G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner страница 14

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

Скачать книгу

bekommt er die.

      »Dieser Kohlenschipper von der Railroad ist da, dieser Schleicher, dieser Spezialist, andere Leute vom fahrenden Zug zu feuern! Vorsicht, Sammy, er hat eine Kanone und zielt auf deinen Freund Quincy!«

      »Das tue ich«, versichert Harry Ducan grimmig. »Wenn sich einer von euch rührt, dann knallt es, dann kommen die Wachen und schießen. Also los, Quincy, streck die linke Hand aus. Teufel, stinkt das hier nach Schnaps, wie in einer Destille. Quincy, gib mal den Becher her, schnell!«

      »Niemals, eher sterbe ich, du Schleicher!«

      »Gib den Becher her, du stirbst sonst wirklich!«

      »Oh, du finsterer Sohn der Hölle, du Enkel von des Teufels Urgroßmutter, du Menschenfresser, du Ausgeburt eines Schleifer-Sergeanten, ich schütte ihn aus!«

      »Das wirst du nicht tun, sonst passiert was, Quincy! Her mit dem Becher! Los mach schon!«

      Quincy zittert vor Wut, reicht ihm aber doch den Becher. Den nimmt Ducan, schnüffelt, setzt ihn an und trinkt. Sie sehen ihn an, alle, denn jeder ist nun munter. Sie sehen den Schinder und Sklaventreiber Harry Ducan den Becher ansetzen und trinken.

      Oh, der Kerl, denkt Quincy entsetzt, er trinkt meinen schönen Whisky aus, oh, der Teufel soll ihn holen.

      Harry Ducan setzt den Becher langsam ab, hat den Mund offen und verdreht die Augen. Dann röchelt er einmal wie eine Lokomotive, die zu wenig Dampf hat und wankt leicht.

      »Quincy«, sagt er dann röchelnd. »Feuer ist in meinem Hals, in meinem Bauch! Ich verbrenne! Du Giftmischer, du widerlicher Schwarzbrenner, du Ungeheuer, das ist ja das reinste Gift! Und das trinkt ihr, ihr Gauner? Quincy, du wolltest mich ermorden.«

      »Wie schade«, sagt Quincy und schielt auf den Revolver, »daß das nie Wirklichkeit werden wird – mit diesem Schnaps, meine ich. Oh, du ausgemachter Schurke, du hast meinen Schnaps ausgetrunken!«

      »Mann, woraus hast du den gebrannt? Du weißt doch, daß Schnaps hier verboten ist? Dieser ganze Sauhaufen hat es gewußt, ich loche euch alle ein, immer umschichtig, verstanden? Sie haben es alle gewußt!«

      »Ich hab’ geschlafen«, sagt Dallard wütend. »Ich habe fest geschlafen, ich weiß von nichts. Eine Gemeinheit, mich zu beschimpfen, eine Gemeinheit, mir in die Schuhe schieben zu wollen, daß ich im Schlaf sehen kann, was andere machen.«

      Einen Augenblick bricht Tumult los. Die anderen beteuern durch die Bank hoch und heilig, daß sie nie etwas von der Schnapsbrennerei gemerkt haben wollen.

      »Lügnerisches Gesindel«, sagt Ducan scharf. »Ihr könnt das einem Tauben und Blinden erzählen, mir nicht. Dallard, aufstehen, ihr vier auch. Und dann mitkommen!«

      »Aber Sergeant«, sagt Quincy beruhigend, der genau weiß, wie herrlich es im Jail sein wird. »Das kannst du doch nicht machen. Dallard, dieser Mensch, er hat geschlafen, wirklich.«

      »Er ist frech geworden, also los, hoch mit euch und nach draußen. Dennison – Walker!«

      Zwei Posten am Eingang, Bajonette, die im Licht der Laternen blinken.

      Aus, denkt Quincy, ach, meine schöne Schnapsbrennerei. Sie werden mein Lager durchsuchen und die Brenngeräte finden. Jetzt sitzen wir in der Tinte.

      Er wechselt einen Blick mit Mulligan, Harris und Kliburn.

