Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha
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Und dann ist der Tag endlich angebrochen.
In Bettinas Ankleidezimmer ist Greta unermüdlich um die junge Hausherrin bemüht. Mit flinken, geschickten Händen tut sie alles, um die natürliche Schönheit Bettinas noch zu unterstreichen.
Sie hat das reiche dunkle Haar zu einer geschmackvollen Abendfrisur gelegt. Goldbraun heben sich die gutmodellierten Schultern und der Hals aus dem schulterfreien Abendkleid aus wertvollen weißen Spitzen über elfenbeinfarbenes Duchesse, das bis herab zu den silbernen, hochhackigen Riemenschuhen fließt.
Greta reicht ihr den vergoldeten Schmuckkasten, der durch ein kompliziertes Schloß gesichert ist.
Sie schlägt den Deckel zurück und stößt einen Laut der Überraschung aus. Obenauf liegt ein Schmuck, der neu ist und der ein Vermögen gekostet haben muß.
Grüne Smaragde, in Brillanten gefaßt, sind zu einer Kette verarbeitet, die Greta nun behutsam um den schlanken Hals legt. Gleichgefaßte Ohrgehänge steckt sie in die Ohren der jungen Frau. Ein Armband streift sie über das Handgelenk.
An den Händen trägt Bettina nur den goldenen Ehering. Dann schiebt Greta ihr noch zwei gol-
dene Kämme, ebenfalls mit Brillanten verarbeitet, in das Haar, da-
mit es besser zusammengehalten wird.
»Gnädige Frau sehen wie ein Märchen aus.« Greta schlägt vor Begeisterung die Hände zusammen.
»Das finde ich auch«, ertönt eine Stimme im Hintergrund. Im Spiegel sieht Bettina Achim näher kommen. Er macht ebenfalls eine gute Figur im weißen Smoking.
Greta verschwindet, und er zieht Bettina aus dem Frisiersessel empor. Er dreht sie nach allen Seiten.
»Du siehst bezaubernd aus, Geliebtes!«
»Der Schmuck, Achim«, flüstert sie überwältigt. »Du hast ein Vermögen ausgegeben.«
»Heute repräsentierst du mit der Anmut und Grazie, die dir nun einmal eigen sind, die reiche Frau Wattenberg. Kann ich dich wie ein Aschenputtel herumlaufen lassen?«
»Das ist ein Schmuck, den jede Königin tragen könnte.«
»Eine Königin trägt ihn auch«, schmunzelt er. »Meine Königin, Liebes.« Erst drückt er noch einen Kuß auf ihren Mund, dann reicht er ihr den Arm. »Nun komm, gleich werden die ersten Gäste eintreffen.«
Wenig später beginnt der Aufmarsch der Wagen über die gepflasterte Auffahrt. Pedro und Hermann fahren die Wagen in die abseits liegenden Garagen. Mehrere Diener helfen den Damen und Herren beim Aussteigen.
Unter den ersten Gästen befinden sich der Gouverneur Diego Cassandra und der Generalkonsul der deutschen Kolonie, Peter Oppenheim.
Sie alle staunen Bettina an und wagen kaum, ihr die Hand zu küssen. Mit Charme überbrückt sie die anfängliche Verlegenheit. Für jeden hat sie ein paar nette Worte.
Morton erscheint. In seiner Gesellschaft befindet sich Egon Clermont.
Dieser starrt Bettina an wie ein überirdisches Wesen. Er hatte sich vorgenommen, jedes Gefühl zu unterdrücken. Aber angesichts von so viel Schönheit und Lieblichkeit schießt es wie eine Flamme in ihm empor, und ihm ist, als würden seine Sinne davon vernebelt
Rasch zieht Morton ihn zur Seite. Er hat bemerkt, wie Wattenberg scharf zu Clermont hinsieht.
Bettina ist etwas blaß geworden, als sie den wie im Fieber glänzenden dunklen Augen Clermonts begegnet. Sie zwingt sich, ihm ruhig die Hand zu reichen, über die er sich beugt und auf die er einen Kuß drückt, viel zu lange und zu heiß.
