Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Wyatt schleppte ihn hinaus zu seinem Pferd, lud ihn auf und ritt die ganze Nacht hindurch. Erst am Vormittag sah er die Bauten der Ranch vor sich auftauchen.

      Der erste, den er traf, war Joe McIntire.

      Als der alte Cowboy den Toten sah, stieß er einen Schrei im höchsten Diskant aus: »By gosh! Das kann doch nicht wahr sein!«

      Der Rancher kam hinzu, Jonny Tucker, der wieder im Hof herumlaufen konnte, Jeff Tomson und Mike Ellington.

      »Wer ist der Mann?« fragte Wyatt dumpf.

      »Hunter, Jim Hunter!«

      Wyatt nickte.

      Oben auf der Veranda tauchte auch Mary auf.

      »Wo ist Bill Hogeeter?« fragte Wyatt halblaut.

      »Hier!« kam es hart vom Stall herüber.

      Wyatt ging langsam auf den Mann zu.

      Hart und fest fixierte er seinen Blick.

      »Wo waren Sie in der vergangenen Nacht, Hogeeter?«

      Der Mann grinste breit. »Hier.«

      »Wer kann das bezeugen?«

      Es war still auf dem Ranchhof.

      »Ich!« Es war die Stimme des Ranchers.

      Wyatt wandte sich nach ihm um. »Sie haben ihn gesehen in der Nacht?«

      »Ja.«

      Wyatt nickte. »Good.« Dann reichte er dem Rancher die Hand, nickte den Männern zu, stieg auf sein Pferd und warf noch einen letzten Blick auf den toten blutjungen Cowboy Jim Hunter, den Joe McIntire inzwischen auf den Boden neben die Pferdetränke gelegt hatte.

      *

      Wyatt ritt nach Wichita.

      Es war an einem strahlenden Morgen, als er endlich nach schier endlosem Ritt vom Süden her in die breite Mainstreet einritt.

      Vorm Keno-House stand ein hochrädriger Buggy mit einem prächtigen, gepflegten Fuchs an der Deichsel.

      Der Mann, der jetzt den Spielsaloon verließ, war untersetzt und trug einen dünnen Bart auf der Oberlippe, der ebenso rot und unansehnlich war wie das krause rote Haar, das sich unter der Krempe des weißen Hutes hervorschob. Die Augen des Mannes waren grüngrau, groß und von tiefen Schatten untermalt.

      Trotzdem war er sicher noch nicht alt, dieser Mann. Mit gravitätischen Schritten näherte er sich seinem Buggy.

      Als er den Marshal sah, blieb er stehen, lüftete den Hut und rief: »Hallo, Sie sind zweifellos Wyatt Earp!«

      Wyatt nickte müde und trieb sein Pferd auf die Gehsteigplanke zu.

      Der Mann nahm ein Seidentaschentuch aus seiner Reservetasche und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn.

      Bei dieser Bewegung stieg ein etwas aufdringlicher Geruch von süßlichem Parfüm in die empfindsame Nase des Marshals.

      »Mein Name ist Everett Collander! Ich bin Zeitungsmann und will drüben in dem leergewordenen Haus des alten Bristol Villers eine neue Zeitung aufmachen.«

      Wyatt war höflich genug, abzusteigen. »Na, dann viel Glück, Mr. Collander! Ich hoffe nur, daß Sie genügend Leser finden werden.«

      »Na, Ihnen, Marshal, werde ich jeweils ein Freiexemplar zustellen, versteht sich.« Hierauf ließ der Mann ein geradezu albernes Lachen hören, hielt sich seinen schweren Bauch und schnipste sich ein unsichtbares Stäubchen vom linken Unterarm. »Übrigens, Marshal«, erklärte er, »ich werde demnächst ein kleines Fest geben und hoffe, daß ich Sie unter meinen Gästen sehen darf.«

      »Ich bin kein sehr geselliger Mann«, meinte Wyatt wenig begeistert.

      »Ist auch nicht nötig. Dafür bin ich um so geselliger. Es ist nämlich so, daß ich heiraten will.«

      »Aha!« Wyatt lächelte.

      »Ja, Marshal, ich heirate nämlich die schönste Frau von ganz Wichita.«

      »Soso«, meinte Wyatt gelangweilt und sah zur anderen Straßenseite hinüber, wo zwei betrunkene Cowboys eben Nat Pinglewoods Saloon verließen.

      »Keine Angst«, schwatzte der Zeitungsmann unterdessen weiter. »Ich habe nicht nur die Zeitung, das ist mehr so eine spleenige Idee von mir. Ich werde auch nur alle vierzehn Tage eine Nummer des Wichita Chronicle herausbringen, in dem dann selbstverständlich auch immer von unserem berühmtem Marshal Wyatt Earp die Rede sein wird.«

      »Besser nicht«, winkte Wyatt ab, der nichts mehr haßte als Lobhudelei.

      Collander prustete vor Lachen. »Ach ja, Sie meinen, die Verbrecher würden sonst allzu gut Ihren Steckbrief kennenlernen. Keine Sorge, den werde ich völlig verschleiern... Nein, Marshal, ich habe etwas Festes im Hinterhalt. Mein Bruder Ed fand damals, anno 48, unten bei Sacramento in dem kleinen Gold-Tal ein Plazer, das er beinahe aufgegeben hätte. Gerade an dem Tage, als er sein Lager abbrechen wollte, fand er so viel Gold, wie die anderen Diggers im ganzen Tal in einem Monat zusammen nicht gefunden hatten. Ed grub und grub und hatte schließlich so viel, daß er aufhören konnte. Er schleppte den Gewinn nach Boston und tat bei den anderen Diggers so, als hätte er nichts gefunden. Nun ja, was soll ich lange erzählen, er bekam den großen Husten, wurde immer bleicher und ging nach zwei Monaten sang- und klanglos ein, der Ärmste!« Wieder schlug Collander seine wenig angenehme Lache an. »Tja, das war’s...«

      »Und so kamen Sie an den festen Hintergrund«, stellte Wyatt fest, während er sich weiter auf den Weg zum Marshal-Office machen wollte.

      »Ja, eben so. Und es ist ein Glück, sonst könnte ich meiner Braut nicht viel bieten. Was ist schließlich schon ein Zeitungsmann? Ein Nichts, ein Garnichts. Ich aber bin etwas... Und Susan soll etwas von mir haben.«

      Wyatt fragte, während er wieder in den Sattel stieg: »Wie heißt denn die Auserwählte?«

      »Susan Hollister.«

      »Soso!« Ach, es interessierte ihn gar nicht, den Marshal, was der Mann da erzählte. Aber es war nun einmal seine Art, für jeden Menschen Verständnis aufzubringen. Vielleicht war er deshalb so beliebt bei seinen Mitbürgern.

      Wyatt saß im Sattel und hatte die Zügel schon angehoben. Da hörte er den Mann hinter sich sagen:

      »Ach ja, Susan hat draußen auf der Moon-Ranch unten in der vergessenen Ecke am Rock Creek die Hölle gehabt – man sieht es ihr direkt an.«

      Wyatt zog die Zügelleine an und wandte den Kopf zurück. »Von der Moon-Ranch kommt sie?«

      »Ja.«

      »Na, dann bestellen Sie ihr bitte einen Gruß von ihrem Vater und von ihrer Schwester Mary!«

      In diesem Augenblick verließ eine Frau den Barbershop Lewt Martins, der direkt neben dem Spielsaloon war.

      Eine hochgewachsene Frau von stolzem ebenmäßigem

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