Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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ihn um Kopf und Schultern.

      Sie verließ das Haus, überquerte

      die Veranda und stieg langsam die sieben Treppenstufen in den Hof hinunter.

      Es war eine laue Nacht. Von den Bergen her wehte ein sanfter, würziger Wind, der schon nach Frühling roch. Der Mond hatte sich hinter jagenden Wolken verborgen und warf hin und wieder einen bleichen Lichtschein durch Wolkenlöcher auf das hügelige Land.

      Susan verließ den Ranchhof, ging an der großen Scheune vorbei, den buschgesäumten Pfad hinan zu jenem Hügel, auf dem sie in ihrer Jugend oft gesessen und über das weite Land geblickt hatte. Es war der Lieblingsplatz der stillen Susan Hollister gewesen; bis zu jenem Tag, da sie die Mutter hier oben in die Erde gesenkt hatten. Susan hatte damals darauf bestanden, daß Mutter hier beerdigt würde. Und der Rancher, der seine Frau lieber drüben auf dem kleinen Gottesacker zur ewigen Ruhe gebettet hätte, wo auch sein Bruder Joe lag, hatte schließlich, als er sah, daß Susan ganz krank wurde, ihrem Wunsch nachgegeben.

      Das Mädchen schritt in Gedanken versunken den Hügel hinan, sog die würzig-milde Nachtluft tief ein und blieb plötzlich erschrocken stehen.

      Oben, auf dem Grabstein der Mutter, saß ein Mann.

      Das Mädchen konnte seine Konturen scharf gegen den Nachthimmel erkennen.

      Entsetzt und erschrocken stand sie da.

      Aber der Ärger war größer in ihr als die Furcht. Hastig lief sie vorwärts. Drei Schritte vor der dunklen Gestalt blieb sie stehen. Sie konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen. Es lag unter der breiten Krempe des Hutes in tiefem Schatten.

      Aber Susan wußte plötzlich, daß es Bill Hogeeter war.

      »Stehen Sie auf«, sagte sie dumpf.

      Der Mann blieb unbeweglich sitzen.

      »Sie sollen aufstehen, Mr. Hogeeter!«

      Da kam ein leises, spöttisches Lächeln von den Lippen des Mannes. »Ach, Sie sind’s?«

      »Ich habe gesagt, Sie sollen aufstehen!«

      Der Texaner holte sein Rauchzeug aus der Tasche und drehte sich eine Zigarette. Dann riß er sich an der Stiefelsohle ein Zündholz an. Als die kleine Flamme für einen Augenblick sein Gesicht beleuchtete, wich die Frau zurück.

      Welch ein Gesicht! fuhr es ihr durch den Kopf. Wie aus dem rotbraunen Stein der Felsen gehauen, hart, rissig und kalt.

      »Sie sitzen auf einem Grabstein«, sagte Susan endlich.

      Hogeeter schnipste das Streichholz im hohen Bogen durch die Luft. »Möglich, Miß Hollister. Dem Toten hat es nichts ausgemacht. Ich sitze oft in der Nacht hier.«

      »Aber mir macht es etwas aus«, begehrte das Mädchen auf. »Unter dem Stein liegt meine Mutter.«

      Der Texaner erhob sich langsam und schlenderte über den Pfad hinunter dem Ranchhof zu.

      Das Mädchen blickte mit heißen Augen hinter ihm her.

      *

      In den Mittagsstunden des nächsten Tages preschte Jim Hunter in den Ranchhof. Vor der Veranda sprang er von seinem schaumbedeckten Pferd. Hollister und Mr. Clove blickten dem jungen Cowboy fragend entgegen.

      »Was gibt’s, Jim?« fragte Mr. Clove.

