Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha
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»Kartoffeln wachsen überall«, knurrt er. Seine Laune wird immer schlechter.
»Also halte dich für morgen früh bereit. Du fährst mit den ersten Lastern.«
Clermont antwortet nicht. Er sieht aus zusammengekniffenen Augen hinter Morton her. Sie haben sich immer ausgezeichnet vertragen. Und die Bevormundung Mortons hat ihn nie gestört. Doch jetzt glaubt er, Morton zu hassen. Nicht bei sich, sondern bei ihm sucht er die Schuld seiner Verschickung, die eine Strafversetzung ist.
Den ganzen Tag bekommt er ihn nicht zu sehen. Am Abend trifft Morton ihn in Steemans Bar. Er unterhält sich eifrig mit Fée und läßt sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als er Morton hereinkommen sieht.
Unweit von Clermont nimmt Morton an der Theke Platz. Einmal wirft Fée ihm einen herausfordernden Blick zu, den er ernst erwidert, um sich sofort wieder seinem Glas zu widmen, das er erneut füllen läßt.
Clermont und Fée lachen und scherzen. Das silberhelle Lachen Fées durchfährt ihn schmerzhaft. Er schiebt das leere Glas Steeman zu.
»Whisky pur«, sagt er kurz. Er schüttet den Inhalt förmlich in sich hinein.
»Was ist los, Mr. Morton? Haben Sie Ärger gehabt?« wagt Steeman zu fragen.
»Es geht«, erwidert er abweisend. Da fragt Steeman nicht mehr. »Wie geht es Carmen?«
»Danke, gut. Fée nimmt ihr an Arbeit ab, was sie nur tun kann. Ich bin meiner Schwägerin sehr dankbar.«
»Also hat sie sich hier gut eingewöhnt.«
»O ja«, versichert Steeman eifrig. »Sie möchte gar nicht wieder fort.«
»Es vertreibt sie ja auch keiner.« Morton gibt sich den Anschein völliger Gleichgültigkeit. In Wirklichkeit möchte er noch viel mehr über Fée hören.
Da Clermont keine Anstalten macht, heimzugehen, verläßt Morton vor ihm die Bar.
Soll er den letzten Abend genießen, denkt er, als er seinen Wagen besteigt.
*
»Wann ist Ihr Dienst hier beendet, Fée?« erkundigt sich Clermont.
»Eine halbe Stunde noch«, erwidert Fée.
»Würden Sie mir eine Bitte erfüllen?« fragt er, keinen Blick von dem schönen Gesicht Fées nehmend.
»Wenn ich sie erfüllen kann?«
»Doch, das können Sie«, behauptet Clermont. »Morgen früh fahre ich mit den ersten Tankwagen weg. Würden Sie mit mir eine Stunde spazierengehen?«
»Ich weiß nicht…« Sie wirft einen schnellen Seitenblick auf den Schwager. »Er sieht es nicht gern, wenn ich so spät aus dem Hause gehe.«
»Bitte«, fleht Clermont. »Nur für eine Stunde.«
Fée sieht ihn groß an. Er war immer höflich und anständig zu ihr. Warum soll sie eigentlich nicht mit ihm gehen? Sie kommt so wenig aus dem Bau. Sie wirft den Kopf etwas in den Nacken.
»Gut, ich komme mit. Erwarten Sie mich nach Schluß draußen.«
Er greift nach ihrer Hand und drückt sie leicht. –
Eine Stunde später!
Clermont ist abseits hin und her gegangen. Endlich hört er einen leichten Schritt. Fée kommt. Sie hat einen Pelzmantel an, denn die Nacht ist kühl, mondhell und sternenklar.
Er lehnt am Schlag seines Wagens und raucht. Als sie auftaucht, tritt er die Zigarette aus und geht ihr entgegen.
»Ich glaubte schon, Sie kämen nicht«, sagt er erfreut und öffnet die Tür.
Sie mißt ihn mit einem erstaunten Blick. »Ich denke, wir wollen laufen?«
»Zuerst wollen wir ein Stück fahren. Laufen können wir immer noch«, gibt er zur Antwort.
Wortlos steigt sie ein und kuschelt sich auf den Sitz neben ihn.
Er fährt über die breiten Straßen, bis dicht an den Wald heran. Es ist eine kühle, aber zauberhafte Nacht.
»Sie kommen auf ausgefallene Ideen«, unterbricht sie die Stille.
»So ausgefallen ist sie nicht. Morgen verlasse ich die Station«, erwidert er, ernster als gewöhnlich. »Ich konnte einfach den letzten Abend nicht allein verbringen.«
»Sie gehen fort?«
»Ja, so hat man wenigstens über mich bestimmt.«
»Mr. Morton?« forscht sie.
»Indirekt!« weicht er einer Erklärung aus. Er bringt den Wagen zum Stehen und dreht sich ihr zu. »Wollen Sie mit mir gehen?«
»Sie scherzen!«
»Es ist mein voller Ernst.«
Sie schüttelt den Kopf. »Nein!«
»Und warum nicht?«
»Weil es mir hier gut gefällt.« Sie nimmt die Zigarette, die er ihr anbrennt und reicht. »Außerdem hat mich meine Schwester sehr nötig.«
»Sie sollen meine Frau werden.«
Sie fährt zusammen, macht einen hastigen Zug und sieht an ihm vorbei.
»Das – das kann ich nicht.«
»Und warum nicht?« bohrt er weiter.
»Wollen Sie das unbedingt wissen?«
»Ja!«
»Den Mann, den ich heirate, muß ich lieben…«
»Und mich lieben Sie nicht?« unterbricht er sie erregt.
»Nein! Ich mag Sie gut leiden, aber zu einer Ehe gehört mehr. Ich möchte weder Sie noch mich unglücklich machen.«
Schade – überlegt sie – daß er das gefragt hat. Nun werden wir im Bösen auseinandergehen.
Er grübelt vor sich hin. Wunderschön hatte er sich das vorgestellt. Fée geht mit ihm, als seine Frau. Er wollte ein ganz anderes Leben führen, und sie sollte seine Einsamkeit mit ihm teilen.
»Ich werde Sie verwöhnen und auf Händen tragen«, verspricht er aus ehrlichem Herzen.
»Es geht nicht. Es geht wirklich nicht«, wehrt sie ab. »Haben Sie mich deshalb eingeladen, um mir das zu sagen?«
»Ja – und ich wollte den letzten Abend nicht allein sein, sonst…«
Er hebt die Schulter. »Ich weiß nicht. Meine Stimmung ist alles andere als rosig.«
»Das gibt sich wieder«, sagt sie leichthin.