Sherlock Holmes: 40+ Krimis in einem Buch. Arthur Conan Doyle

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Sherlock Holmes: 40+ Krimis in einem Buch - Arthur Conan Doyle

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Barker.

      »Wollen Sie damit sagen,« fragte der Sergeant, »daß der Ehering hinter dem anderen saß?«

      »Immer!«

      »Dann muß also der Mörder, wer immer er war, zuerst den einen Ring abgezogen haben, den Sie den Goldklümpchen-Ring nennen und hinterher den Ehering, und dann den ersteren wieder aufgesteckt haben.«

      »So ist es.«

      Der ehrenwerte Dorfpolizist schüttelte den Kopf.

      »Es scheint mir, je schneller wir London an die Sache bekommen, desto besser. White Mason ist sicherlich ein kluger Mann, kein Provinzfall war ihm jemals zu viel. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er hier ist und uns helfen kann. Aber ich glaube, wir werden auch die Londoner Herren brauchen. Jedenfalls schäme ich mich nicht, zu sagen, daß so etwas für unser einen zu hoch ist.«

      Zurück

      Um drei Uhr morgens traf der oberste Beamte der Grafschafts-Polizei auf den dringenden Anruf des Sergeanten Wilson, in einem leichten Dogcart, das von einem dampfenden Traber gezogen wurde, auf der Stätte des Mordes ein. Mit dem Zug um 5.40 Uhr morgens schickte er seine Nachricht an Scotland Yard in London und war um zwölf Uhr am Bahnhof in Birlstone, um uns zu erwarten.

      Mr. White Mason war ein ruhiger, gemütlich aussehender Mensch, in losem Tweedanzug, mit glattrasiertem, sonnengebräunten Gesicht, etwas beleibt. Seine mächtigen O-Beine steckten in Gamaschen, die ihm das Aussehen eines kleinen Grundbesitzers oder eines pensionierten Forstbeamten, jedenfalls aber nicht das der weniger beliebten Gattung des Provinzdetektivs verliehen.

      »Eine richtiggehende Sensation, sage ich Ihnen, Mr. McDonald«, wiederholte er in einem fort. »Es wird hier von Reportern wimmeln, wenn die Sache ruchbar wird. Ich will nur wünschen, daß wir mit unserer Arbeit zu Ende sind, bevor die Zeitungsmenschen ihre Nasen hineinstecken und uns alle Spuren ruinieren. Etwas Ähnliches habe ich noch nicht erlebt. Verschiedene Punkte sind auch für Sie da, Mr. Holmes, wenn ich mich nicht täusche, und auch für Sie, Mr. Watson, denn die Herren Ärzte werden noch ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben, bevor wir durch sind. Ich habe für Sie ein Zimmer im Dorfgasthaus bestellt, dem einzigen, das es gibt. Kommen Sie, meine Herren, wenn ich bitten darf.«

      Er war ein sehr geschäftiger und gesprächiger Mann, dieser Provinzdetektiv. In zehn Minuten befanden wir uns alle in unserem Quartier. In weiteren zehn saßen wir im Salon des Gasthofes und empfingen eine kurze Schilderung der Ereignisse, die im vorangegangenen Kapitel beschrieben sind. McDonald machte sich gelegentlich eine Notiz, während Holmes mit dem Ausdruck überraschter und andächtiger Bewunderung dasaß, etwa wie der Botaniker, der eine seltene und kostbare Blume betrachtet.

      »Bemerkenswert«, sagte er, als die Schilderung zu Ende War. »Höchst bemerkenswert. Ich kann mich kaum an einen Fall erinnern, der solche Eigenarten aufwies.«

      »Ich dachte mir, daß Sie das sagen würden, Mr. Holmes«, meinte White Mason höchst erfreut. »Wir hier in Sussex sind auf der Höhe der Zeit. Ich habe Ihnen nun erzählt, wie ich die Sache vorgefunden habe, als ich sie von Sergeant Wilson zwischen drei und vier des Morgens übernahm. Donnerwetter, habe ich meine alte Mähre in Schwung gebracht. Aber diese Eile war höchst überflüssig, wie sich hinterher herausstellte, denn es gab für mich tatsächlich nichts weiter zu tun. Sergeant Wilson hatte bereits den ganzen Tatbestand aufgenommen. Ich bin ihm durchgegangen, habe mir alles überdacht und habe vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten zugefügt.«