      Sam Kliburn zuckt die Achseln und sagt:

      »Wir haben nun mal dauernd Pech, ist nicht zu ändern. Also, gehen wir.«

      Er steht auf und sieht auf die Posten und Ducan. Es würde leicht sein, denkt Kliburn. Wenn ich will, dann hat Ducan in zwei Sekunden keinen Revolver mehr in der Hand, dafür hätte ich ihn. Und die beiden Halbinvaliden, die Posten? Pah, die würden wir auch mit Leichtigkeit schaffen können. Es hat nur keinen Sinn, es hat gar keinen Sinn. Wenn sie hier Krach hören, dann gibt es Alarm für die ganze Wachmannschaft. Hinaus kommen wir doch nie, wir können nur schießen und dabei sterben. Ein Irrsinn!

      »Ich springe Dennison an«, sagt da Mulligan neben ihm zischelnd. »Ehe der etwas merkt, da liegt er schon. Sam, sie haben uns, das nimmt ein schlimmes Ende.«

      »Warte ab, die anderen werden klug genug sein, die Geräte verschwinden zu lassen, sobald wir draußen und keine Posten mehr hier sind. Hoffentlich lassen sie keinen Posten hier stehen.«

      Sie gehen los, haben Ducan hinter sich.

      Hoffentlich ziehen sie die Posten vom Zelt ab, hoffentlich!

      Und wirklich, es geschieht.

      Die Kerle sind dumm wie Bohnenstroh, denkt Quincy grimmig. Dennison und Walker müssen wirklich mit, was für ein Spaß. Gelegenheit für die anderen Männer, die Sachen verschwinden zu lassen. Ohne Sachen kein Beweis, wie? Ich habe den Schnaps geschenkt bekommen, sage ich einfach. Jemand hat ihn mir gegeben. Ich habe ihn nur noch einmal aufgewärmt. Wer will denn das Gegenteil beweisen, wenn ich stur bei dieser Aussage bleibe, wer denn schon? Daß ich die anderen mit hereinziehe – bin ich ein Lump? Die sind von mir geweckt worden, fertig. Sie sollten mal eine Kostprobe bekommen, das ist alles gewesen.

      »Sammy! Woher der Schnaps ist, das weiß keiner von euch, klar? Ich habe euch geweckt, ihr wißt weiter nichts, als daß ich euch einen Schluck angeboten habe. Ich nehme es auf meine Kappe – weitersagen!«

      Sie haben 180 Yards bis zur Schreibstube zu gehen. Zeit genug, um es den anderen zuzuflüstern.

      Dann kommen sie zur Schreibstube und sind ganz ruhig, absolut ruhig. Sie werden in den Nebenraum gebracht, müssen sich auf die lange Bank setzen, werden von zwei Posten bewacht und müssen warten.

      Ducan hat sich an die Wand gelehnt, er sieht sie ganz ruhig an, er schweigt aber.

      »Wie lange sollen wir denn hier noch sitzen?« fragt Quincy gereizt. »Ich habe den Schnaps ja ganz allein…«

      »Ruhe hier«, fährt ihn Ducan an. »Du kommst schon noch dazu, zu reden. Jetzt bist du still, du wartest!«

      Sie warten zehn Minuten, fünfzehn, dann geht die Tür auf, und Lieutenant Ferguson erscheint.

      »Soldat Quincy Morgen, aufstehen, mitkommen!«

      »Ihr werdet sehen«, sagt Quincy, ohne sich groß um Ferguson zu kümmern. »Euch brauchen sie erst gar nicht.«

      Dann geht er los.

      Gleich darauf muß Quincy in den Besprechungsraum der Offiziere kommen. Er sieht die Karten an den Wänden, aber er sieht auch die vier Offiziere, die hinter dem Tisch sitzen. In der Mitte sitzt ein Captain, ziemlich seltsame Sache, denn rechts und links sitzen ein Colonel und ein Major, neben dem wiederum der Lagerkommandant sitzt.

      Auf dem Tisch aber liegen fünf Aktendeckel. Einer ist aufgeschlagen, den kennt Quincy ganz genau, das ist nämlich sein Aktendeckel, in dem alles über ihn steht.

      Quincy salutiert, er kommt sich ziemlich albern dabei vor, denn zu einer anständigen Ehrenbezeichnung gehört nun mal nach seiner Meinung eine anständige Uniform. Und die hat er eben nicht, der Quincy Morgen.

      »Soldat Quincy Morgen«, meldet er.

      »Rühren, Morgen!«

Скачать книгу