Die ersten Getränke werden gereicht. Die Gäste nehmen sie im Stehen zu sich. finden sich in Gruppen zusammen und plaudern zwanglos.
Als einer der letzten taucht Dr. William Stanford auf, er hat weise blaue Augen und weißes Haar. Da er Witwer ist, keine Kinder besitzt, hat er sich vorgenommen, für immer hier in diesem Paradies zu bleiben.
Bettina mag den Arzt sehr gern.
Als er jetzt vor ihr steht, blinzelt er sie vergnügt an.
»Gnädige Frau, denken Sie an die Herzen der unverheirateten Männer. Auch an das meinige. Sie kommen mir wie ein vom Himmel gefallener Engel vor.«
Bettina lacht leise auf.
»Ich fühle mich durchaus nicht engelhaft, lieber Doktor. Wollen Sie einmal meine niedlichen Krallen sehen?«
»Mir scheint, Sie sind aus der richtigen Mischung zusammengestellt. Von mir aus dürfen Sie so bleiben.« Er seufzt komisch auf. »Schade, daß ich nicht dreißig Jahre jünger bin.«
Sie droht ihm mit dem Finger. »Auf Sie werde ich heute ein ganz besonderes Auge werfen müssen, damit Sie Ihr Herz nicht zu sehr strapazieren.«
Neue Gäste kommen hinzu. Schon steht Wattenberg an ihrer Seite. Bettina muß neue Handküsse entgegennehmen, lächeln und freundliche Worte sagen. Es fällt ihr nicht schwer, weil alles, was sie tut, aus einem gütigen Herzen kommt.
Wattenberg muß so viel Komplimente über seine schöne Frau anhören, daß er immer wieder mit Stolz zu ihn hinüberblickt. Sie scheint es zu fühlen, denn sofort dreht sie sich ein wenig und grüßt ihn mit den aufleuchtenden Augen.
Die ganze Kolonie weiß, daß Wattenberg seine Frau abgöttisch liebt, und daß sie ein sehr glückliches Paar sind.
Mona Burker und ihr Mann, ein Ingenieur, sind die letzten Gäste, die eintreffen.
Sie liebt es, aufzufallen, deshalb ist sie nicht eher erschienen. Sie ist Mexikanerin, wundervoll gewachsen, mit großen, feurigen dunklen Augen. Um sich ihre Schlankheit zu bewahren, ist ihr kein Opfer zu groß. Alle kennen ihre Eitelkeit.
Bettina blickt ihr freundlich entgegen. Die Frau ist mit ausgesuchter Eleganz gekleidet. Ihr Kleid ist der letzte Pariser Schrei. Sie weiß, daß sie gut aussieht. Doch kaum hat sie Bettina erblickt, dieses Märchen in Weiß, da wird ihr klar, daß es nur eine schöne Frau hier im Hause gibt, und das ist die Gastgeberin selbst.
Neid würgt sie. Bisher drehte sich alles um sie, und sie kokettierte mit den verheirateten Männern genauso heftig wie mit den unverheirateten.
Die Party beginnt. Sie rollt außerhalb jedes festen Programms völlig zwanglos ab. Die Schiebetüren zum Speisesaal werden auseinandergeschoben. Eine Die-nerschar steht abwartend bereit, um die Gäste zu bedienen.
Das kalte Büfett ist eine wahre Augenweide. Es gibt einfach alles. Kaltes oder gegrilltes Geflügel, riesige Silberplatten mit den verschiedensten kalten Braten, Braten in Aspik, Aal in Gelee. Hummer- Mayonnaise, Kaviar, Eier in verschiedensten pikanten Saucen. Und dann die Salate! Jede Kristallschale ist mit einem anderen Salat gefüllt, mit Geflügelsalat, Fischsalat, Fisch in Öl, Gemüsesalat, Spargelsalat. Man kann auf den ersten Blick überhaupt nicht erfassen, was da alles in der appetitlichsten Art und Weise aufgebaut ist.
Zunächst wird Kaffee gereicht. Auch den Eisbechern wird tüchtig zugesprochen. Jetzt nimmt die mexikanische Kapelle ihr Konzert auf.