G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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haben Munition genug, denkt Quincy, die haben alles im Überfluß. Sie haben selbst dann noch geschossen, als wir an Land geschwommen sind. Ich weiß nicht genau, ob sie nun daneben oder direkt auf das Schiff gefeuert haben. Ich weiß nur, daß mehr als drei Lagen zwischen uns gelegen haben. Wir im Wasser und hinter uns die Yanks mit ihren Kanonen. Neben mir die Schreie, denn im Wasser bist du wehrlos.

      Selbst an Land haben sie uns noch zwei Lagen nachgeschickt. Ich möchte noch mal ein Schiff haben, so eine kleine, wendige Schaluppe mit nachtschwarzen Segeln. Und dann kein Mondschein, stockdunkel müßte die Nacht sein.

      An einen dieser Blockadeburschen lautlos heransegeln, drei schwere Kanonen möchte ich an Bord haben. Und dann feuern, sobald ich auf der Breitseite liege. Ehe die sich von ihrem Schrecken erholt haben und an die Kanonen rennen, sind wir längst weg.

      Verkehrt ist das alles gewesen, alles falsch, genauso falsch wie die Sache mit den drei Tonnen. Alkohol. Vergraben hätte ich sie sollen – oder einen Nagel in die Tonne schlagen, einen Strick dranbinden und sie im Wasser versenken. Statt dessen juckt mich der Teufel, ich muß den anderen einige Runden spendieren. Und als der ganze Verein betrunken gewesen ist – wen haben sie sich gegriffen?

      Quincy Morgen. Packzeug – lauter Packzeug. Dieser Ducan ist ein Oberpackzeug. Wenn ich den mal allein zwischen meine Hände bekomme. Der jagt mich mit dem Bajonett, wie die Yanks mich mit Kanonen gejagt haben.

      Das ist eine Landratte, denkt Quincy, dem würde ich es zeigen. Sicher kann er nicht mal schwimmen, was? An ein langes Tau würde ich ihn binden und dreimal kielholen lassen. Ob er dann wie ein Fisch aussieht?

      Er grinst bei diesem Gedanken und hat Kliburn erreicht.

      Sie sind nun auf einer Höhe und dicht nebeneinander, Kliburn und er. Der kleine Kliburn ist ein Meister im Organisieren, was? Was der alles besorgt, was dem alles an den Fingern kleben bleibt.

      Kliburns Gesicht ist feuerrot vor Anstrengung. Der Schweiß rinnt in kleinen Perlen von Kliburns Stirn, seine Blicke sind starr nach vorn gerichtet.

      »Na, ihr beiden, nun kriecht mal immer weiter, diese Sumpfwiese ist lang, mächtig lang«, sagt Ducän hinter ihnen. »Morgen, stell dir vor, daß hinter dem Graben dort Yankees liegen und euch beide sehen können. Sie werden auf euch schießen, Kliburn, ist dir das auch klar? Nun mal ganz herunter. Und schnell weiterkriechen, ganz flach machen, Kliburn, robben, verstehst du, robben mußt du!«

      Nun rutschen sie fast über das Gras, vor sich den Graben, die Reste jener braunschwarzen Moorerde, die sie mit den Karren und Loren zum Damm gefahren haben. Eine, vielleicht drei Schritt große Fläche von jenem braunschwarzen Erdreich wartet auf sie. Noch zehn Schritte, noch acht sind zu kriechen. Nun noch sechs – fünf.

      Er wird uns doch nicht, denkt Kliburn, der wird uns doch nicht etwa…

      Er zaudert, spürt plötzlich etwas sehr Spitzes hinter sich an seinem Gesäß und hört Ducan sagen:

      »Weiter, was ist denn, immer weiter, Freunde. Ihr habt doch Spaß, wie? Gehabt habt ihr welchen, ihr bekommt noch mehr, damit die anderen sehen, wie es ihnen geht, wenn sie dumme Witze erzählen. Ist dir was, Morgen, sagst du was?«

      »Nichts, Sergeant«, erwiderte Quincy Burton knirschend. »Mir ist gar nichts, aber vielleicht wird dir eines Tages etwas sein, darauf kannst du Gift nehmen, Sergeant. Du bist der größte Schinder der Armee, das werde ich dir nie vergessen.«

