Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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sich. »Schön, Achim, damit ist zunächst die unangenehme Angelegenheit aus der Welt gebracht. Und – wenn er sich weigert?«

      »Dann schick ihn zu mir.«

      *

      An diesem Abend, auf seinem Rundgang, sucht Morton auch John Steemans Bar auf.

      Anstelle Carmens, der Wirtin, steht deren Schwester Fée neben John, dem Pächter. Sie sieht bezaubernd aus in ihrem duftigen weißen Kleid, das ihre exotische Schönheit noch besonders unterstreicht. Und was er nie für möglich gehalten hat, trifft urplötzlich ein: Morton spürt sein Herz. Es klopft hart gegen die Brust beim Anblick Fées.

      Sekundenlang ruht sein Blick selbstvergessen auf ihren gleichmäßigen Zügen. In ihren nacht-dunklen Augen bleibt er hängen. Sie zieht die Mundwinkel ein wenig herab und wendet sich ab.

      Das ärgert ihn, und er versucht, diesem Ärger Luft zu machen. Eigentlich ist es sonst nicht seine Art. Er weiß selbst nicht, was ihn dazu treibt.

      »Was macht Ihr Anbeter?« fragt er, wie nebensächlich.

      »Mein Anbeter?« wiederholt sie, und ihre Brauen ziehen sich zusammen. »Ich verstehe Sie nicht…« Sofort unterbricht sie sich. »Ach, Sie meinen Mr. Clermont?«

      »Genau!« antwortet er verstimmt. Er hat erwartet, sie würde nicht wissen, wovon er spricht. So gibt sie indirekt zu, daß nur einer in Frage kommt.

      Mit einem herausfordernden Blick sieht sie ihn an.

      »Paßt Ihnen das nicht? Jeder Frau gefällt es, wenn sie verehrt wird.«

      »Warum sollte mir das nicht passen?« Er zündet sich rasch eine Zigarette an, um nicht in die Augen der Frau blicken zu müssen. »Hoffentlich benimmt er sich Ihnen gegenüber anständig.«

      »Das lassen Sie nur meine Sorge sein«, sagt sie schnippisch. »Ich weiß mir ganz gut selbst zu helfen.«

      »So?« Seine Stimme ist gleichmütig. Er wendet sich an Steeman. »John, paß gut auf deine Schwägerin auf.«

      »Was fällt Ihnen ein?« empört sie sich. »Clermont ist höflich und galant, und Sie – Sie sind ein – ein furchtbarer Mensch.«

      »Danke für das Kompliment.« Er verneigt sich knapp und ironisch. »Jeder schläft so, wie er sich bettet. Gute Nacht!«

      Verdutzt sieht sie ihm nach. Steeman neigt sich zu ihr. »Du hast Mr. Morton verärgert, Fée. Kannst du ihn nicht leiden?«

      »Nein!« kommt ohne Überlegung ihre Antwort. »Ich hasse ihn, seine ganze Art.«

      »Er ist der beste Mensch, den ich je in meinem Leben kennengelernt habe…«, wendet Steeman ein.

      »Aber von Frauen versteht er nicht so viel.« Dabei schnippt sie mit den Fingern. »Außerdem hat er mir keine Vorschriften zu machen.«

      »Ich weiß nicht…« Steeman wiegt seinen Kopf hin und her.

      »Aber ich weiß es.« Sie macht eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, lassen wir das. Er ist unmöglich und bildet sich eine ganze Menge ein.«

      »Du, Fée, das stimmt nicht«, widerspricht Steeman heftig. »Er könnte von sich eingenommen sein, denn er ist neben dem Boß derjenige, der unermüdlich tätig

      ist, der für Ruhe und Ordnung sorgt und der treu und zuverlässig

      ist.«

      Sie zuckt mit den Schultern. »Von mir aus. Ich jedenfalls mag ihn nicht.«

      Er blickt sie von der Seite her an. Richtig erregt ist sie. Dabei ist Morton ihr doch in keiner Weise zu nahe getreten. Er hat doch die ganze Unterhaltung mit angehört.

