Sprachkunst. Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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Sprachkunst - Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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Lied auch nicht gleich raus.

      Das Festival war von nachmittags bis in die Nacht hinein angesetzt. Die Band DRUCKWELLE hatte am führen Nachmittag ihren Auftritt. Die wenigen Festivalbesucher standen gelangweilt an den Bierbuden und hörten gar nicht hin. Applaus wurde spärlich bis gar nicht gegeben. Und schon war mein Lied vorbei.

      Zum ersten Mal hörte ich meine geschriebenen Wörter und dachte eigentlich, dass muss den Zuhörer einfach ins Ohr gehen und sie völlig begeistern. Aber nichts, wirklich gar nichts kam von den Zuschauern.

      Die Band entwickelte sich weiter. Erst firmierte sie unter dem Namen CROCODILE CARRIE, später dann unter JOKER. Der Name wurde zwar geändert, aber die gleiche Musik wurde gespielt: einfach zu laut mit jedem Instrument. Erst mit dem Namen ANGEL HEART tat sich was. Die Band änderte mit ihrem Namen auch die Musik. Aus Hard-Rock wurde Melodic Rock.

      Einem Lied war tatsächlich mal ein Erfolg beschieden. In Japan wurde es ein Hit. Wie das zustande kam, weiß ich nicht mehr, aber in Deutschland war die Aufmerksamkeit nur mäßig, obwohl gar kein Hard Rock mehr, sondern eine gutgemachte Pop-Ballade. Stimmungsvoll und eingängig. Das wars dann aber auch schon. Wie hieß dieses Lied noch? „I Cannot Believe“ oder so? Ich komme nicht drauf. Leider verstarb Tom im November 2009 mit 47 Jahren. Sein zweiter Tod. 2007 erzählte er mir, dass er nach einem Unfall schon mal für tot erklärt worden war, aber dann zurück ins Leben kam. Für eine kurze Zeit. Zu kurz.

      Wer mal nach alten Platten stöbern will, hier der Link der Band ANGEL HEART: http://www.spirit-of-metal.com/groupe-groupe-Angel_Heart_(GER)-l-de.html

      Kapitel 9: Bombenstimmung – Teil 1

      1988 schrieb ich mein Theaterstück BOMBENSTIMMUNG für die Amateur-Theatergruppe KULISSE Altena. Wir waren fünf Mädels und zwei Burschen und fanden kein passendes Stück. Also setzte ich mich hin und schrieb uns eines auf den Leib.

      Wir hatten bis dahin drei Stücke aufgeführt. Durch den Weggang von einigen Mitgliedern in Studium und Beruf schrumpfte unsere Gruppe auf die verbliebenen Sieben.

      Anleihen bei den Original-Charakteren in unserer Gruppe wurden von mir für mein Stück BOMBENSTIMMUNG übernommen. Ich hoffte, dass gerade diese charakterliche Tatsache überzeugen müsste.

      Wir hatten schon ein Endzeitstück gespielt. VERGESSEN handelte von einem Atomunfall. Daraufhin vergaßen alle ihr Gedächtnis.

      In BOMBENSTIMMUNG erzähle ich von einem Bunker oder Schutzraum in denen 7 Personen eingeschlossen werden. Sie wissen nicht warum und wieso, aber sie verbrauchen Essen, Getränke und die Luft. Die Vorräte sind knapp. Nur wenn die anderen nicht da wären, würde ein Einzelner oder eine Einzelne länger überleben. Der Kampf beginnt!

      Ich stellte mein Stück der Gruppe vor. Für jeden hatte ich eine Kopie gemacht. Ich wollte die Kopien gerade verteilen, da wurde ich schon mit den Worten unterbrochen: „Beschreib doch erstmal den Inhalt des Stücks.“

      Ich erzählte kurz von der Geschichte und ich wurde wieder unterbrochen ohne das Ende abzuwarten. „Schon wieder ein Endzeitstück? Nein, das wollen wir nicht.“

      Und das Stück war abgelehnt. Noch nicht einmal lesen wollten es die Mitspieler. Ich war verärgert, erbost und wütend und enttäuscht. Das hätte ich niemals erwartet. Wenigstens lesen hätten sie es können.

      Das Stück BOMBENSTIMMUNG landete erstmal in der Schublade. Erst 1994 sollte es wieder Beachtung erhalten und sogar verfilmt werden.

      Aber davon später mehr.

