderndes in dieser Haltung.

      Susan strich sich eine dunkle Locke aus der Stirn, dann wandte sie sich ab und ging mit dem Vater auf die Veranda zu, wo ihr Mary entgegengestürmt kam.

      Als die drei in der Stube waren, wollte der Rancher wissen, wie es in der Stadt gehe, was die Tante mache, – und doch konnte man aus all seinen zahlreichen Fragen nur die eine Sorge hören: Wie geht es dir selbst, Susan?

      Als die beiden Mädchen für einen Augenblick allein waren, fragte Susan: »Wer ist der Mann?«

      Mary, die dabei war, die Koffer der Schwester auszupacken, warf den Kopf herum. »Wer?«

      »Der große Dunkelhaarige!«

      »Der Tex?« platzte Mary los.

      Susan zog die feingeschwungenen Brauen zusammen. »Ist er ein Texaner?«

      »Magst du diese Leute?«

      Susan zog die Schultern hoch. »Ich weiß nicht.«

      »Wie kommst du überhaupt auf ihn?« forschte Mary.

      »Wie heißt er?«

      »Hogeeter, Bill Hogeeter.«

      Susan blickte nachdenklich vor sich hin.

      Mary beobachtete sie sorgenvoll. »Was hast du, Susan?«

      »Ich glaube, ich habe ihn schon einmal gesehen.«

      »Ausgeschlossen. Er kommt vom Brazos herauf.«

      »Trotzdem, ich muß dieses Gesicht schon einmal gesehen haben.«

      Mary verstaute die Blusen und Kleider im Schrank. Dann ging sie zur Tür.

      Ein Ruf der Schwester hielt sie zurück. »Ist was mit ihm?«

      »Mit wem?« fragte Mary, ohne sich umzudrehen.

      »Mit Hogeeter?«

      »Nein, nicht.« Mary ging hinaus.

      Susan ließ sich auf den Bettrand nieder und sann vor sich hin.

      Nach dem Abendbrot bat Susan die Schwester, sie noch auf einem kleinen Spaziergang zu begleiten.

      Mary schützte Kopfschmerzen vor und ging auf ihr Zimmer.

      »Was hat sie heute nur?« brummte der Rancher. »Sie ist den ganzen Tag schon so merkwürdig.«

      Da sagte Susan halblaut: »Vielleicht ist sie verliebt.«

      »Verliebt?« Der Rancher lachte dröhnend. »In wen soll das Küken denn verliebt sein, he?«

      »In einen deiner Männer vielleicht.«

      Hollister lachte noch lauter. »In einen meiner Cowboys? Oh, Susan, du bist zu lange weg gewesen, sonst könntest du nicht auf einen so verrückten Gedanken kommen. Die Burschen, die hier Sattelarbeit leisten, sind allesamt nichts für Mary. Sie ist klein, zierlich und stolz. Und die Männer sind rauhe, wilde Burschen, stumpfsinnig, mit ihren Gäulen verwachsen...«

      »Und der Texaner?« unterbrach Susan.

      Das Lachen im Gesicht des Ranchers erstarb. »Hogeeter? Bist du verrückt?« stieß er heiser hervor.

      Susan zog die Schultern hoch und stützte ihr schönes ovalgeschnittenes Gesicht in beide Hände.

      »Aber das ist ja Unsinn, Susan. Deine Schwester haßt den Burschen, wie ihn jeder auf der Ranch haßt.«

      »Weshalb haßt ihr ihn denn?«

      »Weil... weil...«

      Susan blickte den Vater verblüfft an. »Ihr haßt den Mann und wißt nicht weshalb?«

      Hollister wischte sich über das Kinn. »Doch, natürlich wissen wir es. Hogeeter ist kalt, gefühllos. Er hat Sammy fürchterlich zusammengeschlagen, weil der arme Teufel in der Holzschuppentür mit ihm zusammengerannt ist, er hat den Hund brutal getreten...«

      Susan stand auf. »Ich mache noch einen kleinen Spaziergang.«

      »Geh nicht zu weit vom Haus weg. Wir hatten noch vor wenigen Wochen Rustler auf der Weide.«

      »Sie

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