G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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die Schienen zu verlegen beginnen.

      Plötzlich kommt es dem schweren Quincy so vor, als wenn der Boden an der Seite, an der er augenblicklich die Soden absticht, leise schwankt.

      Er springt einige Male hoch, spürt das Schwanken noch stärker und sagt heiser: »Das ist nicht der richtige Platz hier. Unter der Wiese hier muß ein Moorloch sein, genau wie vorgestern, Sam, als wir plötzlich die eine Lore samt dem Schienenstück in der Wiese verschwinden sahen. He, Sergeant, hier muß ein Moorloch sein!«

      »Sieh in dich, dann siehst du eins, du Faulpelz!« gibt Ducan scharf zurück. »Die Stelle, das habe ich gesagt. Und dabei bleibt es. Du siehst wohl neuerdings überall Moorlöcher, was?«

      »Hier scheint aber wirklich eins zu sein, Sergeant«, erwidert Quincy heiser. »Wenn die Soden abgestochen sind, dann fehlt dem Boden hier der Halt, ich kenne mich aus im Sumpf. Ich möchte sagen…«

      »Daß du zu faul bist zu arbeiten, ich weiß!« unterbricht ihn Ducan scharf. »Weitermachen, das ist ein Befehl!«

      »Idiot!« zischelt Quincy zwischen den Zähnen. »Ich weiß doch Bescheid, aber er will nicht hören. Na gut, stechen wir es ab, wir werden ja sehen.«

      Er macht verdrossen weiter und erinnert sich an die vielen Sumpfstellen bei sich zu Hause. Man kann über den Sumpf gehen, ohne einzusinken, solange die Grassode, die über dem schwankenden, trügerischen Sumpf gewachsen ist, fest zusammenhält. Hier sieht es ihm danach aus, als sei hier vor hundert Jahren mehr als nur ein Moorloch gewesen. Langsam ist das Loch überwachsen, aber vorhanden ist es immer noch.

      Also macht er weiter, er flucht zwar leise, doch er sagt sich, daß sie bestimmt bald ein neues Sodenstück abstecken müssen, um die Drehscheibe verlegen zu können. Also doppelte Arbeit, genau das, was Ducan anscheinend will.

      Ducan kommt kurz vor dem Ende der Planierungsarbeit zu ihnen, stellt sich auf den Fleck und wippt ein paarmal.

      »Na, hält doch«, sagt er grinsend. »Wenn du dich nicht immer zu drücken versuchen würdest, Morgen, dann würde es besser für dich sein.

      Packt mal an und bringt die Scheibe her. Drei Mann zu Morgen und Kliburn, das reicht.«

      Drei Mann, denkt Kliburn, wir sollen uns einen Bruch anheben, was?

      Wenig später schleppt er mit Quincy, Steve Mulligan, Dallard und Maxwell Harris die schwere Drehscheibe zu der Stelle.

      Die Drehscheibe sitzt kaum auf, als Quincy, der am Boden kniet, leise sagt:

      »Ich hab’ doch was glucksen gehört. Ich lasse mich hängen, wenn hier kein Sumpfloch ist, aber sagt das mal einem Idioten.«

      Die Scheibe wird verkeilt, dann die letzten Schienenstücke angeschlossen und verschraubt. Der Winkel, in dem die Schienen nun zum Damm hochlaufen, ist etwas steiler geworden. Einige aus dem Haufen Strafsoldaten sind oben dabei, die Maschinen einzupacken, andere stampfen die Erde fest.

      Der Damm, der nun bereits eine Länge von mehr als 200 Yards hat und bis zur leichten Bodenwelle drüben reicht, muß mit dem Damm am Neches River verbunden werden, eine Strecke von mehr als 600 Yards ist also noch zurückzulegen.

      »Fertig?« fragt Ducan grimmig. »Dann los, an die Arbeit, ihr Faulpelze. Und daß ihr mir heute noch zwei Yard schafft, das rate ich euch. In den Graben, ihr zwei – schaufeln!«

      »Verdammter Lump«, sagt Quincy zwischen den Zähnen. »Du denkst nur, daß du uns fertigmachen kannst, aber du irrst dich.«

      Die Schienen, über die sie in den Graben zurückstolpern, laufen von der Drehscheibe ab in einem dicht am Graben vorbeigehenden Bogen und wieder zur anderen Seite der Scheibe zurück. So entsteht ein ständiger Kreislauf der Loren. Die unbeladenen kommen auf den Kreis, werden vollgeschippt und dann von der zweiten Gruppe des Arbeitskommandos auf die Dammkrone geschoben.