      »In der Nähe des neuen Vorwerks ist der Zaun eingerissen worden. Es fehlen in der Talsenke wenigstens achtzig Rinder. Bob Cunnings und Steve Coster haben mit mir zusammen die Spuren verfolgt. Sie verlieren sich oben auf dem felsigen Boden der Red Hills.«

      Der Rancher stampfte mit dem Fuß auf, daß die Dielen der Veranda zitterten. »Goddam! Achtzig Rinder!«

      Mr. Clove war bleich geworden. »Am neuen Vorwerk«, stieß er hervor. »Da sitzen doch vier Leute von uns. Und ich selbst habe in der Nacht noch eine Kontrolle da unten gemacht.«

      »Eben!« kam es harte von den Lippen Bill Hogeeters, der fünf Yards hinter Jim Hunter stand.

      Aus dem Gesicht des Vormannes war alle Farbe gewichen. »Was soll das heißen, Hogeeter?«

      Die Rechte des Texaners hing steif über dem Revolverkolben.

      Die letzte Minute im Leben des braven Vormannes James Clove hatte begonnen. Der tiefgekränkte Mann wiederholte seine Frage mit heiserer Stimme und bebenden Lippen. »Was soll das heißen, Hogeeter?«

      Der Texaner behielt ihn fest im Auge und versetzte kalt: »Ich habe gesagt: Eben!«

      »Du verdammter Hund!« brüllte der Vormann. Seine Hand fuhr zum Colthalfter.

      Da brüllte unten im Hof der Schuß auf.

      Der Texaner hatte die Waffe noch in der Faust. Aus der Mündung des Revolvers kroch ein grauweißer Rauchfaden.

      Mit entsetzten Augen sahen der Rancher und Jim Hunter den Vormann zusammenbrechen. Sein graues Kattunhemd hatte vorn auf der linken Brustseite ein kleines schwarzes Loch.

      Aus dem Bunkhaus, aus Stall und Scheune und vom Corral herüber kamen die Männer.

      Oben aus dem Haus stürzten die beiden Töchter des Ranchers auf die Veranda.

      Dann war es eine Minute ganz still auf dem Ranchhof. Die Blicke der Männer hatten sich von dem toten Vormann auf die wie versteinert dastehende Gestalt des Texaners gerichtet.

      Da rief der kleine Jim Hunter: »Es war Notwehr!«

      Die Cowboys blickten den Rancher an. Patrick Hollister nickte. »Ja, es war Notwehr...«

      Er ging ins Haus zurück. In die Mannschaft kam Bewegung. Dave Calleger, Joe McIntire und der lange Jonny Tucker trugen Mr. Clove ins Bunkhaus hinüber.

      Der Cowboy Jim Hunter nahm seinen Hut ab, als sie den toten Vormann vorübertrugen, fuhr sich mit einer verlegenen Geste durch das Blondhaar und blickte den Texaner scheu von der Seite an. Dann ging auch er hinüber zum Bunkhaus.

      Bill Hogeeter stand allein im Hof.

      Oben auf den weißgescheuerten Verandadielen, wo James Clove gelegen hatte, schimmerte eine kleine Blutlache. Und als der Texaner den Blick hob, sah er einen Yard dahinter die beiden Mädchen stehen.

      Marys helle Augen schleuderten ihm einen Blick voller Haß entgegen. Dann wandte sich das Mädchen um und ging ins Haus zurück.

      Nun war nur noch Susan Hollister da. Als der Blick des Texaners in ihrem Gesicht haften blieb, sagte sie halblaut: »Ich habe Mitleid mit Ihnen, Mr. Hogeeter.«

      Da warf der Texaner den Kopf hoch. In seinen Augen stand grenzenloses Erstaunen. »Was haben Sie gesagt?« fragte er mit brüchiger Stimme.

      Langsam trat die Frau an die Verandabrüstung, legte ihre schmalen weißen Hände auf das polierte Geländerholz und sah dem Mann in die Augen. »Ich habe Mitleid mit Ihnen.«

      »Mitleid?« stieß der Mann rauh hervor. »Ich brauche Ihr Mitleid nicht.«

      »Sie

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