Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 251

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

      Ein winziges, fast lautloses Knacken in dem Gestrüpp, hinter dem die Pferde standen.

      Da schnaubte der Falbe leise.

      In diesem Augenblick brüllte Billosa: »Drüben, Boß, hinterm Feuer, das ist er!«

      Ein Schuß peitschte auf.

      Billosa schrie wie wahnsinnig.

      Wyatt rollte sich zur Seite, sprang auf und rannte einige Yards vom Lagerplatz weg. Dann warf er sich zu Boden.

      Wieder krachte ein Schuß. Billosa röchelte erstickend.

      Nun wußte Wyatt ungefähr, wo der Schütze stand, obgleich er zwischen den beiden Schüssen seinen Standort geringfügig geändert hatte.

      Schießen durfte er nicht. Sein eigenes Mündungsfeuer hätte ihn dem Mann verraten. Er huschte vorwärts.

      Nur etwa fünfzehn Yards konnten ihn noch vom Standort des Schützen trennen.

      Da schlug dumpfer Hufschlag an sein Ohr.

      Der Mann war geflohen.

      Billosas Stöhnen und Röcheln hatte es ihm ermöglicht, ungehört zu seinem Pferd zu laufen.

      Wyatt lief zum Lagerplatz zurück und sah nach Billosa.

      Der Rustler war tot.

      Sofort löste der Marshal seinen Falben von den Büschen, nahm seine Winchester, sprang sattellos auf und sprengte in die Richtung davon, in der er den Hufschlag gehört hatte.

      Nach hundert Yards hielt er an.

      Tiefe Stille herrschte rings um ihn her.

      Der Mörder war ein erfahrener Mann. Er wußte, daß er sich durch den Hufschlag seines Pferdes verraten würde. Er hatte sich zunächst außer Schußweite gebracht und hockte nun irgendwo lauschend im hohen Steppengras.

      Wyatt stieg vom Pferd und preßte das Ohr hart gegen den Boden.

      Nichts. Kein Geräusch. Er hätte so den Hufschlag eines galoppierenden Pferdes auch auf größerer Distanz hören können.

      Aber nicht das leiseste Geräusch drang an sein Ohr.

      Trotzdem blieb er lauschend in den hohen Weidegräsern knien. Fast eine volle Stunde.

      Als sich dann immer noch nichts hören ließ, ging er, das Pferd führend, zum Lager zurück, sattelte auf und ritt eine Meile nordwärts.

      Beim ersten Morgengrauen war er auf den Beinen, ritt zum Lagerplatz zurück und sah den Toten neben dem Feuer liegen.

      Die beiden Kugeln hatten den Kreolen in die Brust getroffen. Durch seinen Ruf hatte er sich selbst vernichtet. Der Mann, der es auf sein Leben abgesehen hatte, konnte zufrieden sein: Der Kreole hatte ihm seinen Lagerplatz selbst verraten und dem anderen so einen sicheren Schuß auch in größter Dunkelheit ermöglicht.

      Nein, er würde ihn hier nicht liegen lassen, den herumstreunenden Coyoten zum Fraß – das widerstrebte ihm zutiefst. Er nahm seinen kleinen, stiellosen Spaten, den er immer in der linken Satteltasche mit sich führte, scharrte ein Loch in die Erde und begrub den toten Rustler. Dann nahm er den Hut ab, wischte sich den Schweiß aus dem Lederband und blickte eine kurze Weile auf den kleinen Erdhügel, den er mit zusammengetragenen Steinen bedeckt hatte.

      Bald darauf folgte er der Spur im hohen Gras.

      Sie führte nach Südosten.

      Am frühen Mittag schon verlor sie sich im steinigen Bett eines Flußlaufes.

      Wyatt ritt eine Weile am jenseitigen Ufer entlang, fand aber die Austrittsfährte nicht. Der Mörder konnte hier westlich und östlich durch das seichte Wasser geritten sein, auf beiden Ufern den Creek verlassen haben. Es war Unsinn, weiter nach seiner Spur zu suchen.

      Wyatt ritt nach Südosten auf die Red Hills zu.

      Von dorther mußte der Mann gekommen sein. Zweifellos gehörte er zu den Rustlern, die ihn ausgesandt hatten, den Gefangenen mundtot zu machen. Nur oben bei den Bergen konnte er sie finden.

      Es war der direkte Weg, der über die Moon-Ranch führte.

      Als Wyatt durch das Hoftor ritt, blickte der kauzige McIntire verblüfft auf. »He, was ist das? Wyatt Earp kommt zurück!« rief er verblüfft und spie einen dicken Priem im hohen Bogen über die Tränke.

      Der Rancher arbeitete in der Schmiede und kam sofort auf Wyatt zu. »Hallo, Marshal –!«

      Wyatt berichtete, was vorgefallen war.

      Hollister krauste die Stirn. »Die Rustler!« sagte er dumpf. »Sie haben ihren Mann ausgelöscht. Ganz nach ihrer alten Gewohnheit. Kein Gefangener soll sprechen können.Ich kenne das, es ist nie anders gewesen.«

      Der Hof lag in tiefer Stille da. Die Männer hatten die Arbeiten eingestellt.

      Plötzlich drang das scharfe, helle Singen großer Sporenräder an Wyatts Ohr.

      Der Marshal warf sofort den Kopf herum.

      Vom Stall her ging ein hochgewachsener Mann zum Geräteschuppen hinüber. Er hatte den grauen, zerfransten Hut fest auf das rechte Ohr gedrückt, so daß es abstand, trug ein graues Hemd, einen schweren Waffengurt und enge Texashosen, die unten in weiche, verzierte, hochhackige Stiefel ausliefen. Das auffälligste an dem Mann waren die Sporen, die er trug. Sie waren riesengroß, golden und sangen beim Gehen hart und klirrend über den Hof.

      Wyatt deutete mit dem Kopf nach dem Mann. »Wer ist das?«

      »Bill Hogeeter«, versetzte der Rancher. »Mein Vormann.«

      Wyatt kniff das linke Auge ein und blinzelte nachdenklich hinter dem langen Cowboy her. »Ein guter Vormann?«

      »Ein sehr guter!«

      Wyatt sah den Rancher fragend an.

      Der schneuzte sich die Nase. »Bill ist ein sturer Bursche und ein verdammt ungeselliger Mensch, aber er ist ein Klasse-Cowboy. Tag und Nacht ist er auf den Beinen.«

      »Wo war er in der vergangenen Nacht?«

      »Auf der Weide. Er kontrolliert die Vorwerke und die Herdenposten.«

      Wyatt wandte sich um. »Hallo, Vormann!«

      Hogeeter ging weiter.

      Da sagte der Rancher schnell: »Er ist nicht ordentlich zum Vormann ernannt worden – rufen Sie ihn beim Namen, Marshal!«

      »Mr. Hogeeter!«

      Der Texaner blieb stehen und wandte sich langsam um.

      Wyatt ging auf ihn zu.

      Einige Yards vor ihm blieb er stehen. Prüfend flog sein Blick über die wie aus Stein gehauenen Züge des Texaners. »Mr. Hogeeter, ich habe eine Frage an Sie.«

      »Yeah?«

Скачать книгу