      Quincy und Kliburn stehen bald wieder im Graben, die ersten beiden Loren werden auf den Damm gekarrt, sie müssen schaufeln und sehen wenig später den Schatten von Sergeant Ducan über sich auftauchen.

      Neben Ducan stehen Dennison, Wardwood und einer der anderen Posten. Ducan blickt in den Graben und sagt mürrisch, sicher weil er irgend etwas sagen muß:

      »Die Kanten besser abstechen. Das ist ja Pfuscharbeit, was ihr da macht. Wenn man euch schon was tun läßt. Ich werde euch noch alles vormachen müs…«

      Und weiter kommt er nicht.

      In diesem Augenblick geschehen mehrere Dinge zur gleichen Zeit.

      Mulligan, der das Kommando an der einen Lore hat, sieht kurz zu Harris, der hinter der Lore lehnt und schiebt.

      Auf der Drehscheibe befinden sich in diesem Moment Dallard und James, ein Mann, der seinem Vorgesetzten beinahe alle Knochen bei einer Prügelei im Dienst gebrochen haben soll. Nun ist James zwar ein Bulle, aber er strengt sich nie mehr an, als er unbedingt muß.

      Die Scheibe mit der auf ihr stehenden Lore wird von zwei anderen Strafgefangenen gedreht.

      Und genau in dem Augenblick, als die Lore da steckt, wo Quincy ein Moorloch vermutet hat, merkt Dallard plötzlich, daß sich der Boden unter seinen Füßen zu senken beginnt.

      Dallard stößt einen heiseren Schrei aus, sieht plötzlich direkt zu seinen Füßen eine Fontäne aus dem Boden spritzen, deren Wasser graubraun ist und wirft sich zur Seite.

      »Vorsicht!« brüllt Dallard schrill los. »Die Lore – die Scheibe sinkt!«

      Sein wildes Gebrüll läßt Ducan und die beiden anderen Posten jäh herumfahren.

      Aber es geschieht noch mehr.

      James merkt urplötzlich, daß sich die Lore bewegt. Sie rollt los. Und unter James senkt sich jäh der Boden tiefer.

      James stößt einen wilden Schrei aus, sieht Wasser und will noch wegspringen, als die Lore kommt. Die Lore kommt unaufhaltsam, sie rollt und droht zu kippen. Während die anderen beiden Männer mit schrillen Angstschreien wegspringen, rollt das erste Rad der Lore über den alten Schuh, den James am rechten Fuß trägt.

      In der nächsten Sekunde schreit ­James gellend auf. Er schwankt, taumelt zur Seite und stürzt zu Boden, um seinen Fuß schreiend zu umklammern.

      Damit aber nicht genug. Die Scheibe sinkt an der einen Seite nun rasch ein. Schon ist Wasser über der Scheibe, schon biegen sich die Schienen, die mitsamt der Scheibe nach unten gezogen werden.

      Vorn nun, fast am Ende dieser ersten Schiene, die zum Damm hochläuft, dreht sich Mulligan bei dem Gebrüll um. Harris hinter der Lore merkt in diesem Augenblick, daß die Schiene heftig gerüttelt wird. Auch er sieht sich um, er bemerkt schlagartig, daß das Ende der Schiene, das an dem Scheibenaußenrand befestigt ist, sich senkt und vom Wasser überspült wird.

      Wie immer es kommt, Harris weiß es nicht zu sagen. Sei es, daß Mulligan bei dem ersten Schreck die Lore nicht mehr mitschiebt, sondern sie losläßt, sei es, daß die anderen beiden Männer rechts und links der Lore den Schub etwas verringern. Plötzlich spürt Harris das Gewicht der schweren, vollgeladenen Lore an seinem Rücken.

      »Haltet sie, haltet…«

      Harris kann die Lore nicht halten. Er springt mit einem verzweifelten

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