      »Und ihr seid der größte Banditenhaufen, der jemals Uniformen getragen hat«, antwortet Ducan eisig. »Euch Gesindel werde ich so behandeln, wie ihr behandelt werden müßt, um hier auf keine dummen Gedanken zu kommen. Einige Tage habe ich mir eure Faulheit und Frechheit nun mitangesehen, jetzt ist damit Schluß. Ihr zwei seid die schlimmsten Radaubrüder unter all den anderen. Und euch beide mache ich nun fertig, das müßt ihr verstehen. Ihr seid wie zwei Geschwüre, die aufplatzen und den ganzen Verein vergiften können. Ich kenne euch, ich weiß genau, Quincy, was du denkst, weil ich es auch denken würde, läge ich an deiner Stelle hier. Du möchtest mich umbringen, was?«

      »Da brauchst du nicht mal zu raten«, antwortet Burton fauchend. »Ducan, ich bin genau dasselbe wie du gewesen, ich habe den gleichen

      Dienstrang gehabt, aber ich würde niemals so zu meinen Leuten gewesen sein.«

      »Jeder ist anders, hier bin ich anders als du denkst, Morgen. Man kann euren Haufen nicht anders als auf diese Art behandeln. Ihr seid schon so schlimm genug. Läßt man euch etwas Freiheit, dann werdet ihr frech wie Galgenvögel. Weiter, Kliburn… Quincy, weiter!«

      »Der Graben«, sagt Kliburn heiser. »Der Graben, Sergeant!«

      »Welcher Graben, Mensch? Ich sehe keinen Graben.«

      »Er sieht keinen Graben, dieser Schinder«, keucht Quincy abgerissen. »Er sieht ihn nicht. Vor uns ist der Graben, wir kriechen ja schon in diesem verfluchten Schlamm, Ducan!«

      »Schlamm? Ich sehe keinen Schlamm, ich sehe keinen Graben. Wenn ihr das alles seht, dann seht ihr mehr als ich. Weiter, habe ich gesagt, kriechen!«

      Quincy kriecht und sieht die Kante vor sich, eine schroffe und glitschige Kante, die Grabenböschung. Und unten, einen guten Schritt tief, ist Wasser, schmutzigdunkles Sumpfwasser, das sich im Graben gesammelt hat.

      Er zaudert, sieht Kliburn an, der seinen Blick mit einem wilden, mörderischen Ausdruck erwidert.

      »Was ist denn?« fragt Sergeant Harry Ducan gelangweilt. »Willst du nicht, Dicker? Dann muß ich…«

      Quincy Burton spürt einen Stich und kriecht ruckhaft vorwärts. In der nächsten Sekunde ist er über die Kante und kommt auf die Böschung.

      Auf einmal rutscht er, kann sich nicht mehr halten und glitscht nach unten.

      Da ist das Wasser, dieses Sumpfwasser, das kein Mensch trinken kann. Er taucht ein und stemmt sich hoch. Er kann knien, denn so blickt er gerade noch mit dem Kopf aus dem Wasser.

      Neben ihm klatscht es, Kliburn ist drin und taucht langsam wieder auf. Sein vom Moorwasser überschwemmtes Gesicht ist braun gefärbt wie das eines Mischlings. Er muß kauern, denn für ihn gibt es keine kniende Stellung, dazu ist er zu klein.

      »Kriechen, habe ich gesagt«, knurrt Ducan hinter ihnen. »Warum kriecht ihr denn nicht weiter, Freunde? Kriechen, immer weiterkriechen, hört ihr nicht? Marsch, vorwärts, die richtige Erfrischung, was, Quincy? Sage nur, daß du keine Erfrischung verdient hättest.«

      »Hundesohn«, zischt Quincy zwischen den Zähnen. »Du ver…«

      Er rutscht auf den Knien weiter, dann kommt ein Loch in der Grabensohle, von dem nichts zu ahnen gewesen ist. Irgendwer hat vielleicht einen der halbverfaulten Baumstämme, die man oft unter der Moordecke findet, ausgegraben und so ein tieferes Loch gemacht.

      Quincy sinkt nach vorn, ehe er sich zurückwerfen kann. Er macht unwillkürlich den Mund auf und schluckt beim Fall nach vorn Wasser. Danach taucht er wieder auf, spuckt das Wasser im weiten Bogen aus, sieht hoch zu Ducan und in dessen unbewegliches Gesicht.

      »Das bezahlst du«, sagt er heiser. »Ich sage dir, ich schwöre dir, du wirst es eines Tages bezahlen!«

      »Was?« fragt Ducan eiskalt. »Du bist doch eine Wasserratte, Morgen. Weiter, du auch, Kliburn!«

      Sam Kliburn spürt seine Muskeln in dieser angespannten Stellung doppelt.

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