Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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die Herde hierhergebracht?«

      Wyatt nahm eine Zigarre aus der Jackentasche, biß die Spitze ab, riß ein Zündholz am Stiefel an und deutete mit dem rechten Daumen auf den schwarzen Stier. »Das war kein Kunststück, Mister. Die Tiere sind dem Dicken ja nachgetrottet.«

      Die Cowboys scharten sich um den Marshal. Finstere Blicke trafen den Rustler, der schlotternd vor Angst und Schwäche mit gesenktem Kopf neben dem Falben stand.

      Niemand achtete auf Bill Hogeeter. Seine Augen musterten nur den Gefangenen. Und als Billosa einmal den Kopf hob, traf ihn ein sengender Blick des Texaners. Er ließ den Kopf sofort wieder sinken.

      Hollister war überglücklich. »Männer! Wyatt Earp hat uns unsere Rinder wiedergebracht. Heute abend werden wir auf der Ranch den Mann feiern, der...«

      Wyatt winkte ab. »Ich muß weiter, Mr. Hollister.«

      Die Männer schwiegen.

      Alle blickten auf den Rustler.

      »Ich nehme ihn mit«, erklärte der Marshal.

      Da rief Frank Luck: »Den hängen wir!«

      »Yeah!«

      »Yeah –!«

      »Ruhe!« rief der Rancher. »Der Marshal hat ihn gestellt – er gehört also ihm. Außerdem, Männer, sind wir Wyatt Earp zu Dank verpflichtet. Es wird so gemacht, wie er es sagt.«

      Diese Rede duldete keinen Widerspruch.

      Und doch schob sich jetzt völlig unerwartet der Texaner Bill Hogeeter vor. »Was haben Sie mit ihm im Sinn, Marshal?«

      Es war das erste Mal, daß der Marshal Wyatt Earp in das Gesicht des Verbrechers Bill Hogeeter blickte. Er wußte nicht, daß der Mann, der da vor ihm stand, ein skrupelloser Bandit war, ein Wolf, der durch die Savanne strich, der raubte, plünderte und mordete, den Haß- und Rachegefühle hier auf diese Plains getrieben hatten.

      Aber irgendwie gefiel dem Missourier das Gesicht des Mannes nicht. Es war etwas darin, das eine Saite in seinem Inneren unangenehm berührte.

      Trotzdem antwortete der Marshal freundlich: »Ich werde ihn mit in die Stadt nehmen, wo sich der Richter um ihn kümmern wird.«

      »Nach Wichita?« fragte der Texaner scharf.

      »Ja, nach Wichita!«

      »Ich begreife Sie nicht, Marshal! Das ist doch noch ein verdammtes Ende! Wollen Sie den Halunken solange mit sich durch die Gegend schleppen?«

      Über Wyatts Gesicht glitt ein winziges Lächeln. Er ließ den Blick an dem Cowboy weitergleiten, bis er an den martialischen Sternsporen des Texaners hängen blieb. Ruhig sagte er dann:

      »Wenn ich ein paar hundert Rinder vom Arkansas hierher bringen konnte, dann werde ich wohl diesen einzelnen Mann noch nach Wichita bringen können, Mister.«

      Hogeeters Gesicht war verschlossen. »Wie Sie meinen, Marshal.«

      *

      Die Cowboys brachten die Rinder auf eine andere Weide.

      Hollister lud den Marshal zu einem stärkenden Mahl ein und begleitete ihn dann noch ein Stück bis an die Grenze seines Landes.

      Hier verabschiedete er sich herzlich von dem Mann, der ihm in selbstloser Weise einen so großen Dienst erwiesen hatte.

      »Und wenn Sie mal was brauchen, Marshal«, sagte er halb im Scherz, »dann gehen Sie in der Stadt mal in die Lincolnstreet, da betreibt meine Schwester Ann den General-Store. Meine Tochter Susan lebt bei ihr. Grüßen Sie sie dann schön von uns!«

      Wyatt hob grüßend die Hand und ritt los.

      Neben ihm trabte der Braune, den Hollister ihm zum Transport des Gefangenen zur Verfügung gestellt hatte.

      Es war später Abend, und die Sonne war längst hinter den Hügeln im Westen versunken, als der Marshal mit seinem Gefangenen in der Ferne verschwand.

      Wyatt hatte keineswegs die Absicht, die ganze Nacht hindurch zu reiten, aber er wollte den Gefangenen von der Ranch wegbringen, wo er immer mit Gewalttätigkeiten der aufgebrachten Cowboys hätte rechnen müssen.

      Als es völlig dunkel war, hielt er an, mitten auf der Prärie, schnallte seinen Sattel ab, gab dem Gefangenen die Hände soweit frei, daß auch der sich sein Lager herrichten konnte, fesselte den Rustler dann wieder und legte sich auf seinen Sattel nieder.

      Er hörte den Gefangenen leise seufzen.

      Es war die letzte Nacht des Kreolen Tim Billosa. Er sollte das Licht des nächsten Tages nicht mehr sehen. Noch vor Mitternacht würde die Kugel des Mörders sein Leben ausgelöscht haben.

      Die Nacht hatte ihre schwarzen Schatten über die Prärie gebreitet. Hin und wieder ertönte in der Ferne das Jaulen eines Coyoten. Sonst war es still.

      Wyatt war eingeschlafen.

      Es war kurz vor halb zwölf.

      Von den Bergen wehte ein kühler Nachtwind über das Land und ließ die hohen Gräser wogen.

      Der Rustler wachte. Er starrte, wie auch in den vergangenen Nächten, mit offenen Augen in den Himmel. Vor Mitternacht fand er nie Schlaf.

      Plötzlich schreckte er auf.

      Das winzige Geräusch eines schlagenden Hufes hatte ihn auffahren lassen.

      In der Ferne näherte sich ein Reiter.

      Ein winziger, schon vergrabener Hoffnungsschimmer glimmte im Hirn des Gefangenen auf.

      Die Rettung nahte!

      Der Boß wird mich befreien.

      Dann blieb es still.

      Erst nach einer Viertelstunde hörte Billosa wieder ein Geräusch. Und diesmal hätte er aufschreien mögen vor heimlichem Jubel.

      Es war das Geräusch von singenden Sternradsporen. Von so großen Sporen, wie sie nur ein Mann trug: der Boß.

      Das leise Geräusch hatte allerdings noch eine Wirkung ausgelöst: Es war an das empfindlich Ohr Wyatt Earps gedrungen und hatte ihn geweckt.

      Aber der Marshal rührte sich nicht. Er blieb still liegen und lauschte mit angespannten Sinnen in die Dunkelheit hinein.

      Seine Linke umspannte den Knauf des Buntline-Revolvers, ohne den er sich im Freien nicht niederlegte.

      Da war es wieder, das leise metallische Geräusch.

      Das Geräusch singender großer Sporen. Diesmal war es schon ziemlich nahe.

      Der Mann hatte das Lager ausgemacht und schlich sich heran wie ein hungriger Wolf.

      Die Linke des Marshals hob den Revolver geräuschlos aus der Decke.

      Da war das Singen der Sporen ganz in der Nähe.

      Angespannt

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