Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 248

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

ich Ihren Namen erfahren?«

      »Ich heiße Earp.«

      Der Mann riß die Augen und den Mund auf. »Was denn? – Wyatt Earp?«

      Der Marshal nickte, packte den gefesselten Rustler und schob ihn vorwärts. Um den Lokführer und seine Leute kümmerte er sich nicht mehr.

      Er bemerkte nur nach einigen Minuten zu seiner Zufriedenheit, daß der Zug sich endlich in Bewegung setzte.

      Wyatt fesselte den Mann so, daß er sich nicht vom Fleck bewegen konnte, rannte dann hinunter zum Pferd, holte es und machte sich daran, ein kleines Mahl zu bereiten.

      Dann prüfte er den Huf des Falben und fand, daß die Pause dem Tier ausgezeichnet bekommen war. Es konnte schon wieder richtig auftreten.

      Wyatt entdeckte einen völlig schwarzen Stier, der einen Ring durch die Nase trug. Er fing ihn geschickt mit dem Lasso ein und band das Lassoende den Ring des verhältnismäßig friedlichen, wenn auch ziemlich aufgeregten Tieres.

      Dann band er Billosa so weit los, daß er gehen konnte.

      »Was haben Sie vor?« fragte der Kreole schielend.

      Wyatt würdigte den Banditen keiner Antwort. Er band ihn mit einem ziemlich kurzen Strick an den Falben fest, stieg in den Sattel und ritt einfach vorwärts. Die Lassoleine hatte er in der Rechten.

      Erst gab es einen harten Ruck, dann setzte sich drüben, in acht Yards Entfernung, das massige Tier in Bewegung.

      Wyatt warf einen Blick auf die Rinder. Ja, er hatte richtig kalkuliert; sie folgten dem Stier.

      Sehr langsam ging es vorwärts.

      Den Talhang hinan und hinauf zu den Hügelkämmen, wo Wyatt die gehetzte Herde vor Stunden hatte auftauchen sehen.

      Der Rustler trottete in stummer Verbissenheit neben ihm her.

      Erst bei Einbruch der Dunkelheit hielt Wyatt an. Sie hatten sich den Bergen ein gutes Stück genähert.

      Nachdem die Herde zum stehen gekommen war, schlang der Marshal das Pferdelasso um einen starken Wurzelstock.

      Der Stier war so angepflockt. Die Herde würde also in der Nähe bleiben.

      Wyatt nahm etwas von seinen Vorräten aus den Satteltaschen, band dem Kreolen die Hände los und gab ihm etwas von seinem Proviant ab.

      Der nahm den Kopf zur Seite und rührte weder das Brot noch das Dörrfleisch an.

      Auch den heißen Kaffee ließ er unberührt.

      »Ah, ein stolzer Mexikaner, nicht wahr?« sagte Wyatt spöttisch. »Zu stolz, etwas von einem armen Polizisten anzunehmen, aber dreckig genug, uns hier die Rinder von der Weide zu stehlen.«

      Das Wort dreckig ließ den Gefangenen herumfahren. Seine dunklen Kohlenaugen schimmerten böse.

      »Dreckig? Ich habe heute mittag gehört, wer Sie sind. Sie sind Wyatt Earp. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Aber deswegen brauchen Sie sich nicht einzubilden, daß Sie mich beleidigen können.«

      »Beleidigen?« fragte Wyatt, während er einen trockenen Ast in das kleine Feuer warf. »Kann man einen Rustler überhaupt beleidigen?«

      Der Kreole zischte wütend: »Ich bin kein Rustler!«

      »Hollee! Was denn?«

      »Darüber werde ich schweigen.«

      »Das wird dir nicht viel helfen. Die Rinder gehören zur Moon-Ranch. Sie muß drüben hinter den Bergen liegen, nicht weit vom Rock Creek. Ich werde sie finden. Bin gespannt, was der Rancher und seine Männer von Ihnen halten werden.«

