Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      »Mit mir?«

      »Sie sagten doch vorhin in der City­Hall zu den Banditen, Sie seien nicht allein gekommen.«

      Über das Gesicht des Marshals huschte ein Lächeln. »Das stimmt ja auch. Sie waren doch bei mir…«

      Der Doc schob sich den Hut ins Genick und ging auf sein Haus zu. »Gute Nacht, Wyatt!«

      »Gute Nacht!«

      *

      Als Wichita am nächsten Morgen erwachte, stand die Sonne rotleuchtend über dem Horizont und warf ihre feurigen Strahlenbündel in die Mainstreet.

      Am Zügelholm vor dem Marshal-Office lehnte ein hochgewachsener Mann, mit der schwarzen Zigarre zwischen den Zähnen und verschränkten Armen. Er hatte das linke Auge eingekniffen und blickte die Straße hinunter. Wenn jemand vorüberging und grüßte, tippte er meist nur kurz an den Hutrand.

      Oben in der Tür stand ein jüngerer Mann, an den Türpfosten gelehnt, ebenfalls mit verschränkten Armen und einer großen dunklen Zigarre zwischen den Lippen. Er grüßte auf die gleiche Art, wenn jemand vorüberkam.

      Und der grauhaarige Doktor Henry Croft, der quer über die Straße ging, um seinen Morgenbesuch bei einem Patienten zu machen, kniff ein Auge ein, grinste und meinte laut:

      »Na, gibt’s was Neues, Marshal?«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »No, Doc.«

      »Wie sollte es auch, wo Sie wieder hier sind…«

Der Sternsporenreiter

      Es war an einem kristallklaren Wintertag, als Jim Hunter ihn zum erstenmal sah. Und irgendwie hatte Jim gefühlt, daß es kein gewöhnlicher Augenblick war, als der Reiter unten aus der Talsenke auftauchte und auf ihn zukam.

      Er hatte ein tiefbraunes, eckiges Gesicht und harte graue Augen. Die Brauen schienen über der Nase zusammengewachsen zu sein. Die Nase war kurz und kantig. Der Mund breit, fest und an den Winkeln heruntergezogen. Weit schob sich das große Kinn nach vorn. Der breitkrempige graue Hut war vorn ein wenig aufgeschlagen – und eigentlich war es nur das, was Jim an dem Fremden gefiel. Es war das einzige Freundliche, Offene an dem Reiter. Er steckte in abgetragener Weidekleidung, trug einen patronengespickten Waffengurt und auf der rechten Seite einen großen Revolver im Halfter. Im Scabbard, der steil nach unten zeigte, steckte eine 44er Winchester.

      Es war eigentlich nichts Besonderes an diesem Mann. Nicht einmal sein Pferd war wert, länger als einen Augenblick angesehen zu werden; es war ein hochbeiniger Grauschimmel, kaum seine dreißig Dollar wert.

      Wie gesagt, es war nichts besonders Auffallendes an dem Reiter, und dennoch hatte der Cowboy Jim Hunter ein merkwürdiges Gefühl beim Anblick des Fremden.

      Der war jetzt bis auf fünf Yards an den Zaun herangekommen, hinter dem Jim auf seinem Sattel am Boden hockte.

      Die schiefergrauen Augen des Fremden prüften das Gesicht des jungen Weidereiters. Dann öffnete er die Lippen und fragte mit einer rauhen, schnarrenden Stimme: »Hallo! Gehören Sie zur Moonranch?«

      Jims blaue Augen ruhten forschend auf dem Reiter. Dann nickte er: »Yeah –«

      »Ist das ganze Land eingezäunt?«

      Jim hörte den leisen Spott in dieser Frage sehr wohl heraus. »Doch, Mister – unsere Weide jedenfalls.«

      »Verrücktes Land, dieses Kansas.«

      »Wo kommen Sie her?«

      »Aus Texas.«

      Er hätte es eigentlich nicht zu sagen brauchen, und Jim hätte es nicht nötig gehabt, danach zu fragen. Man konnte es dem großen, hageren Burschen ansehen, woher er kam. Er war ganz und gar der Typ des Texaners, wie man ihn im ganzen Westen kannte.

      »Sieht so aus, als wäre ganz Kansas eingezäunt«, meinte er jetzt.

      »Sieht aber wirklich nur so aus«, gab Jim grinsend zurück. »Leider ist es notwendig, die Weide hier einzuzäunen.«

      »Rustler?« fragte der Fremde.

      »Ja. In den letzten Wochen ist uns immer wieder Vieh weggekommen.«

      »Hm.« Der Reiter strich sich über das bärtige Kinn. »Scheint ja eine gemütliche Gegend zu sein.«

      Jim musterte den Fremden, und jetzt erst sah er etwas, das er bisher durch die Haltung des Reiters nicht hatte sehen können. Es war etwas Eigenartiges, etwas sichtbar Besonderes, das scharf ins Auge stach: Der Mann trug an seinen weichen kurzen Texanerstiefeln auf silbernen Stegen riesengroße goldene Sternradsporen. Die Räder hatten einen solch gewaltigen Durchmesser und so lange spitze Dornen, daß Jim sie verblüfft anstarrte.

      »Hey, ist das auch texanisch, Mister?«

      »Was?«

      »Die großen Sternräder? Sieht ja aus, als wollten Sie einen Elefanten damit bearbeiten.«

      Der Fremde blickte den jungen Cowboy einen Augenblick schweigend an. Dann versetzte er: »Yeah – das ist auch texanisch.« Dann beugte er sich über das Sattelhorn und frage: »Wie weit ist es noch bis zur Ranch?«

      Jim drehte sich um, als müsse er nachdenken. »Sieben Meilen«, sagte er dann.

      Der Fremde tippte an den Rand des Hutes.

      »Wollen Sie Arbeit haben?« forschte der Cowboy.

      »Ja.«

      Jim nickte. »Arbeit gibt’s bei uns. Weiß nur nicht, ob Sie Mr. Clove gefallen werden.«

      Über das Gesicht des Fremden flog ein Schatten. »Mr. Clove? Ich denke, die Ranch gehört Pat Hollister?«

      »Gehörte sie auch. Aber Mr. Clove ist der Vormann.«

      Das harte Gesicht des Reiters zersprang in hundert Falten, aber auch das kurze Lachen verlieh diesem steinernen Gesicht nichts Angenehmes. Überhaupt schienen die Augen gar nicht mitzulachen. Sie blieben kalt und starr. »Mr. Clove? Wo gibt es denn so was, daß ein Vormann mit Mister von seinen Männern angeredet wird? Ist er der Partner des Ranchers?«

      »Nein.« Jim schüttelte den Kopf. Er wußte selbst, daß es irgendwie verrückt war, dieses Mister Clove. Aber Clove verlangte es so. Und er war Vormann. Deshalb hatte sich bisher niemand an dem »Mister« gestoßen.

      Der Reiter tippte nochmals an den

      Hutrand und ritt dann weiter.

      Jim erhob sich langsam von seinem Sattel, beschattete die Augen mit der Hand und blickte nachdenklich hinter dem Fremden her.

      Auch jetzt spürte er es noch ganz deutlich. Nein, es war kein gewöhnlicher Augenblick gewesen...

      Und der Cowboy Jim Hunter sollte recht behalten.

      *

      Sonnenglanz lag über dem weiten

      Ranchhof,

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