      »Welche?«

      »Also, in erster Linie ließ ich den Hammer untersuchen. Dr. Wood half mir dabei. Wir fanden nicht das geringste Merkmal eines Schlages gegen einen menschlichen Körper daran. Ich hatte gehofft, daß, wenn sich Mr. Douglas mit dem Hammer verteidigt hatte, Spuren an dem Werkzeug zurückgeblieben sein würden. Aber wir konnten keinen Blutfleck daran entdecken.«

      »Das beweist natürlich nicht das geringste«, bemerkte Inspektor McDonald. »Viele Leute sind schon mit einem Hammer ermordet worden, ohne daß diesem etwas anzusehen war.«

      »Sehr richtig, es beweist nicht, daß der Hammer nicht gebraucht worden ist, aber es hätte sein können, daß Spuren zu sehen waren, das wäre für uns ein wertvoller Anhaltspunkt gewesen. Wie dem auch sei, die Untersuchung hat zu nichts geführt. Dann untersuchte ich die Flinte. Sie war mit Rehposten geladen gewesen und, worauf schon Sergeant Wilson hingewiesen hatte, die Drücker waren in der Weise miteinander verbunden, daß beide Läufe gleichzeitig losgingen, wenn man den hinteren abzog. Wer das bewerkstelligt hat, war fest entschlossen, seinem Opfer keine Chance eines Davonkommens zu geben. Die abgesägte Flinte war nur etwa 60 Zentimeter lang. Man kann sie bequem unter dem Rock tragen. Der Name des Fabrikanten war unvollständig, man konnte nur die Silbe ›Pen‹ auf der Rille zwischen den beiden Läufen lesen; das übrige war offenbar auf dem abgesägten Teil.«

      »Ein großes ›P‹ mit einem Schnörkel darüber und dann e und n etwas kleiner?« fragte Holmes.

      »Sehr richtig.«

      »Pennsylvania Small Arms Co., eine wohlbekannte amerikanische Firma«, erklärte mein Freund.

      White Mason blickte ihn mit ebensolcher Ehrfurcht an, wie etwa der Dorfarzt einen Universitätsprofessor, der durch ein Wort Schwierigkeiten löst, die für jenen eine unübersteigbare Mauer bilden.

      »Ausgezeichnet, Mr. Holmes! Sie haben Recht, ohne Zweifel. Wundervoll, wundervoll! Sagen Sie, haben Sie die Namen aller Waffenfabriken der ganzen Welt im Kopf?«

      Holmes machte eine abwehrende Bewegung.

      »Zweifellos ist es eine amerikanische Flinte«, fuhr White Mason fort. »Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß abgeschnittene Schrotflinten in Amerika sehr gebräuchlich sind. Ich dachte schon daran, unabhängig von dem Namen auf dem Lauf. Wir können dies als einen Beweis auffassen, daß der Mann, der sich in das Haus geschlichen und den Hausherrn getötet hat, ein Amerikaner ist.«

      McDonald schüttelte den Kopf.

      »Mensch, halten Sie Ihre Gedanken im Zaun«, sagte er. »Wir haben noch gar keinen Beweis, daß sich überhaupt jemand ins Haus geschlichen hat.«

      »So! Und das offene Fenster, das Blut am Fensterbrett, die sonderbare Karte, die Fußspuren in der Ecke, die Flinte, ist das gar nichts?«

      »Es ist nichts, was nicht auch absichtlich hätte inszeniert werden können. Mr. Douglas war Amerikaner oder hat lange in Amerika gelebt, desgleichen Mr. Barker. Sie brauchen nicht erst einen Amerikaner von außen zu importieren, um eine Erklärung für amerikanische Vorkommnisse im Hause zu haben.«

      »Ames, der Diener, –«

      »Was ist’s mit ihm? Ist er zuverlässig?«

      »Er war zehn Jahre bei Sir Charles Chandos. Er ist unbedingt einwandfrei. Hier bei Douglas war er während der ganzen fünf Jahre, die dieser das Haus bewohnt hat. Er sagte mir, daß er niemals eine Flinte dieser Art im Hause bemerkt hat.«

      »Die Flinte ist leicht zu verstecken und offenbar auch dazu bestimmt; darum die abgesägten Läufe. Sie geht in jede größere Schachtel. Wie kann er mit Bestimmtheit sagen, daß keine solche Flinte im Hause war.«

      »Jedenfalls hat er keine gesehen.«

      McDonald

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