      Der Kreole riß die Schlitzaugen auf und belferte los: »Sie wollen mich auf der Ranch abliefern?«

      »Weshalb nicht?«

      »Sind Sie wahnsinnig, Earp! Die Leute lynchen mich augenblicklich.«

      »Natürlich, das ist anzunehmen.«

      »Ist das Ihre Auffassung von Recht und Gesetz?«

      Wyatt lachte hell auf. »Du machst mir Spaß, Brother. Ich fasse dich beim offenen Rinderdiebstahl und Bahnüberfall, und du redest von Recht und Gesetz.«

      Der Mann verzog das Gesicht und schwieg.

      Wyatt fühlte wohl, daß der Bursche etwas sagen wollte und sichtlich mit sich zu Rate ging, wie er das tun konnte, ohne sich dabei noch tiefer in die Nesseln zu setzen.

      Irgendwie sah der Bursche trotz aller Verschlagenheit nicht aus wie ein Bandit. Seine Hände waren von der Lassoarbeit vernarbt, sein Gesicht hart und verwittert. Er mochte vielleicht fünfunddreißig Jahre sein und hatte gewiß sein Lebtag hart gearbeitet. Vielleicht war er noch nicht allzu lange bei diesem Mob. Das mußte Wyatt herausfinden, das, und wer der Anführer der Bande war.

      »Du bist also kein Bandit?« begann Wyatt jetzt wieder. »Dann bist du der Knecht eines Banditen. Das kommt auf das gleiche heraus, und die Männer von der Moon-Ranch werden keinen großen Unterschied zwischen dir und deinem Boß machen. Für sie bist du nichts anderes als ein gemeiner Rinderdieb und Bahnräuber!«

      Das saß. Der Kreole fuhr hoch und stieß mit der Hand den Kaffeebecher um, den Wyatt ihm hingestellt hatte. »Was bin ich? Ein Viehdieb und ein Bahnräuber?« Die Stimme des Mannes klang rauh und heiser. »Marshal, ich... ich...!«

      »Nun los, spuck es aus, Amigo! Für verstecktes Gold gibt der Händler nichts. Für wen hast du gearbeitet, Billosa?«

      Der Kreole fixierte den Marshal scharf. »Ich bin kein Verräter!«

      »Natürlich nicht. Du bist ein ordinärer Viehdieb und Bahnräuber. Das reicht aus. Es ist gut. Ich will nicht mehr wissen, für wen du arbeitest. Laß dich mit diesem Geheimnis von den Moon-Ranch-Männern aufknüpfen. Sie haben sicher einen schönen Baum oben auf ihrer Ranch. Einen Baum mit einem vorspringenden Ast, der deine Füße immer noch sechs bis sieben Yards vom Boden fernhält.«

      Wyatt lehnte sich zurück gegen seinen Sattel.

      Obgleich es im Gesicht des Kreolen heftig arbeitete, konnte er sich nicht zu dem Entschluß durchringen, zu reden.

      Wyatt fesselte ihn für die Nacht und legte sich dann nieder.

      Er wußte, daß er sich auf die Wachsamkeit seines Pferdes verlassen konnte.

      Billosa lag drüben auf der anderen Seite des Feuers und starrte in den gestirnten Nachthimmel hinein. Er hatte noch einen winzigen Hoffnungsschimmer. Sein Boß war auf der Moon-Ranch Vormann. Er würde es nicht zulassen, daß man ihn wie einen Verbrecher aufhing.

      Allerdings, dieser Wyatt Earp war ein verteufelter Bursche und vielleicht der einzige Mann überhaupt, den der Kreole kannte, der es mit seinem Boß aufnehmen konnte...

      Den ganzen folgenden Tag über führte Wyatt die Herde nach norden. Hin und wieder warf er einen kurzen, forschenden Blick auf das Gesicht des Kreolen. Da er sah, daß sich darauf die Furcht immer deutlicher abzeichnete, wußte

Скачать книгу