      Kapitel 10: In der ersten Anthologie

      Ich war so ganz nebenbei Hausmeister und Helfer der Stadtgalerie Altena von 1985 bis 1990. Zu den ganzen Werbematerialien für Ausstellungen anderer Orte gesellten sich auch immer mal Ausschreibungen für Literatur- und Kunstwettbewerbe.

      1988 las ich zum ersten Mal von einem Literaturwettbewerb. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Bei dem überregional ausgeschriebenen Wettbewerb wurden nur knapp 60 Bewerbungen eingereicht. Wie sollte man auch von einem Wettbewerb gehört haben?

      Heute „geht“ man ins Internet. Googelt das Wort Literaturwettbewerb und schon flattern die Angebote ins Haus. Unglaublich.

      Früher war es eine reine Sisyphusarbeit. Mühsam kam man an Adressen heran. Lernte dann auf Preisverleihungen neue Leute und Orte kennen. So und nicht anders.

      Allerdings wuchsen von Jahr zu Jahr die Bewerberzahlen. Als sich dann das Internet Mitte der 90er-Jahre verbreitete und man so mir nichts dir nichts an Informationen gelangen konnte, wuchs auch schnell die Bewerberzahl. Von den 60 Bewerbungen 1988 bis 1000 Bewerbungen in 2000.

      Ich las von einem „Gladbecker Satirepreis“. Thema war das Ruhrgebiet. Ich schrieb einen Liedtext. Das Lied EIN HOCH DER RUHR gefiel. Es bekam zwar keinen Preis, aber ich wurde kostenlos in die Anthologie des Wettbewerbes aufgenommen. Meine erste Veröffentlichung in einer Anthologie. Vorher wusste ich gar nicht, was so eine Anthologie eigentlich ist. Man lernt ja bekanntlich nie aus.

      Schön zum ersten Mal ein Buch in den Händen zu halten in dem ein Text von mir steht.

      Das wollte ich nochmal und nochmal und mehr und mehr... Manchmal gelang es mir mit meinen Texten Jurys zu überzeugen. Manchmal eben nicht.

      Und das ist so ein Ding. Manchmal glaubt man DEN Text geschrieben zu haben, den andere unbedingt toll finden müssen und dann passiert nichts und dann sendet man ziemlich halbherzig etwas ein, was sofort genommen wird und hoch gelobt wird. Ich war jedes Mal bei solchen Wettbewerbsversuchen überrascht was am Ende rauskam.

      Kapitel 11: Erste Lesung mit Aufregung

      1988 war ich selbstbewusst und schickte neue Werke zu höheren Weihen an den nächsten Wettbewerb. Ein Gedicht-Wettbewerb. Der RSGI veranstaltete für junge Lyrik einen Wettbewerb für junge Schreibende. Man durfte bis zu einem Alter von 25 Jahren mitmachen. Die RSGI heißt eigentlich Regensburger Schriftsteller Gruppe International. Fünf Gedichte mit freier Themenwahl durfte man einsenden. Ein Preisgeld von 1.500 Mark bekam der 1te Platz. 1000 der 2te und 500 der 3te. So habe ich es in Erinnerung. Außerdem wurde ein Verkehrssicherheits-Wettbewerb veranstaltet bei dem nochmals 2 x 1000 Mark ausgelobt wurden und durch den Verkehrsminister überreicht werden sollten. Für diesen Wettbewerb sollte eine Kurzgeschichte eingereicht werden.

      Über 3 Tage an einem Wochenende streckte sich das Programm. Ich fuhr mit meiner Muse Peggy nach Regensburg. Ist ja auch nicht gleich umme Ecke. Dafür musste ich mir 1 Tag Urlaub für den Freitag nehmen.

      In Regensburg angekommen, wusste ich schon, dass meine freien Gedichte nicht gefallen hatten und gar nicht erst in die engere Auswahl gekommen waren. Wie enttäuschend.

      Gewonnen hat damals ein aufsehenerregender Punker mit hoher Irokesenfrisur. Die Haare rot gefärbt, große Ohr- und Nasenringe in sämtlichen Ausführungen und in Ledermontur gepresst.

      Er las seine Werke und wir bogen uns alle vor Lachen. Tautogramme waren seine Spezialität. Ein Gedicht mit nur W-Wörtern, oder H-Wörtern, oder P-Wörtern. Es war eine reine Freude so einen

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