      Merkwürdig! Auf einmal kennt er sich in Fée nicht mehr aus. Nun, von ihm aus. Fée ist in der kurzen Zeit, da sie hier weilt, sehr beliebt geworden. Auch sie wird schon noch merken, was Morton für ein feiner Kerl ist.

      Und dann gehen seine Gedanken in eine ganz andere Richtung. Fée wäre die richtige Frau für Morton. Schade!

      *

      Morton geht seine Runde weiter, bis er auf dem taghell beleuchteten Gelände der Bohrtürme angekommen ist.

      Er macht seinen Kontrollgang wie immer, findet nichts Auffälliges und kehrt wieder um. Draußen besteigt er seinen Wagen und fährt seinem Bungalow zu. Jetzt denkt er nur an Fée und ist richtig wütend auf sich. Außer mit Bettina hat er sich kaum mit Frauen beschäftigt. Seine anfängliche Liebe zu Wattenbergs Frau ist einer tiefen Verehrung gewichen. Und nun gibt es wieder eine Frau, die sein Denken in Anspruch zu nehmen beginnt. Er wird in Zukunft Steemans Bar meiden.

      Doch am nächsten Abend geht er doch wieder hin. Kurz leuchtet es in seinen hellen Augen auf, als er Fée erblickt. Diesmal ist die Theke dicht besetzt, doch John macht rasch einen Hocker frei. Es gibt großes »Hallo«, und eine angeregte Unterhaltung folgt. Ein paarmal wirft Fée ihm unter halbgesenkten, dichten Wimpern einen schnellen Blick zu, den er wohl sieht, jedoch ignoriert.

      Selbst als sie einen der Männer fragt: »Wo steckt eigentlich Mr. Clermont?« tut er, als habe er nichts gehört. Sie wendet sich schließlich an ihn: »Wissen Sie, wo Mr. Clermont steckt?«

      »Nein«, sagt er kurz und unfreundlich. Sie errötet und dreht sich rasch um.

      Ein unmöglicher Mensch! denkt sie wütend.

      Morton hockt noch an der Theke, als die anderen bereits gegangen sind. Immer wieder schiebt er John sein Glas zu, um es auffüllen zu lassen. Dieser Egon – sinnt er vor sich hin –, wie er es nur macht, daß ihm die Frauen nur so zufliegen; außer einer natürlich: Bettina!

      Noch hat er nicht mit ihm über die Versetzung gesprochen. Er ahnt, daß es einen heißen Kampf geben wird. –

      Erst am nächsten Tag bietet sich Gelegenheit dazu.

      Beim Frühstück sieht er Clermont kritisch an.

      »Dein Faustkampf ist noch einmal gut ausgegangen, Egon. Man sieht keine Spur mehr davon.«

      Lustlos stochert Clermont auf seinem Teller herum. Für gewöhnlich ißt er Eier auf Schinken mit großem Appetit.

      »Ich habe doch nicht ausgeteilt«, brummt er, »nur eingesteckt.«

      »Weil du gar nicht dazu gekommen bist, mein Lieber«, spöttelt Morton. »Dein Glück übrigens, sonst wärst du längst nicht mehr hier…«

      »Was soll das heißen?« Clermont wird neugierig und schiebt seinen Teller zurück.

      »Daß du strafversetzt bist und daß du, nachdem dein Auge verheilt ist, morgen zur Verladestation abkommandiert bist.«

      »Wohin?« Clermont ist sprachlos. »Ausgerechnet dorthin! Warum nicht gleich in die Wüste?«

      Morton betrachtet ihn kopfschüttelnd.

      »Sei froh, daß du nicht gefeuert worden bist! Ich bin überzeugt, wenn du dich bewährst, wirst du eines Tages wieder hier sein.«

      »Wenn

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