Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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gesteckt.

      Gyp schlug um sich wie ein wildes Tier, als Kid und Wyatt ihn in die mittlere Zelle bringen wollten.

      Wyatt schlug seine Hand flach ins Genick des Banditen und drückte ihn in die Knie. »Hör zu, Gyp, benimm dich anständig, sonst schlag ich dich windelweich! Los, rein in das alte Loch. Du kennst es ja noch vom letzten Besuch her!« Er riß die schwere Gittertür auf und schleuderte den Banditen weit in die Zelle, daß er gegen die hintere Wand flog.

      »Und wenn ich nur einen Ton höre«, versetzte Wyatt, »dann komme ich rein und mache Kleinholz aus dir, Gyp.« Er wußte genau, daß der unbeherrschte Gyp zu allem fähig war, deshalb mußte er ihn einschüchtern.

      *

      Draußen ging das Leben weiter.

      Seit Wyatt Earps Eintritt in das Marshal-Office war nur kurze Zeit vergangen.

      Die Cowboys hasteten über die Stepwalks und ahnten nicht, daß ihre Anführer in den Zellen des Marshal-Offices eingesperrt waren.

      Nur einer hatte sein Mißtrauen bewahrt: Shanghai-Pierce.

      Der Viehhändler hatte beobachtet, wie die Clements-Brüder nacheinander im Office verschwunden waren.

      Man kann nicht behaupten, daß dies schon seinen Verdacht erregt hätte, aber Mißtrauen und Neugier zusammen veranlaßten ihn, drüben in der Seitengasse zu verschwinden und ließen den Gedanken in ihm aufkommen, von der rückwärtigen Wand des Offices her ein wenig den Lauscher zu spielen.

      Er trat an die Fenz heran, die zur Gasse hin den Hof des Offices abschloß, öffnete das Tor vorsichtig einen Spaltbreit und – prallte zurück.

      Das, was er da gesehen hatte, jagte einen würgenden Schreck in seine Kehle: Drüben, unter dem Vordach des Stalles stand ein hochbeiniger Falbe. Er hatte einen wohlgeformten Kopf, schwarze Beine, tiefschwarzes Mähnenhaar und einen schwarzen Schwanz.

      Shanghai-Pierce kannte dieses Pferd genau. Es gehörte Wyatt Earp.

      Der Mann am Hoftor fuhr zurück, zog das Tor ins Schloß, blickte sich hastig in der Gasse um und eilte dann hinüber ins Keno-House.

      In rasender Hast und mit fliegenden Händen packte er seine Sachen zusammen, ergriff seinen großen, wohlgefüllten Koffer und erschien oben auf der Treppe in dem gleichen Augenblick, als unten vor der ersten Stufe Jim Clements erschien.

      Shanghai-Pierce stand reglos da und starrte die Treppe hinunter. Er trug in beiden Händen seine Sachen und war also kaum in der Lage, etwas zu unternehmen.

      Der junge Texaner blickte verblüfft zu ihm hinauf. »Hey, Pierce, wo wollen Sie denn hin?«

      Da zuckte durch das Hirn des alten Verbrechers ein diabolischer Gedanke.

      »Ach, Jim, – bist du’s? Komm schnell mal rauf, ich muß dir was zeigen.«

      Der Bursche stand unschlüssig an der Treppe und blickte nach oben. »Aber wir müssen doch gleich in die City-Hall, ­Pierce!«

      »Schon – aber es dauert nur einen Augenblick!«

      Der kalte Schweiß stand auf der Stirn des Händlers. Wenn der Bursche nicht heraufkam, konnte er nicht fort.

      »Los, komm schon, Jim!« rief er halblaut und tat geheimnisvoll. »Es ist auch für dich von Nutzen.«

      Das zog. Der habgierige Bursche sprang, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.

      Pierce war zurück in sein Zimmer gegangen und hatte die Tür halb offenstehen lassen.

