Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband) - Clark Darlton страница 25
»Wie wollen Sie sich schützen?«, schrie Flipper außer sich. »Ich halte das für einen faulen Trick, ich ...«
»Flipp, wenn wir in Nevada-Fields gelandet wären, säßen wir jetzt schon in Schutzhaft. Es wäre unseren Militärs keine andere Wahl geblieben, denn wir hätten ja unsere Erlebnisse ausplaudern können. Wir handeln mit einer guten und – wie ich denke – sauberen Begründung.«
»Ich bin Offizier der Space-Force. Ich ...«
»Das war ich auch. Jetzt aber, unter diesen Umständen, bin ich nur noch ein Mensch, der die gesamte Menschheit einig und stark sehen möchte. Hältst du das für ein Verbrechen? Einzelne Nationen werden unwichtig. Hier gilt nur noch der Planet Erde. Wir sind von nun an gezwungen, in kosmischen Maßstäben zu denken. Hast du noch nicht erfasst, wie unsagbar lächerlich die erdgebundenen Streitigkeiten im Vergleich zum Großen Imperium sind? Begreifst du nicht, dass wir allerschnellstens geeint werden müssen? Eine fremde Intelligenz spricht nur von der dritten Welt des Solsystems, niemals aber von dieser oder jener Nation. Nach kosmischen Gesichtspunkten sind wir lediglich Erdbewohner, auf keinen Fall aber Amerikaner, Russen, Chinesen oder Deutsche. Wir stehen an der Schwelle eines neuen Zeitalters und haben uns darauf einzurichten. Ich betone nochmals: Crest darf unter keinen Umständen in die Hände einer einzelnen Machtgruppe fallen, deshalb bleiben wir hier.«
Bully erhob sich und warf Rhodan einen beleidigten Seitenblick zu. »Du hättest mir schon auf dem Mond Einzelheiten deines Planes erzählen können, Alter! Crest, Sie werden sich nun aufraffen und hart arbeiten müssen. Wenn die ersten Truppeneinheiten auftauchen, dann hilft nur noch ein starker Schutz. Mit schönen Worten über die wünschenswerte Einheit der Menschheit und über unsere kommende Bedeutung als galaktische Zivilisation können Sie keine einzige Kugel abhalten. Die Machthaber der AF würden Tränen lachen und Sie in die Verhörräume stecken. Fangen Sie also an.«
»Ich werde an Bord bleiben, bis die benötigten Medikamente hier sind«, erklärte Dr. Manoli tonlos. »Es ist meine Pflicht als Arzt und Mensch, einem Erkrankten zu helfen. Ganz besonders aber in diesem Fall. Es wäre unser größter Fehler, so kurz nach der ersten Begegnung mit fremden Intelligenzen vorschnell und kurzsichtig zu handeln. Du hast recht: hier geht es nicht mehr um nationale Interessen.«
Captain Flipper schwieg noch immer und saß wie erstarrt in seinem Sessel. Crest erhob sich, und Rhodan steckte die Waffe weg.
»Flipp, wir meinen es gut. Wir haben den besten Willen. Mein Gott, wir sind doch keine Verbrecher! Soll es falsch sein, im Interesse der Menschheit alles zu riskieren? Wir stehen vor einem neuen Zeitabschnitt. Jetzt gilt es, richtig und verantwortungsbewusst zu handeln. Keiner wird Crest bekommen, mein Wort darauf!«
Rhodan öffnete die schweren Schotte der Luftschleuse. Luft strömte in die Kabine. Sie war heiß und trocken, genau richtig für Crests Lungen.
Rhodan schritt nach draußen. Noch war nichts von Truppen zu sehen, aber es konnte nicht mehr lange dauern. Rhodan ahnte, welche fieberhafte Aufregung nun in den einzelnen Kommandostellen herrschte. Noch wussten die Regierungen in aller Welt nicht, was die STARDUST zur Erde gebracht hatte.
Rhodan schloss die Augen; vor ihm zeichnete sich etwas ab. Es war ein noch fernes, nebelhaftes Bild; aber er sah von Menschen erbaute Raumschiffe in den Himmel rasen, und er hörte das Dröhnen ihrer überlichtschnellen Triebwerke. Er sah eine irdische Zentralregierung, und er erblickte Frieden, Wohlstand und galaktische Anerkennung. Es war eine Vision, doch er nahm sie mit vollen Sinnen in sich auf.
Im Laderaum der STARDUST begann eine rätselhafte Maschine zu summen. Die dritte Macht nahm die Arbeit auf. Perry Rhodan blickte zum blauen Himmel empor. Langsam löste er die Rangabzeichen vom Schulterstück seiner Kombination.
Major Perry Rhodan hatte seinen Abschied genommen.
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