      Als Jim eintrat, erhielt er mit einem schweren Gegenstand einen fürchterlichen Schlag über den Schädel, der ihn zu Boden warf. Er war ein zäher Bursche. Er stemmte sich auf die Arme, schüttelte den Kopf wie ein begossener Pudel und wollte aufstehen. Da aber trafen ihn die nächsten Schläge.

      Der Viehhändler fesselte den Besinnungslosen mit zerrissenen Leinenlaken und schob ihn in eine Abseite des Schlafraumes.

      Nur diesem Umstand verdankte es der jüngste der Clements-Brothers, daß er der großen Abrechnung entrann. Mitten in der Nacht konnte er sich befreien und ungesehen aus der Stadt entkommen.

      Shanghai-Pierce flüchtete nach unten. Er mied den Schankraum und lief durch den Hausgang auf die Everett-Street hinaus.

      Sein Pferd hatte er in Dr. Blacks’ Corral.

      Wie er diesen Umstand jetzt verfluchte! Noch immer wimmelte es allenthalben von Clements-Leuten.

      Mit einiger Mühe gelangte er schließlich doch an Blacks-Corral, suchte sich sein Pferd aus dem Stall, sattelte es in fliegender Hast auf und nahm auch noch ein Packpferd mit, worauf er sein Gepäck lud.

      Als er den Corral-Hof überquerte und die beiden Tiere hinter sich herführte, war es längst dunkel geworden.

      *

      Wieder war es eine jener seltsamen Momente gewesen, der Wyatt ausgerechnet in dem Augenblick in den Office-Hof hatte blicken lassen, als der Händler die Tür geöffnet hatte.

      Der Marshal erspähte durch den Spalt nur einen Streifen der giftgrünen Weste. Aber er wußte sofort, wer deren Besitzer war.

      »Männer, jetzt ist Gefahr im Verzuge! Shanghai-Pierce war eben am Hoftor. Er hat meinen Falben gesehen. Er wird die Meute warnen.«

      »Oder auch nicht«, knurrte der Doc, der neben dem Fenster stand. »Sehen Sie mal, wie der Kerl darüber schleicht. Ich habe das Gefühl, daß er sich aus dem Staub machen will.«

      »Weiß jemand, wo sein Pferd steht?«

      »Ja, das weiß ich zufällig«, versetzte der Arzt, »er hat es bei Black im Corral!«

      »All right!« Wyatt wandte sich um, schloß die Zellentür auf, hinter der Mannen Clements mit düsteren Blicken am Boden hockte.

      »Steh auf, Clements! Dein Partner will türmen. Vielleicht möchtest du noch einen kurzen Abschiedsgruß mit ihm tauschen!«

      Mannen Clements blieb am Boden hocken.

      Da packte Wyatt ihn am Kragen und zerrte ihn auf die Beine. Es dauerte nur drei Minuten, da hatte der Bandit einen festen Knebel zwischen den Zähnen und ein Gesichtstuch um den Kopf gebunden.

      »So, Freund – jetzt werden wir dem scheidenden Mr. Pierce gemeinsam eine Visite abstatten.«

      Wyatt wartete so lange, bis der Doc meldete, daß Pierce drüben das Lokal auf der anderen Seite verlassen hatte.

      Glücklicherweise lag das Marshal-Office so, daß man in die Mainstreet, in die Lincolnstreet und in die Gasse, die vom Keno-House nach Westen führte, blicken konnte.

      »Los!« gebot Wyatt und schob den Bandenführer vor sich in den Hof hinaus.

      »Hören Sie gut zu, Clements. Wenn Sie einen Fluchtversuch machen, schlage ich Ihnen mit dieser Faust die Nase ein. Sie haben keine Chance, vergessen Sie es nicht! Machen Sie auch sonst keinerlei Dummheiten unterwegs. Das bringt Ihnen nichts ein. Denken Sie daran. Ich bin heute zu keinem Kompromiß

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